Freitag, April 19, 2024
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Forscher wollen den Tasmanischen Tiger aufspüren

Die stetigen Sichtungsmeldungen aus dem australischen Bundesstaat Queensland haben die Experten veranlasst, eine neue wissenschaftliche Untersuchung zu dem als ausgestorben geglaubten Tasmanischen Tiger (Thylacinus cynocephalus) einzu-leiten.

Der Tasmanische Tiger, auch Beutelwolf, Tasmanischer Wolf oder Beuteltiger genannt, war das größte fleischfressende Beuteltier, das in geschichtlicher Zeit auf dem gesamten australischen Kontinent lebte. Das letzte uns bekannte lebende Exemplar starb nach drei Jahren Gefangenschaft im Jahre 1936 im Beaumaris Zoo von Hobart in Tasmanien. Seit 1982 gilt er auch offiziell als ausgestorben. Doch ob er auch tatsächlich von der Bildfläche verschwunden ist, wird schon seit vielen Jahren sehr kontrovers diskutiert. Denn regelmäßig treffen Sichtungs-meldungen von Augenzeugen aus einigen Teilen Australiens ein, die ihn gesehen haben wollen (wir berichteten hier, hier und hier). Auch diverse Experten glauben, dass es durchaus möglich wäre, dass einige Exemplare des Kryptiden in den riesigen, dünn bis gar nicht besiedelten Gebieten Australiens überlebt und sich ihre Population allmählich erhöht haben könnte.

Wie die Wissenschaftler Professor Bill Laurance und Dr. Sandra Abell von der James Cook University in einem Interview mit ABC Newsberichten, nehmen sie diese Sichtungen sehr ernst und wollen der Sache nachgehen. Sie können es sich durchaus vorstellen, dass es tatsächlich kleinere Populationen des Beutel-tieres geschafft haben könnten, ihre Existenz auch heute noch fern unserer Blicke in den weiten, unbesiedelten Gebieten Australiens fortzuführen.

Für ihre Suche nach dem Tier haben sich die Forscher gezielt für die Kap-York-Halbinsel entschieden, aus dieser abgelegenen Region im tropischen Norden des australischen Bundesstaates Queensland kommen die vielversprechendsten Sichtungsmel-dungen. An den Stellen, wo das kryptide Tier gesichtet wurde, werden die beiden Wissenschaftler über 50 Kamerafallen auf- stellen und hoffen, so endlich den wissenschaftlich fundierten Beweis erbringen zu können, dass einige Exemplare der Spezies tatsächlich überlebt haben. „Es ist äußerst wichtig, alle Fakten zusammenzutragen und es gibt noch verschiedene Dinge, über die wir uns erst noch vergewissern müssen, bevor wir die Mittel aufbringen, um tatsächlich danach zu suchen. Wir haben Bestandsrückgänge unserer Säugetiere in Cape York und ganz Australien. Deshalb ist meine Sorge, dass, wenn wir noch länger abwarten, anstatt einfach mal zu gehen und einen Blick darauf zu werfen, wir es dann tatsächlich verpassen könnten, es auch zu sehen“, erklärt Dr. Abell.

Doch selbst wenn sie keinen Beutelwolf aufspüren sollten, könnte die Studie der Forscher wahrscheinlich dennoch eine Fülle von wichtigen neuen Informationen über einige andere Arten liefern, die in dieser Region leben. „Es gibt in der Tat kaum Basisinformationen über die großen Weiten der Kap-York-Halbinsel, also wird es wirklich wertvolle Daten zu sammeln geben“, ist sich Professor Laurance sicher.

© Fernando Calvo, Foto: David Fleay/Wikimedia Commons

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