Donnerstag, April 25, 2024
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Fall Lisa – 13 Monate später: Anklage wegen „schweren sexuellen Missbrauchs und Herstellung von Kinderpornografie“

Der Fall Lisa sorgte Anfang 2016 für Schlagzeilen und heftige Debatten. Das damals 13-jährige Mädchen verschwand für 30 Stunden. Nach ihrem Auftauchen sagte Lisa, von südländisch aussehenden Männern missbraucht worden zu sein – später wurden dies dementiert. Dann begann die Medienschlacht…

Der Fall Lisa sorgte in Deutschland und international für großen Wirbel. Im Januar 2016 geriet das russlanddeutsche Mädchen wegen Missbrauch in die Schlagzeilen. Damals war Lisa aus Berlin 13 Jahre alt und verschwand für 30 Stunden. Die Nachricht verbreitet sich schnell und es war von einer möglichen Entführung die Rede.

Als das Mädchen wieder auftauchte, wurden Vergewaltigungsvorwürfe gegenüber Migranten laut. Später wurden diesbezügliche Angaben des Kindes von der Polizei dementiert. Unterdessen versammelten sich vor dem Berliner Kanzleramt zahlreiche Menschen, die befürchteten, die deutschen Behörden könnten aus politischen Gründen ein Verbrechen vertuschen.

Lisa selbst hatte behauptet, von südländisch aussehenden Männern entführt worden zu sein. Später stellte sich aber heraus, dass sie die Nacht bei einem 19-jährigen Freund verbracht hatte. Dabei ist es aber nicht zu strafbaren sexuellen Handlungen gekommen.

Zuvor hatte das Mädchen jedoch tatsächlich Kontakt zu zwei anderen Männern, wie die Ermittlungen nun ergaben. Einer der beiden Männer hatte das Kind offenbar sexuell missbraucht. Gegen einen 23-jährigen Verdächtigen hat die Staatsanwaltschaft Berlin nun nach über einem Jahr Anklage erhoben. Der Mann soll das Kind zum Oralsex genötigt und dies auch auf seinem Handy aufgenommen haben. Ihm werden schwerer sexueller Kindesmissbrauch und Herstellung pornografischer Schriften vorgeworfen, sagte die Sprecherin des Landgerichts für Strafsachen am Dienstag. Dies berichten verschiedene Medien übereinstimmend.

Nach deutschem Recht kann es keine „einvernehmlichen“ sexuellen Kontakte zwischen einem Erwachsenen und einer 13-Jährigen geben. Solch ein Fall fällt daher unter die Definition des Kindesmissbrauchs.

Gegen den zweiten Verdächtigen wurde keine Anklage erhoben, weil er glaubhaft machen konnte, er habe das Mädchen für mindestens 16 Jahre alt gehalten, berichtet RT.

Der Fall sorgte auch politisch für Aufsehen: Russlands Außenminister Sergej Lawrow warf den deutschen Behörden vor, die Vergewaltigung durch Migranten bewusst vertuschen zu wollen. Daraufhin hatte die Bundesregierung Russland davor gewarnt, den Fall Lisa in Berlin für politische Zwecke zu nutzen.

Russland und den russischen Medien wurde eine Desinformationskampagne vorgeworfen. Laut RT wurde mit Verweis auf den Fall Lisa sogar eine Untersuchung russischer Medien durch die deutschen Geheimdienste legitimiert, die erst vor Kurzem ergebnislos beendet wurde.

Beitragsbild: Volker Hartmann/Illustration/dpa

Quelle: Epoch Times

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