Freitag, April 19, 2024
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Guinea: Ebola-Krise gefährdet Kampf gegen Malaria

2014 wurden laut aktuellen Zahlen 74.000 Erkrankungen nicht behandelt
Insekt: wieder mehr Malaria-Tote befürchtet (Foto: pixelio.de, Uschi Dreiucker)
Insekt: wieder mehr Malaria-Tote befürchtet (Foto: pixelio.de, Uschi Dreiucker)

 

 

Atlanta  – Die anhaltende Ebola-Epidemie in Guinea bedeutet laut den Centers for Disease Control and Prevention http://cdc.gov einen schweren Rückschlag in der Bekämpfung einer anderen Krankheit – und zwar Malaria. Das Team um Mateusz Plucinski geht davon aus, dass 2014 rund 74.000 Malaria-Erkrankungen nicht behandelt wurden, da die Kliniken entweder geschlossen waren oder die Patienten zu viel Angst hatten, sich Hilfe zu suchen. Fehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 2)

Angst der Malaria-Patienten

Die Experten warnen davor, dass die Anzahl der Todesopfer durch Malaria die Anzahl derer durch Ebola bei weitem übersteigen wird. Derzeit sind an den Folgen von Ebola in Guinea 2.444 Menschen gestorben. Die Forschungsergebnisse wurden im Fachmagazin "The Lancet Infectious Diseases" http://bit.ly/Ll5ou3 veröffentlicht. Ebola und Malaria verursachen Fieber. Angst könnte viele der Betroffenen  davon abgehalten haben, die Symptome durch einen Arzt überprüfen zu lassen. Plucinski analysierte gemeinsam mit Kollegen, wie viele Patienten in Guinea vor und während des Ebola-Ausbruchs ab Anfang 2014 ein Krankenhaus aufsuchten. Untersucht wurden die Daten von 60 medizinischen Einrichtungen in den am stärksten betroffenen Regionen sowie die Daten von 60 Krankenhäusern, die nicht vom Ebola-Fieber betroffen waren. Auch Rezepte wurden überprüft.

Beim Ausbruch von Ebola sank die Zahl der Patienten, die selbst ins Spital kamen, drastisch. In den am stärksten betroffenen Regionen verringerte sie sich in bestimmten Altersgruppen um fast die Hälfte. Die Anzahl der behandelten Malaria-Erkrankungen sank um bis zu 69 Prozent. Gleichzeitig verringerte sich der Umfang der nur sicherheitshalber durchgeführten Behandlungen von Patienten mit Fieber mit Medikamenten gegen Malaria oder blieb gleich.

Mehr Malaria-Opfer befürchtet

Die Zahl der Todesopfer durch Malaria dürfte in der Folge angestiegen sein. Gleichzeitig scheint die Zahl der Erkrankungen bei Ebola zurückzugehen. Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach weisen die neuesten verfügbaren Daten darauf hin, dass es in Guinea derzeit zehn Fälle von Ebola gibt. Anfang 2015 waren hunderte Menschen erkrankt. Laut Franco Pagnoni, dem Malaria-Experten der WHO, stellen unbehandelte Malaria-Erkrankungen für die bereits sehr durch Ebola belasteten Gesundheitssysteme eine weitere Herausforderung dar.

Laut Pagnoni ist es wichtig, dass die Aktivitäten bei Ebola von entsprechenden Initiativen bei Malaria begleitet werden. Ende 2014 empfahl die WHO die Behandlung gegen Malaria auch ohne bestehende Symptome in den Regionen, die vom Ebola-Fieber schwer betroffen waren. Diese Empfehlung wurde in Liberia und Sierra Leone umgesetzt, jedoch nicht in Guinea. (Ende)

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