Mittwoch, April 24, 2024
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Idlib-Provokationen: So provozieren USA ein Iran-Türkei-Russland-Militärbündnis

Langfristig könnten die impulsiven Aktionen der USA zur Bildung einer militärisch-politischen Union unter Beteiligung Russlands, der Türkei und des Iran führen, schreibt das Wirtschaftsportal „Ekonomika Sewodnja“ unter Berufung auf Experten.

Russlands Warnung an den Westen

Moskau warnte den Westen davor, in Syrien mit dem Feuer zu spielen und Provokationen im Gebiet Idlib zu versuchen. Wie der russische Außenminister, Sergej Lawrow, nach seinen Gesprächen mit seinem syrischen Amtskollegen, Walid Muallem, erklärte, bereite der Westen noch eine andere Provokation vor, um die Anti-Terror-Organisation in Idlib zu verhindern.

„Die USA streben tatsächlich nach der Schaffung einer Atmosphäre von Bedrohungen, um die Operation zu unterbinden, welche endgültig die Terroristen aus Syrien vertreiben würde. Vor ein paar Tagen informierte das Verteidigungsministerium über vorbereitende Provokationen, und jetzt hat der Außenminister mit harten Worten daran erinnert. Die Amerikaner müssen unsere Worte ernst nehmen. Jetzt geht es um die Situation in Idlib, wo große Kräfte der Kämpfer und der sogenannten Opposition versammelt sind“.

„Während Damaskus für eine militärische Operation alles Notwendige vorbereitet, führen wir neben der Türkei Verhandlungen über die Abgrenzung der Terroristen von der Opposition und eine friedliche Regelung der Situation, um einen militärischen Angriff und Opfer unter der Bevölkerung zu vermeiden“, erläutert der leitende wissenschaftliche Mitarbeiter am Moskauer Institut für Internationale Beziehungen Juri Sinin gegenüber dem Wirtschaftsportal.

Die USA hatten Pläne für einen neuen Raketenangriff auf Syrien angekündigt. Als Grund wird die Information über C-Waffen genannt, welche die syrische Armee angeblich bei der Befreiung der von Terrormilizen kontrollierten Territorien einsetzen kann. Das russische Verteidigungsministerium hat aber bereits verdeutlicht, dass die Situation umgekehrt sei. Es seien die Militanten, die mit Unterstützung westlicher Militärunternehmen eine Provokation mit chemischen Waffen vorbereiten würden.

Die militärpolitische Union Russlands, der Türkei und des Iran

„Die Machenschaften mit chemischen Waffen wurden schon vor einiger Zeit von den Amerikanern als Vorwand für einen Raketenangriff gegen einen Militärstützpunkt benutzt. Es ist die mysteriöse Geschichte des Schlags gegen den syrischen Flugplatz Schairat, als es da keine Flugzeuge gab. Anschließend verlangte Russland von den USA Beweise für den C-Waffen-Einsatz, doch der Besuch einer internationalen Expertengruppe in Syrien wurde sabotiert.

Washington hatte jenen Angriff im innenpolitischen Kampf genutzt. Die Türkei hatte aber an die Ernsthaftigkeit der Absicht der USA, in Syrien einzudringen, geglaubt und ihre eigene Truppen dorthin geschickt. Jetzt hat sich die Situation wesentlich geändert, und die Gespräche sind bereits zwischen Russland und der Türkei am aktivsten. Zuerst war der russische Außenminister, Sergej Lawrow, in Ankara, dann besuchten der Chef des türkischen Generalstabs, Hulusi Akar, und der türkische Geheimdienstchef, Hakan Fidan, Moskau.

Nach einer Weile flogen sie erneut nach Moskau, und wurden von Präsident Wladimir Putin empfangen. Heute gab es wieder ein Gespräch zwischen Akar und Schoigu (Verteidigungsminister Russlands – Anm. d. Red.). In dieser Situation ist die Kräftebilanz nicht zu Gunsten der USA. So ist es möglich, dass die Seiten erfolgreich ihre Aktionen koordinieren, sich mit dem Iran verbünden und den Amerikanern eine Schlacht liefern würden“, mutmaßt der Direktor des Forschungszentrums „Nahost-Kaukasus“, Stanislaw Tarasow.

Darüber, wie Donald Trump in der aktuellen Situation agieren werde, könne man nur spekulieren. Er würde gerne Syrien angreifen und zeigen, dass die Aufgabe erfüllt sei. Aber ihm würde keine Gelegenheit eines solchen Manövers gegeben. Darin liege die größte Unvorhersehbarkeit der Situation. Tarasow glaubt, vor Beginn des Angriffs auf Idlib sollten irgendwelche geschlossenen und offenen Verhandlungen abgehalten werden, damit sich die Situation allmählich löse.

„Man kann zwar eine bewaffnete Konfrontation nicht  ausschließen, aber das wäre schon eine abnormale Situation, da sie einen offenen Konflikt zwischen den USA und ihrem Nato-Verbündeten voraussetzt, der sich auf die Destabilisierung der ganzen Region auswirken könnte.

Man muss zudem den bevorstehenden Gipfel der russischen, türkischen und iranischen Staatschefs im Auge behalten, wo sie ernsthaft die Schaffung einer militärisch-politischen Union oder eines Blocks in Betracht ziehen können. Diese Allianz kann im Fall der impulsiven Aktionen seitens der USA sogar zu einem strategischen Bündnis werden“, meint Tarasow.

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