Samstag, April 20, 2024
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Innsbruckerin in eigener Wohnung vergewaltigt

Zwei Innsbruckerinnen wurden in den vergangenen Tagen unabhängig voneinander Opfer von Sexualstraftätern.

Innsbruck – 30 bis 35 Jahre alt, schlank, etwa 1,73 Meter groß, Südländer: So lautet die Beschreibung jenes Mannes, der am Freitagmorgen in der Claudiastraße im Stadtteil Saggen eine 17-Jährige attackierte. Die Jugendliche aus Innsbruck war gegen 5.50 Uhr auf dem Weg zur Arbeit, als ein Passant eine Zigarette forderte. Dann „fixierte der Täter die junge Frau am Hals und berührte sie unsittlich“, sagt Ernst Kranebitter von der Innsbrucker Kripo. Die Jugendliche schrie um Hilfe. Mit Erfolg – ein Anrainer sah aus dem Fenster und forderte den Täter auf, die 17-Jährige loszulassen. Tatsächlich ergriff der Angreifer zu Fuß die Flucht. „Der Zeuge eilte auch auf die Straße, aber da war der Täter schon weg“, schildert Kranebitter.

Die 17-Jährige ist aber nicht die einzige Innsbruckerin, die in dieser Woche Opfer eines Sexualverbrechers wurde: Wie jetzt durchgesickert ist, soll am Mittwochabend eine 21-jährige Einheimische von einem zunächst unbekannten Täter in ihrer eigenen Wohnung im Stadtteil Hötting vergewaltigt worden sein. Die Frau wollte gegen 23 Uhr offenbar gerade die Haustür aufsperren, als sie von einem wildfremden Mann angegriffen und in ihre Wohnung gezerrt wurde. Dort soll er das Opfer zum Geschlechtsverkehr gezwungen haben. Dem Vernehmen nach ist die Straftat bereits geklärt – beim Beschuldigten handelt es sich angeblich um einen Afghanen.

Ein Afghane war es auch, der im Februar eine Frau hinter einem Wohnblock am Innsbrucker Sillufer vergewaltigte. Der 18-Jährige hinterließ dem Opfer seine Handynummer, was letztendlich zu seiner Ausforschung führte. Vor einem Monat wurde der Flüchtling trotz Unbescholtenheit zu siebeneinhalb Jahren Haft (nicht rechtskräftig) verurteilt.

Nicht geklärt ist hingegen die sexuelle Nötigung der 17-Jährigen am Freitagmorgen – der Täter konnte vorerst entkommen. Ermittler Kranebitter hofft jetzt auf Zeugen. Insbesondere ersucht er den Radfahrer und den Taxilenker, sich mit der Kripo (Tel. 059133/75-3333) in Verbindung zu setzen. „Die zwei Zeugen sind zum Tatzeitpunkt durch die Claudiastraße gefahren, haben aber vermutlich die Situation falsch eingeschätzt.“

Wie die Polizei bereits bei mehreren Gelegenheiten bestätigte, haben die Sexualdelikte zugenommen. So stieg die Anzahl der sexuellen Belästigungen in Tirol bis Ende Juli von 46 auf 60 Fälle. Das sei aber auch eine Folge der Gesetzesänderung.

Von Thomas Hörmannn

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