Freitag, März 29, 2024
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EU – Menschenrecht auf Wasser in Gefahr

Foto: Marlon Felippe

Wasser war ein Menschenrecht Privatisierung Konzerne Kluengel Filz Ausbeutung EntrechtungEU-EU-EU: Immer wieder zeigt sich die Politik auf nationaler oder europäischer Ebene begeistert, wenn sich Menschen mal so richtig engagieren und ihre vermeintlichen Bedürfnisse mit Nachdruck offenbaren. So freuten sich die Vertreter damals sogar noch

mehrheitlich über die Initiative, die Wasser als Menschenrecht einforderte … wenigstens formal zeigte man Freude. Man lobte die Bürger über den grünen Klee, ob ihres großartigen und demokratischen Engagements. So etwas ist ja auch wirklich völlig außergewöhnlich, das sich der völlig übersättigte EU-Burger einmal bewegt.

 

 

 

Genau jetzt, in den größten Wirren der real praktizierten Flüchtlingsdramen, mitten in Europa, hält man im EU-Parlament scheinbar den Zeitpunkt für gekommen, den überfälligen Dolchstoß jetzt auszuführen. Genau das zuvor hochgelobte Projekt (Wasser ist Menschenrecht) … [right2water.eu] wird nunmehr zugunsten der Konzerne stilistisch sauber gemeuchelt. Es wird der alte Plan zur Privatisierung des Wassers still und leise durch die Hintertür wieder in den Saal geführt um beschlossen zu werden. Immerhin wissen die zutiefst bestochenen EU-Abgeordneten, wer ihnen wirklich Gutes tut. Der EU-Burger muss sie ja nur satt machen und der Luxus kommt nicht von ungefähr und schon gar nicht ohne Gegenleistung. Natürlich muss dafür gegenüber der geheiligten Lobby auch etwas ans Messer geliefert werden. In diesem Fall eben die 1.884.790 Unterschriften der in Rede stehenden Petition. Einfacher kann man das Engagement von knapp zwei Millionen Menschen nicht entwerten, man opfert es den Konzernen.

Über das absehbare UNheil wird hier berichtet: Bürger-Initiative gegen Wasser-Privatisierung droht Scheitern … [DWN]. Offenbar sind kurzfristig neue Beschlussvorlagen von den Christdemokraten und dem insgesamt als konservativ zu bezeichnendem Lager eingebracht worden, die den seit langem bekannten Antrag des Umweltausschusses „nachhaltig” konterkarieren. Letztgenannter Antrag enthält nämlich sämtliche Forderungen, die sich aus dem Engagement der erwähnten Bürgerinitiative ergaben. Warum die Gegenanträge jetzt erst auf den letzten Drücker kommen, wird wenig verwundern. Mit diesem taktischen Schachzug ist sichergestellt, dass sich kein nennenswerter Widerstand mehr unter den damaligen Zeichnern der Petition formieren kann. So können die Menschen, im wahrsten Sinne des Wortes, noch auf der Zielgeraden fachgerecht ausgebootet werden. Soviel zur Achtsamkeit dieses unehrenhaften Hauses namens EU-Parlament gegenüber seinem angeblichen Souverän.

 

Wahre Ware Demokratie72dpiÜber die Mehrheitsverhältnisse in diesem EU-Lobby-Puff muss man sich an dieser Stelle nicht weiter auslassen, die sind bekannt. Ferner ist davon auszugehen, dass auch die Sozialdemokraten ihrem Wesen in dieser Sache folgen werden und wie schon im Bundestag,dem „Menschenrecht Wasser“ eine glasklare Abfuhr erteilen werden …[qpress], entweder wie damals, durch Enthaltung oder aber jetzt als Großkoalitionär, durch eine handfeste Verwerfung des Antrages, der sich aus der Bürgerbewegung ergab, zugunsten des neuen Klüngel-Antrages, über denübrigens am 8. September 2015 dort abgestimmt wird.

Im wesentlichen geht es nun darum, dass das Wasser künftig nicht von den Binnenmarktregeln ausgenommen wird, was ein zentrales Anliegen der Bürger war. Damit kann genau an diesem Punkt die Privatisierung wieder eingetaktet werden. Der Verbleib des Wassers in kommunaler Verwaltung wäre damit endgültig vom Tisch. In Ergänzung mit den kurz vor dem Abschluss stehenden geheimen Freihandelsabkommen (TTIP, TISA, CETA usw.) sind somit alle Schleusen geöffnet und die weltweite Konzernhatz auf das Lebenswasser kann beginnen.

Natürlich ist in den neuen Beschlussvorlagen auch nirgends mehr die Rede von einem „Menschenrecht auf Wasser“. Das wäre auch zu töricht, weil es ja genau um die Vereitelung dieses Kerns geht, was nach dem jetzigen Stand der Dinge auch gelingen wird. Es kommt aber noch besser, denn dann sollen der Privatisierung am Ende auch noch EU-Gelder nachgeworfen werden, damit die Ausbeutung der Menschen nicht scheitert und die Konzerne nicht zu arg mit Kosten belastet werden. Das Zauberwort hierzu lautet dann Private-Public-Partnership (PPP). Der Umweltausschuss hatte gegenteilig angeregt finanzielle Mittel zur Rekommunalisierung auszuloben, aber so schnell kann sich hier die Flussrichtung des Geldes ändern, wenn es um so liquide und essentielle Sachen wie Wasser geht.

Heart and Soul of Gold Herz und Seele des Geldes currencies Draghi Lagarde Juncker Euro Dollar Money qpress fakeworld EZB Zentralbank Geldschwindel Betrueger TroikaAbschließend kommt noch einmal die in der EU allseits beliebte und geschätzte Troika auf den Plan, die sich bereits in Griechenland mustergültig profilierte. Dort forderten IWF, EZB und EU-Kommission schon mal die Privatisierung der Wasserversorgung ein, mit Erfolg natürlich. Jetzt wird sicher auch für den letzten aufgeweckten Europäer das herzige Bild rund, denn wenn man in Griechenland schon gnadenlos das Menschenrecht auf Wasser verhökert, dann käme es einer Ungleichbehandlung der Menschen gleich und machte einen sehr schlechten Eindruck, wollte man es andernorts noch als Menschenrecht durchgehen lassen. Vor allem ließen sich damit keine fulminanten Gewinne einfahren, und das geht natürlich gar nicht. Dagegen ist ja das undemokratische Ignorieren von zwei Millionen Petenten noch ein billiges Kinderspiel.

 

 

 
 
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