Donnerstag, April 25, 2024
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Alzheimer: Fünf neue Gene gefunden

Zusammenhang mit Zelltransport, Immunsystem und Fettstoffwechsel

Frankfurt – Die Wissenschaft kennt fünf neue Genorte, an denen kleine Variationen des Gencode ein erhöhtes Alzheimer-Risiko bedeuten. Ein internationales Forschungsteam mit Beteiligung von deutschen Alzheimerexperten berichtet in der Zeitschrift “Nature Genetics” von ihren Entdeckungen. “Die Erkenntnisse können Grundlage für Früherkennung und Diagnostik von Alzheimer sein”, erklärt Harald Hampel, Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Universität Frankfurt http://www.uni-frankfurt.de.

Risiko nun vorhersagbar
Die Forscher suchten bei 60.000 Personen – ein Drittel davon Alzheimer-Patienten – nach Varianten von Genen, bei denen das Alzheimer-Risiko statistisch signifikant höher ist. Fünf neue Risiko-Gene (ABCA7, MS4A, EPHA1, CD33, CD2AP) wurden dabei festgemacht. Beteiligt sind diese unter anderem an Transportprozessen an der Zellmembran, an der Funktionssteuerung im Immunsystem sowie am Fettstoffwechsel.

Die Suche nach Alzheimer-Risikogenen begann bereits 1993. Damals wurde erstmals festgestellt, dass das Gen APOE an der Ausbildung der Krankheit beteiligt ist. Ist eine seiner möglichen Ausprägung (Allel) betroffen, so steigt das Risiko um das Dreifache. Sind alle betroffen, sogar um das Achtfache. Drei weniger wichtige Risikogene gesellten sich im Laufe der Zeit dazu, ehe nun fünf weitere gefunden wurden. Durch die insgesamt neun bekannten Alzheimer-Gene lassen sich laut den Forschern 60 Prozent der Erkrankungen erklären.

Rätselhafte Krankheitsursache
Einem möglichen Alzheimerrisiko-Gentest ist die Medizin somit sehr nahe, zielführend wäre dieser jedoch noch nicht – da es bislang noch keine Therapie gibt, die Alzheimer vermeiden kann. Um zu einer wirksamen Behandlung zu gelangen, muss die Wissenschaft zunächst offene Fragen um die Alzheimer-Entstehung klären.

Ein Rätsel ist etwa weiterhin, warum sich Beta-Amyloid in den Zellen ablagert, das in diesen Plaques ausbildet und sie schließlich zerstört. Die neu gefundenen Gene erlauben, den Krankheitsprozess näher zu untersuchen. “Das bessere Verständnis der biologischen Grundlagen eröffnet neue Möglichkeiten für eine effektivere Therapie”, betont Hampel. Die Zeit drängt – leben doch allein in Deutschland eine Mio. Menschen an Alzheimer-Demenz und jährlich werden es um 200.000 mehr. Entsprechend hoch sind auch die Behandlungskosten.

Abstract unter: http://www.nature.com/ng/journal/vaop/ncurrent/full/ng.803.html (Ende)

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