Samstag, April 20, 2024
StartGesellschaftKatastrophenExperte zu Las Vegas – Waffenproblem der USA?

Experte zu Las Vegas – Waffenproblem der USA?

Ein Attentäter hat bei einem Konzert in der US-Metropole Las Vegas mindestens 58 Menschen getötet und mehr als 500 verletzt. Das teilte die Polizei am Montag im Bundesstaat Nevada mit. Der Sicherheitsexperte Fidelis Cloer bemängelt die laschen Waffengesetze in den USA und geht im Sputnik-Interview auf die Hintergründe ein.

Am Las-Vegas Boulevard in einer Entfernung von 200-250 Metern vom Mandalay Bay-Hotel fand am Sonntag ein Country-Konzert mit bis zu 30.000 Besuchern statt. Der Attentäter habe sich ein Zimmer des Hotels mit einem guten Blick auf den Boulevard eingemietet, zehn Langwaffen dort hochgeschafft und habe dann vom 32. Stockwerk, aus dem hinteren Teil des Raums, „so dass er nicht selber gleich zum Ziel macht“, auf die Besucher des Festivals geschossen, erklärt Fidelis Cloer, Sicherheitsexperte und Geschäftsführer der Sicherheitsfirma Armored Specialty Cars International (ASC) in Dubai:

„Er dürfte in der Zeit 120 bis 140 Schuss abgefeuert haben. Das war kein Amoklauf. Das war ein Attentat. Das ist vorbereitet worden. Er hat sich das Zimmer ausgesucht, er hat die Waffen hochgeschafft und er hat das gemacht, als ein Konzert stattfand.“

„Grundsätzlich amerikanisches Problem“

Zuerst sei am Sonntagabend nur die Rede von einer „Active-Shooter-Situation“ gewesen, sagt Cloer: „Erst als die Opferzahlen bekannt wurden und das sei das traurige daran, sei es in den USA und auf der ganzen Welt zu einer Top-Story geworden.“

„Das waren Langwaffen. Das können sie nicht in einen kleinen Rucksack verstauen. Wenn jemand in Amerika mit zehn Waffenkisten in ein Hotel-Zimmer eincheckt, dann ist das die normalste Sache der Welt in Las Vegas,“ bemerkt der USA-Kenner Cloer. Darüber hinaus gebe es in den USA eine Gesetzeslage, wonach ein Hotelzimmer das erweiterte Zuhause sei. „D.h. der darf das“, so Cloer.

la fusillade à Las Vegas
© AP Photo/ John Locher

In den USA würden jährlich ca. 22.000 Menschen durch Feuerwaffen getötet, 300 Millionen Waffen seien im Privatbesitz. Das seien mehr als die amerikanische Armee besäße, schätzt der Experte: „Während des ganzen Sonntags wurden in Chicago wahrscheinlich auch 50 Menschen durch Feuerwaffen umgebracht.“Doch sollten jetzt die Diskussionen um verschärfte Waffengesetze aufflackern, so würden im gleichen Moment die Verkaufszahlen steigen, „weil die Amerikaner denken: man will uns unser Grundrecht beschneiden. Also decken wir uns jetzt noch schnell ein“, betont Cloer.

Interview mit Fidelis Cloer

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