Freitag, April 19, 2024
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Iranische Ex-Muslima (60) für Burka-Verbot: „Bekomme Wut, sobald ich nur dieses „Allahu Akbar“ höre“

Sie findet die Diskussion um ein Burka-Verbot absolut notwendig: „Burka und Tschador sind Symbole der Frauenunterdrückung. Es zeigt, das Frauen gar nichts bedeuten und unsichtbar sein müssen. Es gibt Tausende, die nicht wollen, aber gezwungen werden“. Diese Worte stammen von der 60-jährigen gebürtigen Iranerin Mina Ahadi, Vorsitzende des Zentralrats der Ex-Muslime in Deutschland.

„Der Koran ist ein Machtinstrument und bedeutet Männermacht“, sagt Ahadi. Doch die „Multikulturalisten“ hätten zu viel Verständnis und würden alles verharmlosen. Sie verstünden den heutigen Islam nicht als politische Bewegung der Machtausübung.

Sie selbst musste zwischen ihrem neunten und 18. Lebensjahr Körper und Kopf mit einem Tschador verhüllen. Nur das Gesicht durfte sie freilassen. Für die jetzige Ex-Muslima ist das eine bittere Erinnerung:

Der Islam hat mir das Leben in meiner Heimat zur Hölle gemacht.“

(Mina Ahadi (60), Ex-Muslima, Iran/Deutschland)

Dunkelheit und „Allah“

Dunkle Erinnerungen verbinden sie mit ihrem iranischen Heimatdorf Abhar. Zusammenfassend sagt sie: „Schwarz, traurig und mit Gott verbunden.“ Damit meint sie „Allah“, das Wort, welches sie nicht mehr aussprechen mag. Sie bekomme Wut, sobald sie nur dieses „Allahu Akbar“ höre.

Ihr Großvater sei Atheist gewesen und lebte in Teheran. Dort sei es ganz anders gewesen: „Teheran bedeutete für mich: farbig, Minirock, kein Kopftuch“, erinnert sich die heute 60-Jährige an jene Zeit.

Bereits als Kind hörte sie auf zu beten, stand nur noch passiv dabei. Sie las den Koran auf Persisch anstatt auf Arabisch – „und da war plötzlich die Heiligkeit weg, der Einfluss war weg“, so Ahadi. Um auf die Universität gehen zu können, lernte sie viel. Sie hoffte: „Lernen und Studieren bedeuteten einen Ausweg.“ In Tabriz studierte sie dann Medizin. „Am ersten Tag habe ich den Tschador weggeschmissen.“ Er sei für sie wie ein „mobiles Gefängnis“ gewesen. Anfangs fühlte sie sich nackt. „Aber ich war auch frei.“

Linke Revolution endet im Islamismus

Später schloss sie sich der linken Revolution von 1979 gegen den Schah an. Doch der Ausgang war ein ganz anderer, als erhofft. Das Khomeini-Regime begann mit seinem Islamisierungskurs. Weil sie sich vom Islam abwandte und Reden gegen das Kopftuch und den Islam hielt, wurde gegen sie die Todesstrafe ausgesprochen.

Mina Ahadi floh nach Kurdistan, wo sie neun Jahre blieb. Dann kam sie mit ihrer Familie nach Wien, erhielt Asyl und bekam einen österreichischen Pass. 1996 zog sie nach Köln zu einigen Familien, die sie aus ihrer Zeit in Kurdistan kannte.

Obwohl sie für die Aufnahme der Flüchtlinge großes Verständnis habe, bleibt sie realistisch: „Aber eine Million Menschen sind eine große Herausforderung. Einige von ihnen sind geprägt von der islamischen Kultur, und einige sind aktiv in der islamistischen Bewegung. Wir dürfen nicht noch mehr Islam oder islamische Kultur in Deutschland akzeptieren“, so Ahadi.

Außerdem müsse man den Flüchtlingen „direkter und klarer“ die Menschenrechte und die westlichen Werte erklären: „Das hier ist Deutschland, Frauen und Männer sind gleichberechtigt. Frauen dürfen ohne Kopftuch auf Straße.“

(Quelle: „Focus“) (sm)

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