Mittwoch, April 24, 2024
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Frankreich protestiert gegen Kreuzberger Märtyrer-Verherrlichung

PARIS/BERLIN. Frankreich hat gegen die Ausstellung in Berlin-Kreuzberg protestiert, die einen der Terroristen vom Pariser Konzerthaus Bataclan als Märtyrer präsentiert. Ismaël Omar Mustafaï war einer der Islamisten, die dort am 13. November 2015 89 Menschen ermordeten. „Eine solche Sichtweise ist zutiefst schockierend“, teilte die französische Botschaft am Montag mit.

Frankreich liege die „Freiheit des künstlerischen Schaffens am Herzen“, man prangere aber die Vermischung von Märtyrertum und Terrorismus mit Nachdruck an. Weiter heißt es: „Die Botschaft hat die zuständigen deutschen Behörden über die Bestürzung seitens der Verbände der Anschlagsopfer sowie ihrer Familien und Angehörigen in Kenntnis gesetzt.“

Mit Steuergeldern finanziert

Die Leiterin der Ausstellung, Ricarda Ciontos, hält die Vermischung nicht für problematisch. „Die Künstler wollen den Begriff des Märtyrers erweitern“, sagte sie der Bild-Zeitung. Der verantwortliche Verein Nordwind finanziert sich aus Steuergeldern über den Hauptstadtkulturfonds.

Im „Märtyrermuseum“ werden Persönlichkeiten der Weltgeschichte gezeigt, die für ihre Überzeugungen in den Tod gingen. Ausgestellt sind unter anderem Sokrates (469–399 v. Chr.), die Heilige Apollonia von Alexandria (3. Jh.) oder Martin Luther King (1929–1968). Mit der Auswahl solle das Spektrum jener Menschen aufgezeigt werden, die bereit seien, für ihre Überzeugung zu sterben, hieß es in einer Erklärung der Künstler. Die Ausstellung in Berlin endet am 6. Dezember. Danach soll sie in Hamburg zu sehen sein. (tb)

Ich habe soeben Strafanzeige gegen die Märtyrerausstellung erstattet: Das öffentliche Billigen von Mord ist Straftat gem. 140 Nr. 2 StGB. Und wer die Bataclan-Massenmörder zum Märtyrer verklärt, billigt auch deren Taten. Es reicht! 

Beitragsbild: picture alliance / dpa
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