Samstag, April 20, 2024
StartWirtschaftBörseGerald Celente: “Angst-Index“ steigt rasant nach FED-Eingeständnis, dass deren Politik versagt hat

Gerald Celente: “Angst-Index“ steigt rasant nach FED-Eingeständnis, dass deren Politik versagt hat

»Zentralbanker der weltweit führenden Volkswirtschaften praktizieren eine radikal entgegenkommende Geldpolitik, basierend auf einer scheinbar gesunden Wirtschaftstheorie. In der Praxis hat dies jedoch nicht funktioniert und die politischen Entscheidungsträger beginnen erst jetzt zu verstehen warum.« Dallas-FED-Präsident Richard Fisher

Aufgrund der Vielzahl der von Wikileaks veröffentlichten e-Mails, welche die Praktiken von Hillary Clintons Wahlkampf und die Ethik der Clinton-Foundation offenlegen, dazu die Bekanntmachung des FBI, Clintons e-Mails von ihrem privaten Server aus ihrer Zeit als Außenministerin weiter zu untersuchen, ist es für die Wall Street keine sichere Wette mehr, dass sie die Wahl am kommenden Dienstag gegen Donald Trump gewinnen wird.

Die Furcht vor einem Sieg Trumps führte zu einem steilen Anstieg des CBOE Volatility Index (VIX) von über 40 Prozent in den vergangenen sechs Tagen. Es war das erste Mal seit den Tagen vor der Brexit-Entscheidung im Vereinigten Königreich, dass der VIX sechs Tage in Folge anstieg. Die Aussicht einer Trump-Präsidentschaft hat auch den Dollar gedrückt und den Goldpreis steigen lassen, da es an der Wall Street heißt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung durch die FED im Dezember rückläufig ist, was den Dollar fallen und Gold massiv steigen lassen würde.

Während Aspekte der derzeitigen Markt-Volatilität der Frage zugeschrieben werden wer die US-Präsidentschaftswahlen gewinnen wird, prognostizieren wir einen nachhaltigen, durch Wirtschaftsdaten und nicht durch Umfrageergebnisse angeheizten “Angst-Index“.

Während die Volatilität an den US-Aktienmärkten vor und nach der Brexit-Entscheidung deutlich anstieg, erreichte der DOW in den nachfolgenden Monaten weiterhin immer neue Höchststände. Daraus folgt, dass auch wenn diese Volatilität nach der Wahl abklingen mag, die Trendlinien für einen massiven Fall der Märkte und einen gleichzeitig scharfen Anstieg des Goldpreises nicht auf einem emotionalen “Angst-Index“ bezüglich der Frage basieren, wer ins Weiße Haus einziehen wird, sondern eher auf nicht von der Hand zu weisende Fundamentaldaten der Märkte.

Beispiel: Von den Leitmedien praktisch ausgeblendet und von den Wirtschaftsmedien kaum berichtet zeigt der jüngste Bericht aus den Niederlanden, dass das globale Handelsvolumen im ersten Quartal 2016 flach war und es im zweiten Quartal mit 0,8 Prozent vor sich hindümpelte. In den Vereinigten Staaten, der weltgrößten Volkswirtschaft, fielen die Importe und Exporte im vergangenen Jahr um $ 200 Milliarden und der Handel rutschte in den ersten neun Monaten des laufenden Jahren um weitere $ 470 Milliarden ab.

Demnach ist es, mit lauen 2 Prozent Wirtschaftswachstum seit der Großen Rezession, das erste Mal seit dem Zweiten Weltkrieg, dass der Handel in den USA rückläufig ist, während die Wirtschaft gewachsen ist.

Tatsachen belegen, dass der “freie Handel“, der primäre Motor globalen Wachstums des vergangenen Vierteljahrhunderts, schrumpft. Ferner war und sind es die “Billiggeld“-Projekte der Zentralbanken und nicht die Zunahme des Konsums und der Investitionen, welche die Immobilien- und Aktienmärkte künstlich aufgebläht haben. Der Rekord von über $ 500 Milliarden bei Übernahmen und Fusionen im Oktober, Aktienrückkäufe der Unternehmen und wachsende Bedenken, dass mehrfache spekulativen Blasen in China platzen könnten, etc. belegen dies.

Aktuell gibt es einen generellen Konsens darüber, dass Niedrigzinsen auf Rekordniveau und massive quantitative Lockerungsprogramme der Zentralbanken bei der Generierung globalen Wachstums versagt haben und die Fähigkeit der Zentralbanken, Einfluss auf das zukünftige Wirtschaftsgeschehen zu nehmen, zu bezweifeln ist. Deshalb prognostizieren wir, dass mehrere “Angst-Faktoren“ die Aktienmärkte auch lange nach der US-Präsidentschaftswahl noch erschüttern werden. Wir bleiben folglich bei unserer Prognose, dass der Goldpreis, nachdem er sich oberhalb von $ 1.400 die Unze stabilisiert hat, in Richtung $ 2.000 in die Höhe schnellen wird.

Celente 2Von Gerald Celente

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