Freitag, März 29, 2024
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Gütertransporte innerhalb der USA auf 6-Jahrestief

Wenn jeden Monat weniger Güter gekauft, verkauft und innerhalb des Landes versandt werden, wie um alles in der Welt kann die US-Wirtschaft dann in »gutem Zustand« sein? Anders als offizielle Regierungsstatistiken, welche oft weitgehend auf Projektionen, Annahmen und scheinbar an den Haaren herbeigezogenen Zahlen basieren, basiert der Cass Freight Index auf realen Transaktionen von echten Versandunternehmen. Und was der Cass Freight Index uns über den Zustand der US-Wirtschaft im Jahr 2016 sagt, passt perfekt zu all den anderen Statistiken, die eindeutig darauf hinweisen, dass wir uns mittlerweile im Rezessionsmodus befinden.

Falls Ihnen der Cass Freight Index nichts sagt, hier eine Definition von der offiziellen Cass-Internetseite:

Seit 1995 ist der Cass Freight Index™ ein zuverlässiger Maßstab nordamerikanischer Frachtvolumina und -kosten. Unser monatlicher Cass Freight Index-Bericht bietet wertvolle Einsichten in Fracht-Trends, wie sie sich zu anderen wirtschaftlichen und Versorgungsketten-Indikatoren und der Gesamtwirtschaft darstellen.

Die im Index enthaltenen Daten beinhalten alle inländischen Frachtmethoden und werden von Fracht-Transaktionen im Umfang von $ 25 Milliarden abgeleitet, welche im Jahresvergleich im Auftrag unserer Kundenbasis aus hunderten großen Frachtunternehmen zusammengestellt wird. Diese Unternehmen repräsentieren eine breite Beispielpalette von Branchen, darunter Verbrauchsgüter, Nahrungsmittel, Automobile, Chemie, OEM [Originalhersteller], Einzelhandel und Schwermaschinen.

Die jährlichen Frachtvolumina rangieren je Organisation zwischen $ 1 Millionen bis über $ 1 Milliarde. Die Vielfalt der Frachtunternehmen und das Gesamtvolumen liefern eine statistisch stichhaltige Repräsentation der Frachtaktivitäten in Nord-Amerika.

Wenn es dort heißt »alle inländischen Frachtmethoden«, dann fallen Luftfracht, Bahn- und LKW-Frachtverkehr, etc. darunter. Wie Sie gleich sehen werden, ist die Gesamtmenge der Güter, welche gekauft, verkauft und mit all diesen verschiedenen Methoden im Land verschickt werden, jetzt seit 15 Monaten in Folge gefallen.

Wenn es nur ein oder zwei Monate wären, dann könnte man sagen, dass es nur eine Anomalie ist. Aber wie in der Welt kann jemand 15 aufeinanderfolgende Monate wegerklären? Nicht nur das, die ganz frischen Zahlen für Mai 2016 sind die niedrigsten, die es im Monat Mai in den vergangenen 6 Jahren gegeben hat.

Natürlich war die Zahl für April ebenfalls die niedrigste Monatszahl seit 6 Jahren und die Zahl für März war ebenfalls die niedrigste Monatszahl seit 6 Jahren. Sie fangen an zu verstehen…?

Im Folgenden eine Analyse dieser Zahlen und ein Chart von Wolf Richter:

Der Index ist nicht saisonal oder anderweitig bereinigt, also zeigt er starke saisonale Muster. Im Chart unten steht die rote Linie mit den schwarzen Markierungen für 2016. Die farbenfrohen Spaghetti über dieser Linie zeigen die Jahre 2011 bis 2015. Der einzige Monat im laufenden Jahr, welcher nicht der schlimmste Monat seit 2010 war, war der Februar; nur Februar 2011 war schlimmer. So schlecht steht es um den Fracht-Sektor:

Im Bericht heißt es: »Die Lastwagen-Tonnage, sowohl im Linien-, als auch im Spotmarkt, rutscht weiterhin ab.« Und der Eisenbahnverkehr bläst ebenfalls Trübsal.

Für mich sind diese Zahlen absolut niederschmetternd. Wie jemand sich diese Zahlen ansehen und dann noch den Versuch unternehmen kann, zu behaupten, dass auf die US-Wirtschaft gute Zeiten zukommen, ist mir ein Rätsel.

Und dies gilt besonders angesichts der ganzen anderen einströmenden Nachrichten. Erst heute haben wir erfahren, dass die Verkäufe von Neubauten so stark gefallen sind, wie seit 8 Monaten nicht mehr. Falls Sie versuchen Ihr Haus zu verkaufen, dann bekommen Sie dies hoffentlich sehr bald erledigt, denn diese jüngste Immobilienblase beginnt ganz groß zu platzen.

Natürlich gibt es viele, viele weitere Zahlen, die uns sagen, dass eine neue US-Wirtschaftskrise bereits begonnen hat und dies auch bereits seit einer ganzen Weile der Fall ist. Heute lief mir ein beeindruckender, gerade erst veröffentlichter IWF-Bericht über den Weg, welcher die USA für den schrumpfenden Mittelstand und die wachsende Armut kritisiert:

Ein wachsender Anteil der US-Erwerbstätigen wechselt in den Ruhestand, grundlegende Infrastruktur zerfällt, Produktivitätszuwächse sind dürftig und der Arbeitsmarkt und die Geschäftslage scheint weniger bewandert zu sein, menschliches und physisches Kapital umzuverteilen.

Dieser wachsende Gegenwind wird von langanhaltenden, schädlichen Einkommenstrends überschattet. Der Anteil am Einkommen durch Arbeit ist heute rund 5 Prozent niedriger, als noch vor 15 Jahren. Der Mittelstand ist auf den kleinsten Umfang der vergangenen 30 Jahre geschrumpft, Einkommens- und Vermögensverteilung sind zunehmend polarisiert und die Armut ist gestiegen.

Wenn Sie meine Arbeit regelmäßig verfolgen, dann wissen Sie bereits, dass alles was der IWF in diesem Absatz sagt wahr ist. Ein Stück weiter im Bericht, beschreibt der IWF einige absolut bestürzende Fakten über das Wachstum der Armut in diesem Land:

Es gibt eine dringende Notwendigkeit, die Armut anzupacken. Laut den jüngsten Daten lebt jeder 7. Amerikaner in Armut, darunter 1 von 5 Kindern und 1 von 3 Frauenhaushalten. Rund 40 Prozent jener in Armut lebenden gehen einer Arbeit nach.

Diese leidvolle Zunahme unserer Armut fand im Laufe der von Barack Obama so bezeichneten »wirtschaftlichen Erholung« statt. Wie schlimm wird es erst für die Armen in Amerika, nun, da die neue Wirtschaftskrise begonnen hat?

Wir leben in einer Zeit, in der globale Ereignisse beginnen sich zu beschleunigen und es liegt sehr viel Ungewissheit in der Luft. Falls Sie keine solide Basis haben, werden die Ereignisse der kommenden Monate Sie wahrscheinlich erheblich durchschütteln. Ich ermutige jeden dazu, sich auf die Dinge zu konzentrieren, auf die es wirklich ankommt. Denn ein Großteil der anderen Dinge, mit denen wir uns beschäftigen, wird bald ziemlich unwichtig werden.

Michael Snyder IMGVon Michael Snyder

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