Dienstag, April 23, 2024
StartWirtschaftBörseGerald Celente: Was treibt den weltweiten Aktienmarkt-Rausch an?

Gerald Celente: Was treibt den weltweiten Aktienmarkt-Rausch an?

Die Aktienmärkte steigen weltweit, Rekorde werden gebrochen. Warum? Sind es starke Zuwächse bei den Bruttoinlandsprodukten unter den führenden Volkswirtschaften der Welt… den Vereinigten Staaten, China, Japan und die Nationen der Eurozone, die diesen Rausch antreiben?

Ist es verstärkter Kommerz, der Produkte und Dienstleistungen über die ganze Welt verteilt und die Profitabilität der Konzerne steigert? Ist es angekurbelter Handel, Produktivität und steigende Einkommen, welche die Aktienmärkte höher treiben?

Erinnern Sie sich an den Januar?

Gehen Sie einmal zum vergangenen Januar zurück. Die Aktienmärkte erlitten seinerzeit einen schrecklichen Absturz. Der DOW legte den schlechtesten Jahresbeginn seiner Geschichte hin. Ende Januar war der Russell 2000, ein umfassender Maßstab für die US-Aktienmärkte, um gut 23 Prozent von seinem Höchststand gefallen.

Überall auf der Welt war es dasselbe, wenn nicht schlimmer. Rund 6 Billionen Dollar an globalen Aktienwerten waren ausgelöscht worden. Der Shanghai Composite Index war über 20 Prozent von seinem Hoch Ende Dezember gefallen und Japans Nikkei Index war in Bärenmarkt-Territorium gefangen. Zum Ende des Monats waren die Ölpreise um 21 Prozent kollabiert und Rohstoffpreise stürzten auf Mehrjahrestiefs ab.

Welch einen Unterschied doch ein paar Monate ausmachen

Das war dann. Jetzt ist ein neuer Tag angebrochen. Von fallenden Aktienmärkten, über zusammenbrechende Währungen und einbrechende Rohstoffpreise, bis zu scheiternden Volkswirtschaften… die glücklichen Tage sind zurück!

Warum? Welche wirtschaftlichen Fundamentaldaten genau haben die abgestürzten Märkte auf neue Hochs getrieben und durchhängende Märkte sich von ihren Tiefs zu Jahresbeginn erholen lassen?

Waren es die furchtbar schwachen BIP-Zahlen in den Vereinigten Staaten (1 Prozent), Japan (0,2 Prozent) und Europa (0,4 Prozent) im ersten Halbjahr? Waren es die handelsabhängigen Exporte in China, welche im Monat Juli um 4,4 Prozent im Jahresvergleich gefallen sind? Oder waren es deren Importe, welche im 21ten Monat in Folge gefallen sind – im Juli um 12,5 Prozent?

Wie die tatsächlichen Daten belegen, sind es nicht die wirtschaftlichen Fundamentaldaten, welche die Aktien- und Rohstoffmärkte nach hoben treiben. Es sind die ausgeprägten Erwartungen fortgesetzter Zentralbankster-Manipulation.

Die People’s Bank of China, die Europäische Zentralbank, die Bank of England, die Federal Reserve, die Reserve Bank of Australia, usw., haben nach allen quantitativen Maßstäben bei der Generierung wahren wirtschaftlichen Wachstums versagt. Die Zinsen wurden auf Null oder Rekordniedrigstände im Negativbereich getrieben und/oder neue Stimulus-Programme ins Leben gerufen, welche ebenfalls nach allen quantitativen Maßnahmen bei der Generierung wahren wirtschaftlichen Wachstums versagt haben. Gleichzeitig haben sie jedoch die Aktienmärkte in die Höhe getrieben. Trotz der massiven Eingriffe der Federal Reserve bewegt sich das US-Wirtschaftswachstum seit dem Ende der Rezession auf dem schwächsten Niveau seit 1949.

Trend-Prognose:

Was kommt als Nächstes? Folge dem Geld.

Eine Umfrage der Bank of America Merrill Lynch fand heraus, dass sich die Cash-Levels in den Portfolios auf dem höchsten Stand seit 2001 bewegen, während der Wealth-X-Billionaire-Census berichtet, dass Milliardäre insgesamt $ 1,7 Billionen an Cash halten. Der Zocker George Soros hält Put-Optionen auf gut 4 Millionen Aktien in ETFs [börsennotierte Fonds] und wettet massiv gegen den S&P 500.

Nochmal, in diesem Klima des Nicht-Vorhandenseins ehrlicher Preisfindung und der Zentralbank-Manipulation halten wir an unserer Prognose fest, dass wenn Gold nachhaltig über $ 1.400 die Unze steigt, es auf $ 2.000 hochschnellen wird.

Celente 2Von Gerald Celente

***

Empfohlene Artikel
- Advertisment -
Translate »