Donnerstag, April 25, 2024
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Fukushima: Roboter kartographiert Strahlung – Fischer gegen Einleitung radioaktiver Abwässer in Pazifik

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Der von einem britischen Start-Up-Unternehmen entwickelte Roboter kann nicht nurFehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 3) schädliche Strahlung orten sondern zeichnet zugleich auch

eine 3D-Karte der kontaminierten Standorte / Das Betreiberunternehmen Tepco plant ab 2017 die Einleitung von kontaminiertem Grundwasser vom Kraftwerksgelände in den Pazifik. Fischereiverband fordert Ablehnung der Verklappung kontaminierter Abwässer.

(Bild: Eine 3D-Karte im Atomkraftwerk in Fukushima zeigt kontaminierte Standorte. Mit der von Createc entwickelten Kamera-Technologie namens N-Visage sind in dem havarierten Kernkraftwerk bislang in drei Reaktoren damit ausgerüstete Roboter unterwegs)

Createc, ein kleines auf die elektronische Bildbearbeitung spezialisiertes Unternehmen aus Cumbria, das seine Kamera-Technologie, genannt N-Visage, für Roboter bisher in drei Reaktoren des havarierten japanischen Atomkraftwerks Fukushima einsetzt, will diese Technik nun zu einem Hauptsystem zur Identifizierung von Radioaktivität in Fukushima machen. Gemeinsam mit der japanischen Regierung soll zugleich eine Kamera entwickelt werden, die tief in den Reaktorkern vordringen kann.

Die Roboter liefern dreidimensionale Karten

Tepco, der Betreiber der Reaktoren in Fukushima nutzt derzeit die N-Visage-Technik um die Strahlung innerhalb des besonders schwer beschädigten Reaktors zu orten und auf der Grundlage dessen konkrete Säuberungsaktionen zu planen.

Das Verfahren basiert auf moderner Sensor-Technik und 3D-Computer-Modellierung. Hitachi-GE Nuclear Energy, ein Gemeinschaftsunternehmen von Hitachi und General Electric, das verantwortlich ist für die Aufräumarbeiten in Fukushima, setzt die N-Visage Kameratechnologie in treppensteigenden Robotern und am Boden ein. Dabei wird die Technik in einen Roboterarm integriert, um auf diese Weise schwer zugängliche und derzeit für Menschen nicht begehbare Bereiche tief in den Reaktorgebäuden zu erreichen.

„Bisher wusste man in Fukushima nur sehr wenig darüber was im Inneren der Reaktorgebäude stattfindet. Die ausgesprochen akkuraten 3D-Aufnahmen, die die Strahlungsdichte messen, geben nun besseren Aufschluss darüber, was im Reaktorgebäude vorgeht. Diese Kenntnisse sind ausschlaggebend für die weiteren Aufräumarbeiten“, erklärt Matt Mellor, Managing Director von Createc.

Einsatz auch in anderen Kernkraftwerken geplant

Bei der N-Visage-Technik von Createc soll es sich nach Angaben der International Nuclear Services (INS) Japan derzeit um die einzige Technik handeln, die aufgrund des Gewichts, der Schnelligkeit und Wendigkeit in einem Umfeld hoher Strahlung unbegrenzt agieren kann. „N-Visage wird nicht nur in Fukushima sondern auch in vielen anderen japanischen Kernkraftwerken Einsatz finden“, erklärt ein Sprecher der INS Japan.

N-Visage wurde erstmals in der britischen Atommüll- und Wiederaufbereitungsanlage Sellafield an der englischen Nordwestküste eingesetzt. Das Unternehmen Sellafield Ltd., weltgrößter Rückbau-Spezialist für Kernanlagen, gilt als ein Pionier in Bezug auf den Einsatz von Robotern bei der Stilllegung von Nuklearanlagen. Anfang dieses Jahres hat Sellafield auch mit dem Einsatz des fliegenden Roboters „Riser“ begonnen.

Roboter helfen bei Stilllegung von Atomkraftwerken

Die Kerntechnikunternehmen interessieren sich weltweit immer mehr für Roboter auf der Suche nach sicheren, schnellen und kostengünstigen Lösungen bei der Stilllegung von Atomkraftwerken. Bis 2030 soll es sich bei diesen Abbauvorhaben nach jüngsten Schätzungen um ein Geschäft im Wert von rund 326 Milliarden Euro handeln.

Während Menschen bei der Stilllegung von Atomkraftwerken weiterhin eine wichtige Rolle Spielen werden, wird Experten zufolge an den Einsatz einer ganzen Armee von Robotern gedacht, die spezielle Aufgaben erfüllen und die die Risiken für menschliche Arbeitskräfte reduzieren. Die größte Herausforderung ist dabei, die Menschen vor möglichen extrem hohen Strahlungen zu schützen.

Auf der Suche nach undichten Stellen

Bei den Aufräumarbeiten in Fukushima Spielen Roboter eine unentbehrliche Rolle, weil die Arbeiten im Herzen des Kraftwerks wegen der starken Strahlung besonders riskant sind. Mehr als ein Dutzend verschiedener Roboter, die Schutt entfernen, Böden säubern und Videos aufnehmen, sind bereits im Einsatz. In diesem Jahr soll ein winziger von Hitachi entwickelter Roboter seine Arbeit aufnehmen, der sich wie eine Schlange bewegt und zwischen Röhren mit einem Durchmesser von nur zehn Zentimetern klettern kann, um auch kleinste Lecks ausfindig zu machen.

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Fischereiverband fordert Ablehnung der Verklappung kontaminierter Abwässer

Am Dienstag wandte sich der nationale Dachverband der Fischereikooperativen an die japanische Regierung und forderte ein Verbot der Verklappung radioaktiv belasteter Abwässer.

Das Treffen zwischen Hiroshi Kishi, Leiter der auch als “JF Zengyoren” bekannten Vereinigung und Industrieminister Yoichi Miyazawa ist eine Reaktion auf das Einverständnis der Atomaufsichtsbehörde NRA zu den Verklappungsplänen.

Das Betreiberunternehmen Tepco plant ab 2017 die Einleitung von kontaminiertem Grundwasser vom Kraftwerksgelände in den Pazifik.

Auch die Internationale Atomenergiebehörde IAEA erwägt die Verklappung kontaminierter Abwässer am AKW Fukushima zur Bewältigung der Grundwasserprobleme.

Die Fischereiverbände fürchten um die Lebensmittelsicherheit und das Verbrauchervertrauen, sollte das gefilterte Wasser verklappt werden.

Minister Miyazawa erklärte, ohne ausführliche Prüfung werde die Regierung keine derartige Maßnahme zulassen.

Tetsu Nozaki, Leiter der Fischereikooperativen der Präfektur Fukushima, rief die Verantwortlichen dazu auf, die Angelegenheit mit größter Sorgfalt zu behandeln.

Nach Todesfällen soll Regelbetrieb wieder anlaufen

Wie Kraftwerksbetreiber TEPCO mitteilte, wurde am Mittwoch die Arbeit am Kernkraftwerk Fukushima Daini (Fukushima 2) wieder aufgenommen.

Die Arbeiten waren nach dem tödlichen Unfall eines Arbeiters am AKW Fukushima Daini vom 20. Januar eingeschränkt worden, um Sicherheitskontrollen durchzuführen.

Lediglich die Filterung von Grundwasser wurde unverändert weitergeführt. Danach wurden zwei der etwa 250 Arbeiten wieder aufgenommen.

Hierzu gehören die Kontrolle eines Krans am Gebäude von Reaktor 1 und die Reinigung von Messgeräten für radioaktives Material im Kühlwasser.

Weitere Arbeiten sollen aufgenommen werden, sobald die Sicherheit der Arbeitsabläufe bestätigt ist.

Zu den bereits getroffenen Maßnahmen zählt die technische Absicherung der Arbeitsplätze, etwa durch Arretierung und Absperrungen, sowie die Anbringung von Sicherheitshinweisen.

Im Fall des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi laufen die Sicherheitskontrollen mindestens noch über den Zeitraum dieser Woche. Der geplante Regulärbetrieb am Kernkraftwerk Fukushima Daiichi wird sich somit weiter verzögern

Quellen: Tepco/ingenieur.de/spreadnews.de vom 29.01.2015

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