Mittwoch, April 24, 2024
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Gelbwesten-Proteste: Macron schießt scharf

Frankreich – Auch am zehnten Wochenende in Folge gingen nach offiziellen Angaben mehr als 84.000 Franzosen landesweit auf die Straßen und forderten den Rücktritt von Präsident Emmanuel Macron. Der hat seiner Polizeiarmee vor kurzem die Erlaubnis erteilt, mit sogenannten Flashball-Waffen auf die Demonstranten zu schießen – Dutzende wurden von den Hartgummi-Geschossen getroffen und schwer verletzt.

Das Ergebnis: In Bordeaux liegt der freiwillige Feuerwehrmann Olivier Béziade seit über einer Woche im künstlichen Koma. Der 47-Jährige war am 12.Januar bei einer Gelbwesten-Demonstration von einem der Hartgummi-Geschoss am Kopf verletzt worden. Das Video des zusammengesackten und blutüberstömten Mannes gingen m die Welt (jouwatch berichtete).

Am 12. Dezember traf ein Geschoss den 41-jährigen Gärtner Jean-Marc Michaud. Er ist nun laut euronews auf dem rechten Auge blind. Außer ihm habe es an diesem Tag vier weitere Schwerverletzte gegeben, heißt es aus einer Polizeiquelle.

Nach Angaben der Gruppe „Desarmons-les“ (Entwaffnet sie), seien seit Beginn der Proteste insgesamt 15 Personen teilweise erblindet und mehrere Hundert hätten unter anderem offene Brüche im Gesichtsbereich und Schädeltraumen erlitten, berichtet VOAnews.

Angesichts der schwerverletzten Demonstranten wird die Kritik am Einsatz der „nicht-tödlichen“ LBD40-Handfeuerwaffen immer lauter. Am 15. Januar hatte der französische Polizeichef Eric Morvan seine Beamten in einem Memo noch einmal an die Regeln im Einsatz erinnert: Sie sollten einen Abstand von mindestens 10 Metern einhalten und sicherstellen, dass keine Unbeteiligten getroffen werden können. Die Beamten dürften die Flashball -Waffen nur im äußersten Notfall einsetzen, nur auf  Körper und Extremitäten niemals aber auf den Kopf zielen, so die Vorgaben. Polizeichef Morvan verteidigt den Einsatz der Waffe, man brauche sie, um den „Mob“ zurückzudrängen. „Wir werden mit Glasflaschen, Betonstücken, Säure und , Schrauben angegriffen. Die LBD ist eine beängstigende Waffe. Wenn sie uns weggenommen wird, werden die Kollegen nicht mehr an den Demonstrations-Einsätzen teilnehmen“, so ein Polizist.

screenshot Twitter
Erinnern an die Toten in Paris (screenshot Twitter)

Das vom französischen Menschenrechtschef Jacques Toubon  am Donnerstag geforderte Verbot der Waffen ist wenig aussichtsreich: Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat erst im vergangenen Monat laut BBC ein vorübergehendes Verbot der Flahsball-Waffen abgelehnt.

Am Sonnabend habe es in Toulouse mit 10.000 Demonstranten den größten Protest gegeben, so VOAnews. Es habe acht Verletzte gegeben, 23 Demonstranten seien verhaftet worden. In Paris seien 7000 Gelbwesten-Protestler durch die Straßen gezogen. Sie trugen Schilder in Form von Särgen, um an die zehn Toten zu erinnern, die seit November im Zuge der Proteste umgekommen sind. Auch in Bordeaux, Lyon und Marseille fanden Demonstrationen gegen die Macron-Regierung statt.MSM: a handful of protestors.

@jouwatch

Quelle!: #zaronews

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