Freitag, April 19, 2024
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Forscher arbeiten an künstlicher Bauchspeicheldrüse

Gerät soll Sterblichkeitsrate auf Intensivstationen senken
Dortmund – Durch die Entwicklung einer künstlichen Bauchspeicheldrüse wollen europäische Forscher die Sterblichkeitsrate auf Intensivstationen erheblich reduzieren. Schockreaktionen nach Operationen, Verletzungen oder Krankheiten können auch bei Patienten, die nicht an Diabetes erkrankt sind, zu einem gefährlich hohen Glukosespiegel führen. “Das geplante Gerät misst den Glukosewert mit Hilfe eines Sensors, der sich in einem Katheter oder einem intravenösen Zugang befindet, und gibt diesen an die Insulinpumpe weiter, die dann völlig automatisch eine entsprechende Menge Insulin an den Körper abgibt”, erklärt Arbeitsgruppenleiter Michael Heise im Gespräch mit pressetext. Die Sterblichkeitsrate könnte auf diesem Weg um bis zu 40 Prozent gesenkt werden, so das Ergebnis einer belgische Studie.

Insgesamt 14 Forschungsinstitutionen sind an der Entwicklung beteiligt, die von der Europäischen Kommission als Projekt des Monats ausgezeichnet wurde. Ein Team des Dortmunder Institute for Analytical Sciences (ISAS) http://www.isas.de hat unter der Leitung von Chemiker Michael Heise einen Sensor für das geplante Gerät entwickelt. “Eine winzige Probe wird mit Infrarotlicht beschossen. Je nachdem, was in der Körperflüssigkeit enthalten ist, wird das Licht reflektiert oder absorpiert”, erklärt Heise das Prinzip des Geräts.

Zwei weitere Institutionen arbeiten ebenfalls an der Entwicklung von geeigneten Sensoren – wer den Zuschlag erhält ist noch unklar. “Die Chancen für unser Gerät sind aufgrund der Größe nicht besonders gut, aber wir arbeiten bereits an der Miniaturisierung”, räumt Heise ein. “Für Diabetes-Patienten ist der Sensor aber bereits jetzt geeigne, weil es hier hauptsächlich darauf ankommt, dass die Reaktion zeitnah passiert.” Im Unterschied zu herkömmlichen Geräten misst der ISAS-Sensor nicht nur den Blutzucker, sondern gleichzeitig noch weitere Stoffwechselparameter, was verlässlichere Ergebnisse liefert.

Ende 2008 soll ein Prototyp der künstlichen Bauchspeicheldrüse auf den Markt kommen. Auch wenn sich sein Sensor gegen die Mitbewerber nicht durchsetzen sollte, sieht Heise die Entwicklung als großen Fortschritt. “Wir wissen jetzt, dass der Sensor gut funktioniert und was er kann. Er ließe sich zum Beispiel auch zur Überwachung des gesamten Stoffwechsels eines Patienten oder zur Kontrolle von Bioreaktoren einsetzen.” Redakteur: Georg Eckelsberger

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