Donnerstag, April 18, 2024
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Finanz-Politbüro verstärkt Anti-Bargeld-Propaganda

Seit unserer letzten Wasserstandsmeldung von der Bargeldfront hat sich einiges getan. Leider nicht dahingehend, dass die Eliten ihr freiheitfeindliches Projekt begraben, sondern nur insofern, dass der Zug noch schneller in Richtung Verbot rollt.

Das einzig Gute daran ist, das auch Betriebsblinde jetzt erkennen können, dass die offiziellen Verbotsargumente nicht greifen. Denn mit dem Beispiel Schweden sind längst genug Praxiserfahrungen und Beweise auf dem Tisch, dass die Segnungen des Verbots nicht greifen.

Eigentlich müsste das reichen, um weitere Planungen mindestens auf Eis zu legen, wenn nicht gar komplett zu begraben. Stattdessen erbringen die zentralistischen Technokraten jetzt den Beweis, dass es nie um Sicherheit ging, sondern nur um Kontrolle, Überwachung und vor allem die Blockierung von Notausgängen aus dem kollabierenden Finanzsystem (Die Abschaffung des Bargelds und die Folgen: Der Weg in die totale Kontrolle).

Zuletzt war Kenneth Rogoff der prominente und medial dauerpräsenter „Starökonom“, der für die Bargeldabschaffung die Werbetrommel rührte. Und nebenbei Minuszinsen von 6% ins Spiel brachte, um den Rahm der Sparer auch richtig abzuschöpfen. Pardon, um die unausweichliche globale Wirtschafts- und Schuldenkrise zu entschärfen.

Schützenhilfe gab es dafür auch vom Treffen der Zentralbanker in Jackson Hole. Dort schlug ein weiterer Vertreter der Starökonomenzunft, Harvard-Professor Marvin Goodfriend, ebenfalls eine Negativzins-Drückung auf 5 bis 6 % vor. Nach vorheriger Bargeldabschaffung, versteht sich, denn sonst wäre das Unterfangen nicht durchführbar (Zwangsabgabe auf Sparguthaben kommt auch für kleine Sparer).

Die Sparermassen würden die Konten leerräumen und die Flucht in Bargeld und Sachwerte antreten. Das ist jetzt gar nicht mal so überspitzt ausgedrückt – wie Dagmar Metzger und Steffen Schäfer berichten, sagt Goodfriend das durchaus so in dieser Offenheit und Deutlichkeit:

Goodfriend (…) macht damit auch deutlich, was das eigentliche Motiv der Bargeldabschaffung ist: Die breite Umsetzung von Negativzinsen. Da ihm klar ist, dass eine Abschaffung des Bargelds in einem Schritt zu viel Widerstand hervorrufen würde, schlägt er eine langfristige Strategie vor. In kleinen Schritten soll man sich dem großen Ziel nähern.

Dazu gehört neben staatlichen Maßnahmen die Kooperation der Banken, die die Nutzung von Bargeld immer teurer und unattraktiver machen sollen. John Cryan, Chef der Deutschen Bank, sprach auf dem diesjährigen World Economic Forum in Davos nicht umsonst davon, wie unpraktisch doch das Bargeld ist …

Goodfriend und Cyran sind Angehörige der Funktionseliten, die wahrscheinlich wissen, dass sie im Interesse einer noch weit über ihnen stehenden Elite sprechen und in deren Namen bewusst falsche Informationen streuen.

Sie dürften genau wissen, dass das Ende des Bargelds für Normalsterbliche das Ende der Freiheit und der wirtschaftlichen Selbstbestimmung bedeutet. Sie wissen, dass „der Staat“ in der bargeldlosen Gesellschaft die volle Kontrolle über jede Kontobewegung seiner Bürger hat.

 

Nicht nur weiß der Staat dann zu jeder Zeit, wofür jeder Bürger sein Geld ausgibt, er kann diese Ausgaben theoretisch auch unterbinden. Er kann so auch jederzeit auf die Konten und damit das Eigentum der Bürger zugreifen. Schließlich können sich die Bürger dann nicht mehr gegen die breite Einführung von Negativzinsen zur Wehr setzen. Eine bargeldlose Gesellschaft stellt für jeden Freiheitsfreund einen Alptraum dar.

Für die meisten Leser unter Ihnen dürften diese Erkenntnisse nicht neu sein. Und leider auch die Erkenntnis nicht, dass „unsere“ Eliten solche Projekte auch wider besseren Wissens und bar jeder Vernunft mit allem Nachdruck verfolgen.

Auch in einem anderen Artikel lässt sich nachlesen, wie eiskalt die „Macher hinter den Kulissen“ (Herrmann Ploppa) beim Spinnen ihrer Fäden vorgehen (Der Krieg gegen Bargeld hat begonnen). Da wird für Machterhalt und strategische Vorteile nicht nur der finanzielle Ruin ganzer Völker in Kauf genommen, sondern auch „Kollateralschäden“ wie ein dritter Weltkrieg werden für ein vertretbares Risiko gehalten.

Der Einzelne hat hier nur noch die Option, sich mit größtmöglicher (nicht nur finanzieller) Autarkie der Einflusssphäre dieser Kreise und ihrer Politik zu entziehen. Und parallel bzw. an zweiter Stelle gilt es, politischen Widerstand auszuüben.

Die Autoren Metzger und Schäfer werben hier für Beteiligung an der Volkspetition und an einer Kundgebung in Frankfurt am 22. Oktober 2016. Das ist lobenswert und es kann sicher nicht schaden. Auch sind die bislang 160 000 Petitionsunterzeichner eine ansehnliche Zahl. Doch wir haben erst kürzlich an den TTIP-CETA-Protesten gesehen, dass Beteiligungen im Hunderttausenderbereich nicht genügen. Elitenpläne werden davon völlig unbeeindruckt weitergetrieben.

 

Da braucht es schon eine Beteiligung in Millionenhöhe, und zwar auf der Straße und vor den Kameras. Denn eine Petition allein ist, wie der Name schon sagt, nichts weiter als eine Bitte und damit nicht gerade die bissigste Widerstandsform. Da braucht es schon etwas mehr Durchschlagskraft.

Nein, nicht in Form von blinder Wut oder gar Gewalt, aber so, dass es nicht übersehen werden kann. Auf gar keinen Fall sollte die breite Mehrheit der Bevölkerung als unterwürfige Bittsteller auftreten. Wenn wir, die in Plänen wie der Bargeldabschaffung nur als Verschiebemasse vorgesehen sind, erkennen, dass wir die 99% sind, haben wir das auch nicht mehr nötig.

Literatur:

Die große Enteignung: Wie ein Kartell aus Banken, Politikern und multinationalen Konzernen die Bürger systematisch um ihre Ersparnisse bringt von Janne Jörg Kipp

Beuteland von Bruno Bandulet

Rettet unser Bargeld! von Max Otte

Quellen: PublicDomain/krisenvorsorge.com am 06.10.2016

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