Samstag, April 20, 2024
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Gute Geschäfte mit Tofu und Bio-Eiern

Vegetarische Fleischersatzprodukte sind während der BioFach-Messe in Nürnberg zu sehen.

Der Handel mit Bio-Lebensmitteln boomt in Deutschland. Davon profitieren vor allem die Fachmärkte, weniger die klassischen Supermärkte und Discounter.

Der Markt für Bio-Lebensmittel boomt – und zwar trotz fehlender heimischerFehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 2) Anbauflächen und der Verunsicherung in der Branche über die drohende

 

 

 Neuregelung der EU-Öko-Verordnung. "Der Megatrend Bio bleibt ungebrochen", betont Elke Röder, Geschäftsführerin des Bundesverbands Naturkost Naturwaren (BNN). Zur weltgrößten Fachmesse Biofach, die seit gestern in Nürnberg ihre Pforten geöffnet hat, kann die Branche mit entsprechend guten Zahlen glänzen.

So haben die Deutschen im vorigen Jahr für ökologisch erzeugte Lebensmittel und Getränke knapp acht Milliarden Euro ausgegeben und damit gut fünf Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das Handelsvolumen hat sich damit in den letzten 14 Jahren verdreifacht. Die Bundesrepublik ist nach den USA (24 Milliarden Euro) der zweitgrößte Absatzmarkt für Bio-Produkte weltweit.




 

 

Interessant ist, dass die großen Supermarktketten, Discounter und Drogeriemärkte weniger stark von dem Boom profitiert haben als die sogenannten Naturkostläden. Gut die Hälfte des Umsatzes mit Öko-Lebensmitteln entfällt zwar nach wie vor auf den klassischen Lebensmitteleinzelhandel. Der Zuwachs fiel hier aber mit vier Prozent geringer aus als bei den Naturkostfachgeschäften, die auf einen Anteil von 33 Prozent kommen und ihre Einnahmen um neun Prozent steigern konnten. Wesentlichen Anteil daran dürften Bio-Fachmarkt-Ketten wie Denn's oder Alnatura haben, die zuletzt vor allem in größeren Städten eine Filiale nach der anderen eröffnet haben. Sie seien die Wachstumstreiber, schreiben die Marktbeobachter des Bio-Verlags. Bundesweit gibt es derzeit 2370 Naturkostläden, 50 mehr als ein Jahr zuvor. Den Nerv der Kunden scheinen die etwas größeren Märkte mit Vollsortiment zu treffen. Denn kleinere Hofläden, Reformhäuser, Abo-Kisten-Anbieter oder Fachgeschäfte für Obst und Gemüse konnten nicht vom Branchenwachstum profitieren, hier fielen die Umsätze sogar.

Gefragt bei den Verbrauchern sind laut der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) vor allem Bio-Eier. Sie haben den größten Anteil am Markt, was Menge und die Verbraucherausgaben angeht. Danach folgen Mehl, Frischgemüse und Milch. Geflügel steht zwar am hinteren Ende der Tabelle, es bescherte den Bio-Händlern allerdings im Vorjahr Umsatzzuwächse von 24 Prozent. Zu den "GEWINNERN" zählten auch die veganen Ersatzwaren für Milch und Fleisch, ebenso wie alle vegetarischen Brotaufstriche. Soja-, Reis- und Hafermilch, pflanzliche Aufstriche, Nussmus sowie Tofu gehörten zu den erfolgreichsten Produkten im Bio-Fachhandel, heißt es.

Allerdings kann die hohe Nachfrage bei vielen Warengruppen nur mit Erzeugnissen aus dem Ausland gedeckt werden, das muss auch Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) einräumen. Der Anteil der importierten Bio-Produkte werde sogar größer, erklärt der Vorsitzende des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft, Felix Prinz zu Löwenstein. "Es gibt nach wie vor und schon seit Jahren eine Schere zwischen Marktwachstum und heimischem Angebot." 2014 legten die Öko-Anbauflächen in Deutschland um 2,7 Prozent zu; insgesamt werden nun 6,5 Prozent der Nutzfläche nach Bio-Standards bewirtschaftet. "

 

 

EU-Vorhaben stößt auf Kritik

Die deutsche Bio-Branche ist wegen der anstehenden Revision der EU-Öko-Verordnung in Aufruhr. "Das stellt ein grundlegendes Problem dar", sagte zu Löwenstein in Nürnberg. Die Verordnung regelt, wie Bio-Produkte erzeugt, verarbeitet und gekennzeichnet werden. Die EU will diese Regeln überarbeiten. Käme die Revision in der geplanten Form, würde dies ein "ernsthaftes Wachstumshemmnis" darstellen.





In einer "Nürnberger Erklärung" fordern die Bio-Verbände von EU-Kommission, -Ministerrat und -Parlament eine Abkehr von der Revision. Kritisch sehen die Unterzeichner der Erklärung unter anderem, das künftig nur noch am Endprodukt geprüft werden soll, ob ein Lebensmittel Bio ist oder nicht. Dies habe zur Folge, dass das unternehmerische Risiko, Bio zu produzieren, zu groß wird, heißt es.  » www.mehr-bio-in-europa.eu

 

 
erschienen am 12.02.2015 (Von Jan-Dirk Franke)

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