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Bienen merken sich auch komplexe Muster

Evolutionsbiologen erforschen wie Insekten zu Blüten kommen

Wien (pte/16.12.2009/13:50) – Evolutionsbiologen um Johannes Spaethe von der Universität Wien http://www.univie.ac.at sind der Frage nachgegangen, wie Insekten zu den Blumenblüten kommen. In Experimenten haben die Forscher gezeigt, dass Honigbienen komplexe Formen unterscheiden und wieder erkennen können. Über den Nutzen dieser Fähigkeiten und die Rolle optischer Signale in der Pflanze-Bestäuber-Interaktion forschen die Biologen in einem aktuellen FWF-Projekt.

“Um zu verstehen, für welche Blüte sich eine Biene im Pflanzenmeer der Blumenwiese entscheidet, muss man die Welt durch die Augen der Biene betrachten”, so Forschungsleiter Spaethe gegenüber uns. “Beim Anflug auf eine Wiese nimmt eine Biene nur verschiedene Grautöne wahr. Erst ab ca. einem halben Meter Entfernung, nutzt sie auch Farbinformationen zur Orientierung.”

Farbsättigung der Blüte ist entscheidend

“Uns hat interessiert, was die Bienen machen, wenn sie zwei Blumen derselben Art vor sich haben”, meint Spaethe. Bei den Orchideen der Gattung Ragwurz konnten sie mithilfe von nachgebauten Blüten mit austauschbaren Blütenblättern und dem Originalduft zeigen, dass die Farbsättigung letztendlich ausschlaggebend ist.

“Der Originalduft spielte allerdings eine wichtige Rolle, denn die Ragwurz setzt beim Anlocken der Bestäuberbienen mehr auf deren olfaktorischen Reize als auf ihr Sehvermögen”, so der Forscher. Die Ragwurz verführt als “Sexualtäuschpflanze” Insektenmännchen zur Bestäubung, indem sie den Geruch eines paarungsbereiten Weibchens imitieren. “Allerdings bekommen die Männchen keine zufrieden stellende Paarung für ihren Einsatz.”

Kluge Orchideen nutzen Farbenspiel

Ragwurze sind für gewöhnlich äußerlich unauffällig und farblos. “Da die Sexualtäuschung mittels Duft so gut funktioniert, brauchen sie keine leuchtenden Farben.” Es gebe allerdings einige Ausnahmen wie Spaethe berichtet. “Die Heldreichs Ragwurz etwa besitzen eine auffällige rosa Blütenhülle, die Spiegelragwurz hat einen schillernd blauen Spiegel auf der Lippe.”

“Wir wollten nun herausfinden, warum diese Gruppen im Unterschied zu den anderen Farbsignale entwickelt haben und was das mit ihrem jeweiligen Bestäuber zu tun hat”, meint Spaethe. “Die Antwort war, dass einzelne Orchideenspezies auf Bestäuberinsekten mit guten Sehorganen setzen. So wie jede Ragwurzart einen anderen Bestäuber anlockt, hat auch jede ihr spezifisches Blütenmuster.”

Orchideen tricksen Insekten aus

“Nun stellt sich die Frage, warum Bienen dann immer wieder Opfer der Sexualtäuschung werden, wenn sie die verschiedenen Muster wahrnehmen und sie sich vielleicht sogar merken können”, so Spaethe. Vermutlich sind die Orchideen noch ein bisschen ’schlauer’. “Es ist nämlich so, dass auch zwischen den Individuen der Heldreichs Ragwurz keine zwei Blüten das exakt gleiche Muster haben.”

“Mit diesem Trick verhindern vermutlich die Orchideen, dass mehrere Blüten derselben Pflanze angeflogen werden”, erklärt der Forscher. Das gezielte Out-Crossing der Orchideen diene deren eigenem Vorteil. Nun wollen die Evolutionsbiologen herausfinden, welche sensorischen Maßnahmen die Bienen nutzen, um sich die verschiedenen Bilder zu merken

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