Donnerstag, April 25, 2024
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Gigantische Tierliebe: Pottwale adoptieren behinderten Delfin

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Was zwei Verhaltensökologen im September 2011 vor dem Azorenarchipel entdeckten, war verblüffend: eine Gruppe von Pottwalen, in deren Mitte ein missgebildeter Delfin schwamm. Offenbar hatten die riesigen Meeressäugern das Tier als einen der ihren akzeptiert. Immer wieder streichelten sich die Wale und der Große Fehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 3)Tümmler gegenseitig mit den Flossen – eine solche freundliche Interaktion mit fremden Arten war bei Pottwalen zuvor noch nie

beobachtet worden.

Alexander Wilson und Jens Krause, Verhaltensökologen vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) beobachteten über mehrere Tage, wie ein Großer Tümmler mit einer Rückenverkrümmung in einer Gruppe von Pottwalen mitschwamm.

Es ist offensichtlich, die Meeresriesen lieben ihren kleinen Gefährten. Wilson und Krause konnten mehrere Kuschelszenen einfangen. Der behinderte Delfin schwimmt sorgenlos vor den riesigen Mäulern der Pottwale umher- so was machen normalerweise nur Pottwal-Kinder.

Die Pottwale erwidern die Liebe. Sie suchen ebenfalls Körperkontakt zu ihrem kleinen Gefährten.

Der Delfin fühlt sich in seiner neuen Familie wohl

So eine enge Verbindung, wie die Meeresbiologen sie vor der Küste der Azoren entdeckten, ist einzigartig. Wilson erzählt begeistert: „Diese Tiere tolerieren den Delfin. Das ist erstaunlich, denn Pottwale wurden bisher noch nie in freundlicher Interaktion mit anderen Arten beobachtet“.

Vermutlich sonderte sich der Tümmler von seiner ursprünglichen Delfin-Gruppe ab, da er mit der Behinderung nicht so schnell schwimmen kann, wie seine Artgenossen.

Doch er blieb sichtlich nicht allein, im riesigen Atlantik. Die Pottwal-Familie kümmert sich liebevoll um ihn.

Warum die Wale den Tümmler bei sich aufnahmen, können auch die Experten sich nicht so recht erklären.

Eigentlich adoptieren Tiere nur den Nachwuchs von Geschwistern oder anderen nahen Verwandten – bekannt ist das beispielsweise bei Elefanten. Doch was ist mit Hunden, die sich plötzlich rührend um Katzenbabys, Igel oder Kaninchen kümmern? Wissenschaftler stehen vor einem Rätsel, weil Adoptionen nichtverwandter Arten in der Natur eigentlich nicht vorkommen sollten.

Dennoch gibt es viele erstaunliche Beispiele für solche Tier-Adoptionen: So etwa die tragisch-schöne Geschichte einer Löwin in Kenia, die ein Antilopenjunges in ihre Obhut genommen hatte, obwohl diese Tiere eigentlich zur Beute dieser Raubkatzen gehören.

So was nennt man wohl Liebe, Mitgefühl…

Literatur:

Die Botschaft der Delfine: Wie wir sie verstehen, warum wir sie lieben, warum sie gefährdet sind von Eric Demay

Wale und Delphine sprechen zu uns von Michelle Elke Naumann

Der Ruf der Wale (DVD) von Thomas Rose

Video:

Quellen: globalmagazin.com/wissenschaft.de vom 08.04.2015

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