Donnerstag, April 25, 2024
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Geheimnis Telomerverlängerung: So lässt sich das Leben verlängern (Video)

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Den Alterungsprozess des Menschen irgendwann stoppen oder zumindest verlangsamen zu können ist eines der größten Ziele der Wissenschaft – nun ist es Forschern der

Stanford University in den USA gelungen, einen weiteren kleinen Schritt in diese Richtung zu gehen.

Die innere Uhr

zurückdrehen

Den Wissenschaftlern gelang es, die Enden von Chromosomen – auch „Telomere“ genannt, zu verlängern. Sie stehen eng in Verbindung mit der Alterung von Zellen und der sogenannten Immortalisierung, also der Entstehung von Krebs.

Im Laufe des Lebens verkürzen sich Telomere mit jeder Zellteilung bis zu einem kritischen Punkt, an dem keine Zellteilung mehr stattfindet und die Zelle abstirbt. Durch die künstliche Verlängerung der Telomere, konnten die Forscher gewissermaßen die innere Uhr der Zellen zurückdrehen, dabei beobachteten sie in einer Studie, dass sich die behandelten Zellen bis zu 40 mal öfter teilten, als vergleichbare Zellen ohne Verlängerung der Telomere.

Bislang konnten Forscher unter Laborbedingungen nur ein schwaches Zellwachstum erreichen, da Zellen in einer künstlichen Umgebung meist nach wenigen Teilungen abstarben.

Chancen für die Behandlung von Alterskrankheiten

Die neue Entdeckung soll nun bei der Behandlung von Alterskrankheiten helfen, die auf eine Verkürzung der Telomere zurückgehen. Die Wissenschaftler arbeiten aktuell daran, die Erkenntnisse der Studie so zu nutzen, dass in Zukunft Krankheitsbilder, wie zum Beispiel Diabetes und Herzkrankheiten mit Hilfe einer Telomerverlängerung behandelt werden können (Epigenetik – sind wir Gene oder Umwelt? (Videos).

Video:

http://videos2.focus.de/wochit/2015/02/04/68682053-1280×720.mp4?_=1

Mit gesundem Lebensstil das Alter aufhalten

Manche Menschen sind mit 50 Jahren fit und sehen kaum älter aus als 40, andere wirken bereits alt. Alter ist nicht unbedingt an das Geburtsdatum gebunden, viel aussagekräftiger ist das sogenannte biologische Alter.

Wissenschaftler lesen es an unserem Erbgut ab. Die Endkappen der Chromosomen, die Telomere, schützen das Erbgut. Im Laufe des Lebens verkürzen sie sich mit jeder Zellteilung – vergleichbar mit dem Docht einer brennenden Kerze. Bis jetzt galt die Lehrmeinung, dass Telemore im Laufe des Lebens immer kürzer werden und sich dieser Prozess nicht umkehren lässt (Instinktbasierte Medizin: Wie Sie Ihre Krankheit … und Ihren Arzt überleben! (Videos)).

Vegetarisch essen mit nur zehn Prozent Fett pro Tag

Experten der Universität Kalifornien in San Francisco haben jetzt Hinweise gefunden, dass das Gegenteil möglich ist. Damit ließe sich der Alterungsprozess aufhalten und sogar bis zu einem gewissen Maß umkehren (Die Wahnsinns-Lebensmittel).

Die Forscher unter der Leitung von Dean Ornish untersuchten das Erbgut von einer Gruppe älterer Männer, bei denen ein langsam wachsender Prostatakrebs diagnostiziert worden war, und nahmen ihre Gesundheitsdaten auf.

Ein Teil der Probanden ernährte sich vegetarisch, nur zehn Prozent der täglichen Kalorienmenge stammten aus Fett. Zusätzlich trainierten sie täglich 30 Minuten und führten Entspannungsübungen durch. Die andere Gruppe behielt ihren gewohnten Lebensstil bei. Nach fünf Jahren wurden alle Daten erneut erhoben und das Erbgut unter die Lupe genommen.

Meditation: Erhöhten Aktivität des Enzyms Telomerase

Demnach hängen die positiven psychischen Veränderungen, die durch die Meditation hervorgerufen werden, mit einer erhöhten Aktivität des Enzyms Telomerase zusammen. Dieses ist wichtig für die langfristige Gesundheit der Zellen unseres Körpers, so die Zeitschrift Psychologie heute.

Die Studie ist Teil einer großangelegten Langzeituntersuchung der Auswirkungen von Meditation auf Körper und Psyche, dem so genannten Shamatha-Projekt. Die Wissenschaftler maßen die Aktivität des Enzyms Telomerase bei Teilnehmern eines dreimonatigen intensiven Meditationstrainings im Rahmen des Projektes.

Telomere sind Abschnitte der DNA. Mit der Geburt setzt ein Prozess ein, in dessen Verlauf sich mit jeder Zellteilung diese Telomere verkürzen. Sind sie „verbraucht”, stirbt die Zelle ab. Telomerase kann die Telomere offensichtlich reparieren und den Zelltod hinauszögern 8Yoga und Meditation können das Gehirn jung halten).

Bei den 30 Teilnehmern der Meditationsstudie zeigte sich am Ende des dreimonatigen Trainings eine um ein Drittel höhere Aktivität der Telomerase als bei der Kontrollgruppe. Außerdem berichteten die Probanden über positive psychische Auswirkungen der Meditation: Sie empfanden etwa ein größeres Gefühl der Kontrolle über ihr Leben und brachten ihrer Umgebung mehr Aufmerksamkeit entgegen.

Darüber hinaus nahmen sie ihr Leben als sinnvoller wahr und hatten mit weniger negativen Emotionen zu kämpfen.

„Die Teilnehmer, die psychisch am meisten von der Meditation profitierten, wiesen auch die höchste Telomeraseaktivität auf“, sagt Clifford Saron, Koautor der Studie. „Es wäre jedoch falsch, anzunehmen, dass Meditation die Aktivität der Telomerase direkt steigert und dadurch für Gesundheit und ein langes Leben sorgt“, betont er (Ewiger Jungbrunnen Meditation).

„Es ist vielmehr so, dass die Meditation das psychische Wohlbefinden fördert, was wiederum mit der Telomeraseaktivität in den Zellen des Immunsystems zusammenhängt und letztlich deren Langlebigkeit zugute kommt.“

Meditation im gleichen Umfang auszuüben wie die Studienteilnehmer dürfte jedoch schwierig sein: Bis zu sechs Stunden meditierten sie täglich. Dennoch könnte sich das Praktizieren auch in geringeren Dosen lohnen: Aktivitäten, die das Wohlbefinden fördern, scheinen allgemein einen tiefgreifenden Effekt auf die fundamentalsten Mechanismen des Körpers zu haben, so die Forscher der Telomerase-Studie.

Telomere verlängerten sich – Zellen wurden jünger

Eigentlich wollten die Wissenschaftler mit ihrer Studie feststellen, ob sich der Lebensstil auf die Entwicklung der Krebserkrankung auswirkt. Doch bei der Untersuchung der Chromosomen stießen sie auf eine Überraschung: Die Telomere hatten sich bei denen, die gesund lebten, um etwa zehn Prozent verlängert.

Der Alterungsprozess war also nicht nur aufgehalten, sondern sogar umgekehrt: Die Zellen waren jünger statt älter geworden. In der Vergleichsgruppe waren die Telomere altersentsprechend drei Prozent kürzer geworden (Blaue Zonen: In diesen Dörfern leben die meisten 100-Jährigen – das sind ihre Geheimnisse).

Das soziale Netz hält jung

„Das ist die erste kontrollierte Studie, die zeigt, dass eine Änderungen des Lebensstils die Telomere verlängert und auf zellulärer Ebene die Alterung umkehrt“, sagt Ornish. Mit eine Rolle habe jedoch gespielt, dass die Männer in der Vegetarier-Gruppe zusätzlich gut vernetzt mit Freunden und anderen Patienten gewesen seien.

Diese vierte Komponente – neben Fleisch- und Fettverzicht, Bewegung und Entspannung – stellte sich bereits in früheren Studien als lebensverlängernd heraus. „Wir konnten mit High-Tech-Wissenschaft zeigen“, resümiert Ornish, „wie stark einfache Low-Tech-Maßnahmen wirken können.“

Biologische Uhr auf Unsterblichkeit einstellen

An der Universität von Kalifornien in Los Angeles forscht Steve Horwarth an einer Möglichkeit, die biologische Uhr der Zellen zurückzudrehen. Sein Team am Lehrstuhl für Genetik und Biostatistik untersucht medikamentöse Einflussfaktoren auf die Endkappen der Chromosomen, die als interner Zeitmesser für die jeweilige Zelle fungieren.

Ließen sich diese Telomere durch neue Arzneien verlängern, würde sich die Zelle genetisch betrachtet verjüngen und ihr Verfallsdatum, das mit dem programmierten Zelltod (Apoptose) endet, niemals erreichen. Altersbedingte Krankheiten wie eine Alzheimer-Demenz und Parkinson ließen sich so verhindern oder Krebs- und Tumorerkrankungen in Ihrer Entwicklung stark bremsen und vielleicht heilen (Die Wirkkraft von ultraviolettem Licht und hochdosiertem Vitamin D3).

Für diese Erkenntnisse wurden 2012 John Gurdon (Universität von Cambridge) und Shinya Yamanaka (Univeristät von Kyoto) mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet. Die Forscher um Horwarth gehen nun den Schritt weiter und beginnen mit der Entwicklung von Wirkstoffen, die uns der Unsterblichkeit tatsächlich näher bringen könnten.

Literatur:

Tatort Gifte im Körper: Wie unser Körper täglich vergiftet wird und wie wir diese Gifte wieder loswerden von Monika Held

Der zweite Code: EPIGENETIK oder: Wie wir unser Erbgut steuern können von Peter Spork

Das Gedächtnis des Körpers: Wie Beziehungen und Lebensstile unsere Gene steuernvon Joachim Bauer

Quellen: PublicDomain/Focus/lifeline.de/fitforfun.de am 28.04.2016

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