Donnerstag, April 18, 2024
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149 gefährliche Pestizide in Obst und Gemüse

Greenpeace präsentiert “Schwarze Liste” der Agrargifte

Hamburg – Die konventionelle Lebensmittelproduktion in Europa verwendet noch immer eine Vielzahl von Agrargiften, die als sehr gefährlich eingestuft werden können. Zu diesem Schluss kommen deutsche Chemiker, die im Auftrag der Umweltorganisation Greenpeace http://www.greenpeace.de 1.150 weltweit verwendete Pflanzenschutzmittel nach ihrer Gefährlichkeit für Mensch und Umwelt überprüften. 149 der 451 Substanzen, die es in die “Schwarze Liste” der besonders gefährlichen Stoffe schafften, sind auch in Europa zugelassen. Greenpeace appelliert an Wirtschaft und Politik, auf Chemie in der Schädlingsbekämpfung zu verzichten.

Eine Vielzahl von Kriterien kamen bei dieser Bewertung zum Einsatz, so etwa die akute und langfristige Giftigkeit für Anwender und Konsumenten, die Krebs auslösende Wirkung, die Schädigung von Erbgut, Fruchtbarkeit, Immunsystem, Hormonen oder Nerven oder auch die Gefahr für Grundwasser, Amphibien, Insekten und Vögel. Die Substanzen wurden als umso gefährlicher eingestuft, in je mehr dieser Kategorien sie auftauchten und je mehr Punkte sie darin jeweils erreichten. In die “Schwarze Liste” gingen alle Substanzen ein, die im Negativ-Ranking zu den obersten zehn Prozent gehörten oder zumindest eine als sehr gefährlich identifizierte Eigenschaft aufwiesen.

Umgehen der Höchstgrenze

“Der Trend geht in die Richtung, dass die Produzenten die Überschreitung der Höchstmengen einzelner Pestizide durch die gleichzeitige Verwendung mehrerer Stoffe umgehen”, berichtet Greenpeace-Chemieexperte Manfred Santen im pressetext-Interview. Es sei umstritten, welche Wirkung sich durch diese Kombinationen ergeben können. “Als Vorsorge sollte gelten, dass nicht nur der Einsatz einer übermäßig hohen Dosis einer Substanz, sondern auch die parallele Verwendung einer hohen Anzahl von Pestiziden vermieden wird”, so Santen.

Das Bewusstsein der Konsumenten für die Gefährlichkeit der Pestizide wächst, was auch im Verhalten der Handelsketten Wirkung zeigt. “Die Rewe-Gruppe oder Aldi haben ihren Lieferanten und Produzenten bereits eigene Reduktionsvorgaben für Pestizide aufgelegt, was in der Praxis auch funktioniert. Es muss jedoch erst untersucht werden, ob diese Maßnahme nachhaltig wirksam ist oder nicht”, so der Greenpeace-Experte. Auch auf EU-Ebene sei eine entsprechende Richtlinie in Vorbereitung.

Giftiger Salat im Winter

Keinen Einblick in den Pestizideinsatz bei Obst und Gemüse hat bisher der Verbraucher. “Das gilt bei allen Supermarkt-Produkten mit Ausnahme der mit dem Bio-Siegel zertifizierten. Diese schnitten im Pestizid-Test sehr gut ab.” Erst am Dienstag dieser Woche hatte Greenpeace eine weitere Untersuchung präsentiert, bei der es um die Pestizidbelastung in Supermarkt-Salaten ging. In den meisten Proben fanden sich Rückstände, mitunter sogar jenseits der Höchstgrenzen. “Im Winter sind Blattsalate wie Rucola oder Kopfsalat Risikoprodukte, da sie in den Treibhäusern meist überdüngt und stark gespritzt werden”, so Santen.

Download des Berichts unter http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/umweltgifte/Schwarze_Liste_der_Pestizide_II_2010.pdf (Ende)

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