Donnerstag, April 25, 2024
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Infarkt: Projekt erhebt Wirksamkeit von Stammzellen

Defibrillator: Stammzellen sollen Leben retten (Foto: pixelio.de, Hofschlaeger)
Defibrillator: Stammzellen sollen Leben retten (Foto: pixelio.de, Hofschlaeger)

Herzpatienten in elf europäischen Ländern nehmen an Großstudie teil
London – Die bisher größte Stammzellen-Studie mit Herzanfallpatienten hat gerade in London begonnen. 3.000 Patienten in elf europäischen Ländern nehmen teil. Untersucht werden soll, ob dieser Behandlungsansatz die Sterbezahlen senken und geschädigtes Gewebe heilen kann.

Alle Teilnehmer werden standardmäßig mit einem Stent zur…

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Erweiterung der verengten Arterien behandelt. Bei der Hälfte der Patienten werden zusätzlich Stammzellen aus dem Knochenmark entnommen, die ins Herz injiziert werden. Dieser Eingriff soll innerhalb von wenigen Tagen nach einem Herzanfall durchgeführt werden. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Großbritannien die häufigste Todesursache.

Todesrate um 25 Prozent senken

Während eines Herzanfalls führen Ablagerungen zu einem Blutgerinnsel innerhalb der Arterie. Der Herzmuskel wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Es kommt zur Bildung von Narbengewebe. Immer mehr Patienten überleben einen Herzanfall. Sie können jedoch danach durch eine permanente Schädigung des Herzmuskels geschwächt sein.

Die Ansammlung von Flüssigkeit gilt als weiteres Problem. Zahlreiche Patienten müssen lebenslang Medikamente einnehmen. Bisher wurde ein Dutzend Studien zur Behandlung von Betroffenen mit Stammzellen durchgeführt. Die Cochrane Collaboration http://cochrane.org kam 2012 zu dem Ergebnis, dass der Behandlungsansatz eine leichte Verbesserung bringen kann. Es nahmen jedoch nur wenige Patienten teil.

Laut Anthony Mathur vom Barts Health NHS Trust, http://bartshealth.nhs.uk , dem leitenden Wissenschaftler der Großstudie, wird es jetzt nach 15 Jahren Forschung eine klare Antwort geben. "Wir hoffen, zeigen zu können, dass Injektionen mit Stammzellen die Anzahl der Todesfälle um 25 Prozent verringern. Sollte das möglich sein, würde ein ganz neuer Bereich in der Medizin entstehen und den Patienten ein völlig neuer Behandlungsansatz zur Verfügung stehen."

Wirkungsweise noch nicht erforscht

Derzeit ist nicht erforscht, wie die Stammzellen aus dem Knochenmark der Patienten dabei helfen können, den Zustand des geschädigten Herzens zu verbessern. Stammzellen von Spendern werden seit vielen Jahren erfolgreich bei Knochenmarktransplantationen eingesetzt. Dabei handelt es sich jedoch um einen gleichwertigen Ersatz.

Die Erwartung, dass die Zellen auch im Herzen überleben und sich zu spezialisierten Herzzellen entwickeln, bedeutet eine große Herausforderung. Eine Theorie geht davon aus, dass sie chemische Signale freisetzen, die die Aktivität der Stammzellen des Herzens verbessern. An der Studie nehmen Krankenhäuser aus London und anderen europäischen Städten wie Paris, Frankfurt, Barcelona, Mailand und Kopenhagen teil.

John Martin vom University College London http://ucl.ac.uk nach verfügt diese Studie über keinen Rückhalt aus der Pharmaindustrie, da die Stammzellen eines Patienten nicht patentiert werden können. Die sogenannte BAMI-Studie wurde von der Europäischen Kommission mit einem Budget von fast fünf Mio. Pfund ausgestattet. Die Ergebnisse sollen in fünf Jahren veröffentlicht werden.

(Ende)

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