Für Fruchtbarkeit entscheidende Gene bleiben bestehen
London/Berlin – Ein Forscherteam vom Institut für Genetik, Evolution und Umwelt der University College London http://ucl.ac.uk/gee hat bewiesen, dass das für Fruchtbarkeit verantwortliche Gen bleibt. Jeder Mensch verfügt über 23 Chromosomenpaare, eines davon ist ein Geschlechtschromosom: XY für Männer, XX für Frauen. “Das Y-Chromosom hat sowieso weniger Gene und ist auch fragiler als das X-Chromosom”, sagt Steve Robertson vom Institut für Geschlechterforschung an der Universität Leeds http://bit.ly/KYHB1J gegenüber uns. Fazit: Das Y-Chromosom trägt weniger als 200 Gene, während das X weit über 1.100 Gene verfügt.
Analysen bei Hühnern
Die Forscher untersuchten unter der Leitung der Judith Mank das W-Chromosom weiblicher Hühner. Es ist ähnlich wie das Y-Chromosom männlicher Menschen über Jahrmillionen geschrumpft. Und es ist genauso auf ein Geschlecht beschränkt, wie das Y beim Mann eben nur einen männlichen Nachfahren erzeugt.
Das Gen für die Möglichkeit der Vermehrung der Art blieb dem W-Chromosom erhalten. Die Untersuchung des W-Chromosoms bei Hühnern lässt Rückschlüsse auf das Y-Chromosom zu: “Die Y-Chromosomen sind nicht das genetische Ödland als das sie häufig gesehen werden”, sagt Mank.
Menschliche Rasse gesichert
Die Menschheit kann aufatmen. Das männliche Y-Chromosom bleibt uns in seiner Fortpflanzungsfähigkeit erhalten. Trotz seiner Schwäche überleben zumindest die Gene, die etwa für die Bildung von Spermien wichtig sind.
Selbst wenn sich das Y-Chromosom komplett abbauen würde, würde sich ein neues Paar der Geschlechtschromosomen entwickeln. Zunächst ist der Fortbestand der menschlichen Rasse gesichert. Zumindest in den nächsten Jahrmillionen – wenn nichts dazwischen kommt, so die Forscher. (Ende)