Donnerstag, März 28, 2024
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Giftgasangriff: Merkel macht Assad verantwortlich – Putin warnt vor Voreiligkeit

Nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff in Idlib hat die deutsche Kanzlerin Angela Merkel die syrische Regierung dafür verantwortlich gemacht. Der russische Präsident Wladimir Putin dagegen warnt vor unbegründeten Vorwürfen, bevor alle Umstände unparteiisch geklärt sind.

Am Donnerstag verurteilte Merkel den Giftgaseinsatz in Syrien als „barbarischen Angriff“. „Es spricht leider manches dafür, dass es vom Assad-Regime ausgegangen ist“, sagte die Kanzlerin laut deutschen Medien. Sie bezeichnete es als eine „Schande“, dass der einschlägige Resolutionsentwurf der USA, Frankreichs und Großbritanniens, der laut russischen Angaben „auf Fake-Informationen basiert“, im UN-Sicherheitsrat doch nicht durchgegangen ist.

Der russische Präsident Wladimir Putin forderte am gleichen Tag eine unvoreingenommene Ermittlung zu der Giftgasattacke. In einem Telefonat mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu bezeichnete es Putin als unannehmbar, wenn „unbegründete Vorwürfe — egal gegen wen erhoben werden, bevor eine genaue unvoreingenommene internationale Ermittlung stattgefunden hat.“

Syrische Oppositionskämpfer hatten am Dienstag rund 80 Tote und 200 Verletze bei einer Giftgas-Attacke in der Stadt Chan Scheichun in der nordwestlichen Provinz Idlib gemeldet und die syrischen Regierungstruppen dafür verantwortlich gemacht. Die syrische Armee wies diese Vorwürfe zurück.

Nach syrischen und russischen Angaben traf die syrische Luftwaffe bei einem Angriff auf die Terrormiliz al-Nusra-Front in Chan Scheichun ein von Terroristen genutztes Lager mit Giftstoffen.

Der syrische Außenminister Walid al-Muallem verwies am Donnerstag darauf, dass die ersten Meldungen über die Chemieattacke schon mehrere Stunden vor dem ersten Angriff der syrischen Luftwaffe eingegangen seien.

Nach Angaben der syrischen Regierung bekommen die Terrorgruppen al-Nusra und Daesh (auch Islamischer Staat, IS) chemische Giftstoffe aus der Türkei.
Sämtliche C-Waffenvorräte der syrischen Regierung waren zwischen 2014 und 2016 unter Kontrolle der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) sichergestellt und vernichtet worden. Für die chemische Entwaffnung Syriens bekam die OPCW sogar den Nobelpreis. (Ende)

Quelle: https://de.sputniknews.com/politik/

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