Freitag, März 29, 2024
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Ethnomedizin – Wiederentdeckung archaischer Heilungsrituale

Zunehmende Bedeutung der Ethnomedizin in der Complementärmedizin – Die Wiederentdeckung der heilkräftigen Pflanzen des Regenwaldes, asiatischer Tee- und Kräutermischungen, der Erfahrungsschatz ägyptischer Heilkunde oder der vergessener europäischer Pflanzenwirkstoffe gliedert sich ein in ein wachsendes Bewusstsein um das Weltbild der Naturvölker und die Reaktivierung ihrer sinnvollen Heilungsrituale.

Für die Einbeziehung der feinstofflichen Wirkungsebene, die unseren Vorfahren noch als „Geister“ bekannt war, hat man heute zwar andere Begrifflichkeiten gefunden, für Unbegreifliches jedoch sucht man Antworten, die bereits vor Tausenden von Jahren formuliert wurden, mit dem Versuch, archaische geistige Inhalte in bestehendes soziales und medizinisches Gefüge zu integrieren. Zu einer Zeit, da der Mensch sich noch eingebunden fühlte in Natur und kosmisches Geschehen, regierte ein holistisches Weltbild ohne Trennung von Subjekt und Objekt. Dies galt Kultur übergreifend. Eine solche Sichtweise verändert auch diagnostisches Vorgehen und den Heilungsansatz. Die Diagnose von Puls, Zunge oder Stimmklang, der Haut u. v. m. gehen auf die Ethnomedizin zurück. Die Traditionelle Chinesische Medizin und Akupunktur beispielsweise begründen sich in überliefertem ganzheitlichem Erfassen. Dazu schreibt Ingrid Schlieske in CO’MED 05/06:

„Ötzi“ – Der Beweis für das Alter der Akupunkturlehre in Europa?
Eine Sensation für die Wissenschaftler war der Fund einer unversehrten Gletscherleiche im Jahre 1991 in den Tiroler Alpen, deren Alter mit mindestens 5.000 Jahren angegeben wurde. Sie lieferte eine Menge an Informationen über das Leben zu dieser Zeit, gab aber auch Rätsel auf. So erschienen neben der möglichen Todesursache auch die 47 strichförmigen Tätowierungen, die nicht mit den üblichen Schmucktätowierungen vergleichbar und am gesamten Mumienkörper zu finden waren, geheimnisvoll.
Eine internationale Forschergruppe wurde damit beauftragt, die Bedeutung dieser Punkte und Kreuze zu ermitteln. In einer Spezial-Konservierungskammer in Bozen (Tirol) wurden auf Anregung von Prof. Dr. Frank Bahr von der Deutschen Akademie für Akupunktur sämtliche Tätowierungen der Gletschermumie vermessen, fotografiert und grafisch dargestellt, mit den anatomischen Verhältnissen der Mumie in Beziehung gesetzt und mit klassischen Akupunkturpunkten verglichen, denn die Zeichen befanden sich zum größten Teil an Körperstellen, an denen die Meridiane verlaufen.
Nach eingehender Untersuchung des „Mannes aus dem Eis“ kam man staunend zu dem Schluss, dass es sich bei den Tätowierungen tatsächlich um Markierungen von Akupunkturpunkten handeln müsste, denn die meisten der Zeichen stimmten direkt mit der Lage klassischer Akupunkturpunkte überein, einige wenige lagen nur millimeterweit von ihnen entfernt.
Die Meridiane waren ganz offensichtlich auch unseren Vorfahren als wichtige Energieleitbahnen bekannt. Dass die Stimulation verschiedener Punkte auf diesen Bahnen von deutlicher Heilwirkung ist, bestätigt inzwischen auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die beispielsweise die Akupunktur bei über hundert Krankheiten empfiehlt.“
 
Über die Rolle der Rituale in Medizin und Gesellschaft – Übergangsrituale
„Immer wieder hören wir auch Berichte von wissenschaftlich unerklärlichen und für den logisch arbeitenden Verstand kaum fassbaren Wunderheilungen aus so genannten archaischen Gesellschaften, die wir so anmaßend als „primitiv“ herabsetzen, obwohl sie uns in vielen wesentlichen Aspekten des Lebens durchaus voraus sind. Aus moderner Sicht medizinisch gänzlich ungebildete Heiler aller möglichen Kulturen vollbringen immer wieder Wunder. Was den Schamanen an wissenschaftlich-medizinischer Ausbildung fehlt, ersetzen sie durch intuitives Ritualverständnis, das zumeist in der Tradition und im Feld des jeweiligen Stammes auf für uns nur schwer nachvollziehbare Weise von Generation zu Generation durch das alleinige Erzählen von Geschichten und Mythen übermittelt wird.

Die archaischen Menschen haben genau das, was uns so sehr fehlt: Verständnis für die Felder der Wirklichkeit. Sie können mit verschiedenen Mitteln die Selbstheilungskräfte im Patienten anstoßen. Sie nutzen die Kräfte der Natur, der inneren vor allem, um die Heilungssuchenden wieder zurück in die Ordnung zu bringen.

Jeder Übergang führt so zuerst zum Sterben auf einer vergangenen Stufe und dann zur Wiedergeburt auf eine neue Ebene. Tatsächlich wird ja ein Mensch in der Krise des Übergangs nicht nur verletzt, sondern ein (alter) Teil von ihm muss sich symbolisch ablösen. Im Fall der Pubertät etwa muss das Kind symbolisch sterben, damit die Frau oder der Mann geboren werden kann. Da sehen archaische Menschen durchaus zu Recht die Notwendigkeit, dieses sowieso unaufhaltsame Geschehen, wenn die Zeit denn reif dafür ist, mit drastischen Mitteln voranzutreiben. Wenn das schmerzliche Werk vollbracht ist, wird Heilung auf der neuen Ebene notwendig. Hinzu kommt noch, dass die Betroffenen unter den Einfluss einer ganz neuen Wirklichkeit gebracht werden müssen. Diese aber können sie nur in sich aufnehmen und sich in ihr verankern, wenn sie seelisch ganz offen für diesen gewaltigen Prozess sind. Ihre Öffnung führen die Heiler durch eindrucksvolle Maßnahmen herbei.“

Tibetische Medizin
Auf der Suche nach den Geheimnissen des Tibetischen Medizinsystems reiste Christina Kessler nach Dharamsala, der Residenz des Dalai Lama im nordindischen Bundesstaat Himachal Pradesh. Dort besuchte sie den inzwischen verstorbenen, weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannten Arzt Dr. Yeshi Dhonden, der seit 1959 im Exil lebt und bis 1980 Leibarzt des Dalai Lama war. Er war einer der ersten Medizingelehrten, die in den Westen entsandt wurden, um ein Wissen freizugeben, das sonst dem Untergang geweiht wäre. Sie befragte den Leibarzt zu den Grundlagen der Tibetischen Medizin.  CO’MED Verlag

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