Wissenschaft und Politik fordern bessere Strukturen für Frauen
Darmstadt/Berlin – Kinder beeinträchtigen die Karriere, befinden Managerinnen in Deutschland. Die Lebenszufriedenheit weiblicher Führungskräfte mit Kindern sei aber der von Chefinnen ohne Kind ähnlich, ergab eine Studie des Fachgebiets Marketing und Personalmanagement der TU Darmstadt http://www.mup.wi.tu-darmstadt.de. Befragt wurden 183 Frauen in Führungspositionen.
Managerinnen mit Familie können besser von der Arbeit abschalten, dennoch ist die Karriere stärker beeinträchtigt. Zwar könnten flexible Arbeitszeiten diese Beeinträchtigung reduzieren, aber “Unternehmen, die mehr Frauen in Führungspositionen entwickeln wollen, müssen ihren weiblichen Führungskräftenachwuchs stattdessen auch individuell unterstützen”, sagt die Wirtschaftswissenschaftlerin Ruth Stock-Homburg.
Zu wenig Professorinnen
Die Politik will karrierewilligen Frauen unter die Arme greifen. Unlängst forderte Familienministerin Kristina Schröder (CDU) eine Frauenquote in den Führungsetagen der Unternehmen. Die höheren Hierarchieebenen werden nach wie vor von Männern dominiert. An den Universitäten in Deutschland zeigt sich ein ähnliches Bild. Weniger als jede fünfte Professur ist mit einer Frau besetzt.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Europäische Sozialfonds finanzieren eine aktuelle Studie des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) http://www.che.de . Die Forscher analysieren jene Fachbereiche mit einem ausgewogenen Geschlechterverhältnis.
“Unsere Fragestellung ist: Wie schafft man es, dass mehr Frauen Professorinnen werden”, erklärt Cort-Denis Hachmeister, Projektleiter beim CHE im Interview mit uns. Die Fakultäten mit einem überdurchschnittlichen Frauenanteil werden als Vorbild herangenommen. “Wir schauen uns diese Fachbereiche an und forschen nach, was hier anders ist als bei jenen mit weniger Professorinnen”, sagt Hachmeister. (Ende)
