Donnerstag, März 28, 2024
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„Flüchtlingshelfer“ müssen für ihre Asylwerber bezahlen

Viele „Flüchtlingshelfer“ hatten für Asylwerber persönlich gebürgt, damit diese leichter einreisen konnten. Jetzt werden sie von der Arbeitsagentur zur Kasse gebeten.

Sie dachten, der Staat würde schon bezahlen. Deshalb bürgten sie für die Lebenshaltungskosten von Asylwerbern, um diesen eine legale Einreise nach Deutschland zu ermöglichen.

700.000 Euro Forderung

Die Braunschweiger Zeitung berichtet, dass alleine im niedersächsischen Wolfsburg 100 Deutsche für 93 Bedarfsgemeinschaften gebürgt hatten. Bei den 93 Bedarfsgemeinschaften handelt es sich um einzelne Asylwerber bis hin zu mehrköpfigen Familien – insgesamt 200 Personen. Die „Flüchtlingshelfer“ wurden jetzt von der Arbeitsagentur angeschrieben: Sie sollen 700.000 Euro für die Asylwerber bezahlen. Denn das Bundesverwaltungsgericht hatte im Jänner entschieden, dass sie die Kosten auch bei anerkannten Flüchtlingen übernehmen müssen, wenn diese von Hartz IV leben.

100 Betroffene

Die Betroffenen geben nun an, falsch beraten worden zu sein. Etwa der Pastor der Wolfsburger Lukas-Gemeinde gibt an, dass der Gemeinde vom Ausländeramt Mut gemacht wurde, den Schritt zu wagen. „So eine Summe gibt unser Etat gar nicht her, damit hätten wir uns vollkommen übernommen. Natürlich muss man sich im Nachhinein die Frage stellen, ob das von uns fahrlässig war“, wird er von der Braunschweiger Zeitung zitiert. Die „Flüchtlingshilfe Niedersachsen“ bezeichnet die Forderung deshalb „in vielen Fällen unbillig und fragwürdig“. Die Betroffenen sollen ihre Verpflichtungserklärungen anfechten.

Nun soll der Staat einspringen

Auch die Arbeitsagentur hat die Vollstreckung zunächst ausgesetzt. Doch das niedersächsische Innenministerium betonte auf Nachfrage von NDR1, dass man die Betroffenen auf das Risiko hingewiesen habe. Die „Flüchtlingshelfer“ hoffen jetzt, dass die neue rot-schwarze Landesregierung einen Hilfsfonds einrichtet. Damit würden erst Recht wieder alle Steuerzahler zur Kasse gebeten.

Beitragsbild: Pixabay, bearbeitet

Quelle: http://info-direkt.eu/2017/11/25/fluechtlingshelfer-muessen-jetzt-unsummen-bezahlen/

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