Knapp eine halbe Million Franzosen haben zwei Wahlbenachrichtigungen statt einer bekommen. Dieser Fehler wird möglicherweise die Transparenz der Wahlen gefährden. Darauf verwies der Vorsitzende der Zentristenpartei „Union der Demokraten und Unabhängigen“, Jean-Christophe Lagarde.
„Ich möchte, dass der Innenminister diese Situation bis zum 23. April reguliert, und an seiner Stelle würde ich sofort mit einer Ermittlung beginnen“, so Lagarde in einem Interview mit der französischen Zeitung „Le Parisien“.
Wie es heißt, ist Innenminister Matthias Fekl bereits über diesen Fehler informiert worden. Das sei das erste Mal in Lagardes politischer Karriere, dass bei Wahlen ein solch grober Fehler begangen werde, der ein echtes Risiko für eine Wahlfälschung darstelle.
„Ich fordere eine parlamentarische Untersuchung, um diese Situation zu klären“, teilte Lagarde mit.
Nur einige Tage vor der ersten Wahlrunde informierten mehrere Franzosen Medien, dass sie zum zweiten Mal eine Wahlbenachrichtigung bekommen hatten. In Frankreich ist eine wiederholte Stimmenabgabe gesetzlich verboten und kann mit einer Geldstrafe von bis zu 15.000 Euro oder einer Haftstrafe von sechs Monaten bis zwei Jahren geahndet werden.
Rating der französischen Präsidentschaftskandidaten
Stimmen in Prozent
Marine Le Pen
Emmanuel Macron
François Fillon
Jean-Luc Mélenchon
Benoît Hamon
Nicolas Dupont-Aignan
Erscheinungsdatum 14.04.17Ifop
Die Franzosen wählen ihren künftigen Staatschef voraussichtlich in zwei Wahlgängen am 23. April und 7. Mai 2017. Laut früheren Berichten hatten sich ein Drittel der Franzosen noch nicht für einen bestimmten Kandidaten entschieden.
Beitragsbild: © REUTERS/ Philippe Wojazer
Quelle: Sputnik Deutschland