Samstag, April 20, 2024
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Flüchtlingskrise: Die USA in die Pflicht nehmen

Foto: Flüchtlingslager syrischer Flüchtlinge in der Türkei / Fabio Sola Penna / flickr.com / CC BY-ND 2.0

Der Flüchtlingsstrom aus den Ländern des Nahen und Mittleren Ostens nimmt nicht ab. Erst am letzten Wochenende sind mehrere tausend Flüchtlinge über Ungarn und Österreich nach Deutschland gekommen. Dank mehrerer Umstände hat sich eine Willkommenskultur in den Medien und in der Bevölkerung breitgemacht.

Ein internationale Kooperation gibt es gegenüber der aktuellen Situation nicht. Jetzt fordern immer mehr Stimmen, dass die USA

ihren Teil beizutragen haben.

In einem Interview mit dem Radiosender Deutschlandfunk hat sich der Nahostexperte Michael Lüders dafür ausgesprochen, dass die Europäer die USA in die Pflicht nehmen müssten. Diese seien hauptverantwortlich für die dramatische Lage und sozio-politische Instabilität im Nahen und Mittleren Osten.

 

Im Detail prangert Lüders in diesem Kontext die fehlgeschagene Interventionspolitik der USA und an, zeigt aber gleichermaßen auf die europäischen Staaten, die die Kriege der USA ohne eigene Linie mitgetragen haben:

“Die Problematik der deutschen Politik besteht darin, dass sie gegenüber den Ländern des Nahen und Mittleren Ostens wie auch die übrige Europäische Union keine eigene Linie verfolgt. Im Wesentlichen ist die deutsche Politik eine Befolgung amerikanischer Ideen oder auch Vorgaben.”

Auch das der Interventionen folgende Machtvakuum und die massiven innenpolitischen Umstrukturierungen seien mitverantwortlich. Dies lässt sich besonders gut am Beispiel des Irak verdeutlichen:

“Die anschließende Besatzungspolitik im Irak hat dazu geführt, dass es eine konfrontative Haltung gab der Sunniten gegen die Schiiten, der Kurden gegen die Araber. Und in diesem Chaos entstand ein sunnitischer Widerstand, aus dessen Reihen dann schließlich der Islamische Staat überhaupt erst entstanden ist.”

 

Im Anbetracht des nicht endenden Flüchtingsstroms aus den Regionen muss die EU deshalb endlich Position beziehen und den USA ihre Verantwortung aufzeigen. Die 10.000 syrischen Flüchtlinge, die die USA aufnehmen will (0,25% von insgesamt vier Millionen), sind da nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die USA hat auch die Konsequenzen ihrer Politik mitzutragen.

Quelle:
http://www.deutschlandfunk.de/fluechtlingskrise-eigentlich-muessten-die-europaeer-die-usa.694.de.html?dram%3Aarticle_id=330225

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