Im Sommer 2015 floh der syrische Christ Spero Haddad mit Freunden nach Österreich. Als er von ihnen getrennt wurde, wagte er nicht mehr, sich im Flüchtlingstreck als
Al Nusra und zum IS bekannten.
"Ich musste sprechen wie sie, denken wie sie, sie duldeten keine Widerrede", sagte der Syrer bei einem Interview nach seiner Rückkehr in einen Vorort von Damaskus.
Noch vor einem Jahr konnte er sich nicht vorstellen, dass er sich trotz Krieg hier in Damaskus einmal sicherer fühlen würde, als im Flüchtlingstreck nach Europa.
Österreich – gefährlicher als Damaskus
"Ich hatte auf Freiheit in Europa gehofft, jetzt gaben hier im Treck die Leute den Ton an, vor denen ich geflohen war." Er sprach mit seiner Mutter und konsultierte die Behörden in Österreich, doch die nahmen ihn nicht ernst. Der Syrer entschied sich zurückzukehren.
Jetzt arbeitet er wieder als Cutter beim Fernsehen. Auch hier sind dieFlüchtlinge und der Krieg das große Thema. Seine Kollegen hätten gesagt, dass es viele wie ihn gebe, aber kaum jemand sei bereit zu reden.
"Es ist nicht gut, dass Europa für alle offen ist. IS und Al Nusra wollen alles zerstören, auch bei euch, wenn ihr das nicht begreift, sehe ich schwarz für die Zukunft Europas", warnt der Syrer, der lange Zeit und hautnah mit den Flüchtlingen unterwegs war.
(sm)