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Heilkräftiger Beinwell bei allen Wunden und Knochenbeschwerden

Beinwell besticht vor allem durch seinen hohen Allantoin-Gehalt. Der Heilstoff bewirkt eine Beschleunigung des Zellaufbaus, der Zellbildung und der Zellregeneration – er beruhigt die Haut. Auch wird die Genesung schwer heilender Wunden vielfach beobachtet.

Beinwell, in englischsprachigen Ländern Comfrey genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Gattung Beinwell (Symphytum) in der Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae) gehört. Sie wird zumeist als Heilpflanze verwendet und angebaut. Beinwell gilt als Wunderkraut, wenn es um die Wundheilung verschiedenster Verletzungen geht.

Beinwell ist reich an Wirkstoffen

Die heilkräftigen Pflanzenteile der Pflanze sind laut Angaben der Abtei Fulda (1.) vor allem die Wurzeln. Sie werden im Frühjahr und Herbst gesammelt. Bei der Frühjahrsernte sollte der Beinwell noch nicht blühen, um einen höheren Wirkungsgrad zu erreichen. Die Wurzeln werden mit einer Spitzschaufel ausgestochen, da sie leicht brechen. Schimmlige Wurzeln können nicht verwendet werden, da die Schimmelbildung den wertvollen Heilstoff, das Allantoin, stark mindert. Die Wurzel wird der Länge nach geschnitten und getrocknet.

Als Heil- und Wirkstoffe werden vor allem Allantoin erkannt, ferner Cholin, Schleimstoffe, Gerbstoffe, Harze, Zuckerstoffe, Asparagin, ein Alkaloid, das Symphito-Cynoglosin, Consolidin und Consolicin.

Beinwell enthält auch viele Nährstoffe und Vitamine schreibt NaturalNews. Der Nährwert der Pflanze ist vergleichbar mit viele anderen grünen Blattgemüsen, die wir täglich verbrauchen. Er ist reich an Vitamin B12, Kalium, Schwefel, Calcium, Eisen, Phosphor, Vitamin A, Vitamin C, Vitamin B-Komplex, Selen, Eisen, Germanium, schleimigen Faserstoffen und eine hervorragende Proteinquelle.

Beinwell für gute Wundheilung

Der Gehalt an Allantoin ist in Beinwell besonders hoch. Der Heilstoff wird für die Zellbildung am meisten benötigt, schreibt die Abtei Fulda. Er bewirkt eine Beschleunigung des Zellaufbaus, der Zellbildung und der Zellregeneration – er beruhigt die Haut und bringt selbst schwer heilende Wunden mit Eiterbildung zur Abheilung. Das ebenfalls in der Wurzel vorkommende Cholin wirkt auf den Kreislauf, indem es die Gefäße der Haut erweitert – die Durchblutung wird so bei einer gleichzeitigen Vermehrung der roten Blutkörperchen gesteigert. Weitere Heilstoffe ergänzen die günstige Heilwirkung.

Beinwell gilt als eines der besten Wundmittel bei äußeren und inneren Wunden, bei Verletzungen aller Art, Schnittwunden, Rissen, Quetschungen, Knochenbrüchen und Blutergüssen. Altbewährt ist die Anwendung der sogenannten warmen Breiumschläge, die einfach herzustellen sind. Die getrockneten und gepulverten Wurzeln werden mit heißem Wasser angerührt und aufgelegt. Es werden aber auch Salbenrezepte hergestellt und verwendet.

Beinwell bei Knochen- und Gelenkschmerzen

Die Carstens-Stiftung für Natur und Medizin lobt eine 2013 erstellte Studie (2.) aus, welche die schmerzlindernde Wirkung eines Salbengemischs aus Beinwellwurzel und Nicotinsäuremethylester überprüft. Die Ergebnisse sind beeindruckend:

Insgesamt wurden 362 Patienten (Alter um die 30 Jahre) mit Schmerzen unklarer Ursache im oberen und unteren Rücken in die Studie eingeschlossen. Die erste Gruppe (156 Patienten) massierte alle 8h ca. 4g der Kombinationssalbe aus 35% Beinwellwurzel-Extrakt und 1,2% Nicotinsäuremethylester auf die schmerzenden Stellen. Die zweite Gruppe (156 Patienten) eine Salbe nur mit 1,2% Nicotinsäuremethylester und ohne Beinwellwurzel-Extrakt; die dritte Gruppe (50 Patienten) erhielt eine Placebo-Salbe.

Während der Beobachtungszeit von 5 Tagen zeigte sich der Bewegungsschmerz in der Kombinationsgruppe um 27% geringer im Vergleich zur Nicotinsäuremethylester-Gruppe, und um 50% geringer im Vergleich zur Placebo-Gruppe. Auch der Schmerz im Ruhezustand war bei der Kombinationsgruppe 27% geringer als bei der Nicotinsäuremethylester-Gruppe, bzw. um 54% geringer im Vergleich mit der Placebo-Gruppe. Alle Unterschiede werden als signifikant beschrieben.

Patienten und Therapeuten schätzten die Effektivität der Therapie in etwa deckungsgleich ein: Einen „guten“ bzw. „exzellenten“ Zielzustand erreichten ihrer Meinung nach in der Kombinationsgruppe über 93% der Probanden, in der Nicotinsäuremethylester-Gruppe etwa 50%; und mit dem Placebo nur knapp 8%.

Kann übermäßiger Beinwellverzehr schaden?

In Beinwellblättern und Wurzeln wurden leberschädigende Alkaloide nachgewiesen, die bei innerer Anwendung und Verzehr zu beachten sind. Laut Angabe der Abtei Fulda konnten bei Untersuchungen mit zwei Personen in Australien, die über längere Zeit Beinwell zu sich genommen hatten, keine Beeinträchtigungen der Leberfunktion festgestellt werden.

Da die schädlichen Alkaloide eher in der Wurzel als in den Blättern vorkommen, empfiehlt die HDRA (Gesundheitsamt Australien): „Schließlich weist die Forschung nach, dass – obgleich Alkaloide leberschädigender Art in Comfrey (Beinwell) vorkommen – die Blätter so geringe Mengen davon enthalten, dass bei vernünftigem Verzehr von ausgewachsenen Blättern oder von Tee, selbst über Jahre hinweg, es unwahrscheinlich ist, dass dadurch irgendwelche Probleme entstehen.“ (mh)

Quellen:

(1.) Abtei Fulda: Comfrey, was ist das?

(2.) Combination of comfrey root extract plus methyl nicotinate in patients with conditions of acute upper or low back pain: amulticentre randomised controlled trial.

Autoren: Pabst, Schaefer, Staiger, Junker-Samek, Predel.

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