Dienstag, April 23, 2024
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Heidelberg sagt Ausstellung ab: Kinderbilder von Isreals Bombenangriffen auf Palästina dürfen nicht gezeigt werden

In Heidelberg wurde die Eröffnung der Ausstellung „Erlebtes, Ängste und Träume – Kinder in Palästina“ kurzerhand abgesagt. Die Zeichnungen der Kinder zeigen ihren Alltag am Gazastreifen und in der Stadt Ramallah im Westjordanland. Auf den Bildern sind Angriffe von israelischen Kampfjets, Soldaten und Panzer zu sehen…

Am Donnerstag sollte die Ausstellung „Erlebtes, Ängste und Träume – Kinder in Palästina“ in Heidelberg eröffnet werden. Die Bilder zeigen Bombenangriffe von israelischen Kampfflugzeugen, Soldaten mit Maschinengewehren und brennende Städte. Szenen, wie sie Kinder am Gazastreifen und in der Stadt Ramallah im Westjordanland in den Palästinensischen Autonomiegebieten täglich erleben. Genau dort sind die Bilder auch entstanden.

Eigentlich sollten die Kinderzeichnungen gestern im Bürgeramt-Mitte ausgestellt werden. Doch wie die „Rhein Neckar Zeitung“ berichtet, sagte die Stadt die Ausstellung kurzerhand ab. Die Begründung: „In der Ausstellung waren Aussagen zum Nahost-Konflikt enthalten, denen sich die Stadt nicht anschließen kann. Da die Stadt zur Neutralität verpflichtet ist, war die Durchführung einer Ausstellung mit derart hochpolitischen Inhalten in städtischen Räumlichkeiten nicht möglich,“ heißt es von Seiten der Stadt auf Nachfrage der RNZ.

Empörung über Ausstellungsabsage

Der Organisator der Ausstellung, die Palästina-/Nahost-Initiative Heidelberg, zeigte sich empört über das Vorgehen. Zumal die Verantwortlichen der Stadt Anfangs keine Begründung für die kurzfristige Absage vorgelegt hätten.

„Einer unserer Mitglieder hat die Tafeln im Bürgeramt-Mitte am 5. August aufgehängt und wollte am vergangenen Montag noch einmal nach dem Rechten sehen. Doch da war bereits alles abgehängt“, sagte Agnes Bennhold von der Initiative gegenüber der Zeitung. Erst zu diesem Zeitpunkt hätte sie erfahren, dass die Ausstellung nicht im Bürgeramt stattfinden wird.

Eine schriftliche Benachrichtigung von der Stadt habe es nicht gegeben, und das, obwohl die Stadt mit der Initiative einen Vertrag abgeschlossen hatte. Die Initiative habe nun einen Anwalt eingeschaltet um das Verbot rückgängig zu machen, heißt es.

Für Bennhold sei das Vorgehen der Stadt unverständlich, da die Ausstellung bereits mehrmals erfolgreich gezeigt worden war – darunter in Städten wie Bonn und Stuttgart.

Ein Stadtsprecher habe in einer Stellungnahme die kurzfristige Absage bedauert, so RNZ. „Wir haben einen Fehler gemacht“, meinte er. Doch die Stadtverwaltung habe laut Vertrag das Recht die Ausstellung zu unterbinden „wenn sie den Eindruck gewinnen muss, dass die Ausstellungspräsentation formal nicht dem besonderen Verwaltungsambiente entspricht“, heißt es in der Stellungnahme weiter. Und dies sei bei den Kinderzeichnungen über den Krieg in Palästina der Fall gewesen.

(so)

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