Donnerstag, April 25, 2024
StartZARONEWS PresseAgenturSogar Fruchtfliegen haben einen freien Willen

Sogar Fruchtfliegen haben einen freien Willen

Modell von Ursache und Wirkung in Frage gestellt. Berlin – Fruchtfliegen verfügen über einen freien Willen. Auch wenn man ihnen jeden sensorischen Input nimmt, weisen ihre Flugrichtungen auf eine wirkliche, nicht zufällige – trotzdem aber unvorhersehbare – Fähigkeit zum Treffen von Entscheidungen hin. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der Freien Universität Berlin http://www.fu-berlin.de gekommen. Hat die Evolution den Menschen mit einer ähnlichen Fähigkeit ausgestattet, könnte man der Lösung eines der großen alten Rätsel der Philosophie einen Schritt näher gekommen sein. Details der Studie wurden in PLoS One http://www.plosone.org veröffentlicht. http://www.getcited.org/pub/103426004

Die Wissenschaft geht davon aus, dass Wirkungen Ursachen haben. Verstehen wir die Ursachen gut genug, können wir die Wirkungen vorhersagen. In diesem Fall wäre der freie Wille eine Illusion. Wir reagieren einfach auf Stimuli. Ist unser Verhalten nicht vorhersagbar, dann nur weil zufällige Ereignisse eine entsprechende Reaktion verhindern. Das Team um den Neurobiologen Björn Brembs setzte Fruchtfliegen in einer Kammer einer sensorischen Deprivation aus. Diese Kammer bestand aus einer innen weißen Trommel, die den Fruchtfliegen keine Orientierungspunkte lieferte. Die Fliegen wurden mit einem Drehmomentmesser verbunden, der die Bewegungen ihrer Flugversuche dokumentierte.

Die Forscher analysierten die Ergebnisse mittels immer differenzierterer Modelle zufälligen Verhaltens. Waren die Entscheidungen der Fruchtfliegen zufällig, wie beim Werfen einer Münze? Nein. Eine Reihe zufälliger Inputs lieferte genauso wenig eine Erklärung wie eine Variante, die zufällige mit nicht zufälligen Inputs kombinierte. Es zeigte sich vielmehr, dass das Verhalten der Fruchtfliegen Kennzeichen von Chaos aufwies. Einem nicht zufälligen Prozess, der trotzdem wie das Wetter vorhersagbar ist. Niemand war jedoch laut New Scientist bisher in der Lage die Entstehung von Chaos zu erklären.

Dieser chaotische Ansatz könnte den Fruchtfliegen jedoch zu einer Spontaneität verhelfen, die sich evolutionär vorteilhaft erweisen könnte. Zum Beispiel bei der Suche nach Nahrung oder wenn eine weibliche Fruchtfliege eine unerwünschte männliche loswerden will. Laut Brembs kann die Evolution anders als bei wirklichen Zufällen das Ausmaß dieser Spontaneität fein abstimmen. Dabei handle es sich um eine rudimentäre Form des freien Willens. Eine höher entwickelte Form könnte den Menschen aus dem Gefängnis von Ursache und Wirkung befreien. “Es macht sehr viel Sinn anzunehmen, dass das, was wir als freien Willen wahrnehmen auf Komponenten basiert, die viel früher in der Evolution entstanden sind.” Redakteur: Michaela Monschein

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