Donnerstag, April 18, 2024
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Sexualität bleibt weiterhin Tabuthema

Akademie für sexuelle Gesundheit bietet Fachinformationen und Hilfe

Wien – Trotz der ständigen Präsenz von Sexualität in den Medien und in der Werbung, ist das Thema immer noch ein Tabu. Zu diesem Schluss kommt die Medizinerin Elia Bragagna, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Sexualmedizin (ASSM). Bragagna hat heute, Donnerstag, die “Akademie für sexuelle Gesundheit” (AfSG) http://www.afsg.at vorgestellt. Ein wesentliches Anliegen der Akademie ist ein offener Umgang mit dem Thema und vor allem auch eine Hilfestellung im Falle von Problemen.

“Es geht uns darum, Menschen zu erklären, dass jeder seine sexuelle Individualität finden soll. Das bedeutet auch, sich von der in Filmen und Medien vorgegaukelten Sexualität zu verabschieden”, so die Medizinerin, die sich seit Jahren mit diesem Thema beschäftigt. “Ich habe bemerkt, dass es eine große Verunsicherung in der Bevölkerung gibt und eine hohe Nachfrage nach Hilfe.” Die Akademie, die als Privatinitiative entstanden ist, baue auf mehreren Säulen auf. Neben der Laienfortbildung, der Einrichtung und Betreuung des Internetportals, stehe auch die Ärztefortbildung sowie die Kooperation mit anderen Fachgesellschaften und Medien im Mittelpunkt.

“Eine wirkungsvolle Hilfe kann es nur dann geben, wenn sowohl Betroffene als auch Ärzte zu diesem Thema sensibilisiert und geschult werden”, so Bragagna. “Viele Ärzte wissen nicht, wie sie mit diesem Thema umgehen sollen, weil sie dazu nicht ausgebildet wurden”, meint die Medizinerin. Der sexualmedizinische Wissensstand österreichischer Ärzte hinke dem tatsächlich medizinischen Wissen weit hinterher. “Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern gibt es während des Medizinstudiums in Österreich keine sexualmedizinische Grundausbildung und auch keinen Ausbildungslehrgang zu diesem Thema.” Aufgrund der starken Nachfrage nach einer Aus- und Weiterbildung auf diesem Gebiet, biete die “Akademie für sexuelle Gesundheit” (AfSG) in Zusammenarbeit mit der “Deutschen Gesellschaft für Sexualmedizin und Sexualtherapie” (DGSMT) Medizinern ab September 2009 eine sexualmedizinische Grundausbildung an.

“Es ist unvorstellbar, täglich zu erleben, wie schwierig es ist, über Sex zu reden”, meint die Gynäkologin Doris Linsberger. Der gesunde Umgang mit dem eigenen Körper und der Körperlichkeit fehle. “Fast jede Woche kommen Frauen in die Praxis, die sich nach der Möglichkeit einer Schönheitsoperation im Genitalbereich erkundigen”, kritisiert die Medizinerin. Davon sei dringend abzuraten, denn solche Operationen sind, wenn keine medizinische Indikation vorliegt, eine Körperverletzung. “Menschen glauben, dass mit so einer Operation Glück und Zufriedenheit erreicht werden kann.” Doch das gehe am eigentlichen Thema vorbei. “Sexualität wird als Nachahmen von Pornographie missverstanden, denn der Irrlaube, dass das, was dort geboten wird, der Realität entspricht, ist einfach unwahr.”

Handlungsbedarf sieht auch der Urologe und Androloge Anton Ponholzer. Sexuelle Störungen bei Männern wie etwa Erektionsprobleme oder vorzeitiger Samenerguss betreffen immer mehr und immer jüngere Patienten. “Berits jeder vierte 35-jährige Mann leidet einer Erhebung nach an Potenzstörungen”, so Ponholzer. Um diese Probleme in den griff zu kriegen, sei ein interdisziplinäres Know-how notwendig. “Sexualmedizin ist ein Teamsport”, erklärt der Mediziner. (Ende)

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