Donnerstag, April 18, 2024
StartRechtKriminalitätGeorgiens Ex-Präsident Saakaschwili in Kiew gefasst und verschleppt

Georgiens Ex-Präsident Saakaschwili in Kiew gefasst und verschleppt

Der georgische Ex-Präsident Michail Saakaschwili ist nach Angaben seiner näheren Umgebung aus einem Restaurant in Kiew entführt worden. Der Verbleib des Politikers, der den ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko zuvor zu seinem Feind erklärt hatte, ist nicht bekannt.

„Er wurde gerade eben von Unbekannten gekidnappt“, teilte Saakaschwilis Vertrauter und Rada-Abgeordneter Juri Derewjanko am Montag gegenüber Sputnik mit. Laut dem Politiker wurde der georgische Ex-Staatschef und der frühere Gouverneur von Odessa im georgischen Restaurant „Sulguni“ in Kiew gefasst und „in unbekannte Richtung“ verschleppt.

Derewjanko vermutet hinter der Aktion ukrainische Sicherheitskräfte. Saakaschwilis Anwalt Pawel Bogomasow teilte seinerseits mit, der Politiker sei vom ukrainischen Grenzschutz festgenommen worden. Der Verbleib seines Mandanten sei ihm aber nicht bekannt.

Kurz danach bestätigte Anton Geraschtschenko, Berater im ukrainischen Innenministerium, auf Sputnik-Nachfrage, Saakaschwili sei festgenommen worden. Nähere Angaben machte Geraschtschenko nicht.

Saakaschwili war von 2004 bis 2013 Staatspräsident Georgiens. Nach Ende seiner Amtszeit floh er wegen Vorwürfen des Amtsmissbrauchs und der Unterschlagung zuerst in die USA und dann in die Ukraine. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko gewährte Saakaschwili die ukrainische Staatsbürgerschaft und ernannte ihn 2015 zum Gouverneur der Schwarzmeerregion Odessa.

Doch schon ein Jahr später trat Saakaschwili zurück und ging auf Konfrontationskurs zu Poroschenko, den er zu seinem Feind erklärte. Daraufhin wurde dem Politiker auch die ukrainische Staatsbürgerschaft entzogen. Sein Heimatland Georgien hatte Saakaschwli bereits 2015 ausgebürgert und ihn zur Fahndung ausgeschrieben.

Im Januar verurteilte ein Gericht in Tiflis den Ex-Präsidenten in Abwesenheit zu drei Jahren Haft. Es befand den Politiker des Amtsmissbrauchs im Falle der Ermordung des Bankbeamten Sandro Girgwliani im Januar 2006 schuldig.

In der Ukraine ist Saakaschwili indes zum führenden Kopf der Protestbewegung geworden. Der ukrainische Geheimdienst SBU hatte im Dezember vergeblich versucht, Saakaschwili wegen Verdachts auf „Beihilfe für eine kriminelle Vereinigung“ festzunehmen.

Quelle!

Empfohlene Artikel
- Advertisment -
Translate »