Dienstag, April 16, 2024
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Irans Ober-Mullah: „Kopftuch für alle gegen sexuelle Belästigung!“

Teheran – Mit islamischer Bauernschläue rückt Irans oberster religiöser Führer Ajatollah Ali Khamenei der westlichen, sich auch in seinem Lande ausbreitenden „Me-too-Bewegung“ zu Leibe. Seiner Meinung nach ist eine Frau, die sich nicht sittlich kleidet, selbst schuld, wenn sie sexuell belästigt wird – schließlich provoziert sie durch ihr Äußeres. Seine Empfehlung: „HIDJAB FÜR ALLE!“

Um seinem Vorschlag Nachdruck zu verleihen, hat der 79-jährige Oberkleriker laut WELT ein eigens produziertes Video zum Thema gepostet. Mit dramatischer Musik untermalt, sieht man dort westliche Frauen über die Zudringlichkeiten der Männer klagen und „Me too!“ rufen. Doch wo die Not am größten ist, da ist auch Rettung nah. Die Lösung ist die vor doppelter Moral strotzende islamische Sexualmoral.

Und so verkündet der mächtigste Mann des Iran der Weltöffentlichkeit, der Islam erlaube keinen sexuellen Missbrauch oder Gewalt. Und damit das auch funktioniert, wird ein dreister Vorschlag präsentiert: Die Einführung der islamischen Kopfbedeckung für alle Frauen, so, wie sie im Iran Alltag ist. „Mit der Einführung der Hidjab hat der Islam die Tür geschlossen auf einem Weg, der Frauen zu einer solchen Abnormalität hinziehen würde“.

Im Alltag werden Khameneis frauenfeindliche Aussagen nicht nur konterkariert, sondern haben zu einem völlig prüden, gestörten und bigotten Verhältnis der Geschlechter geführt, das nicht selten in Gewaltausbrüchen und sexuellen Übergriffen gegenüber Frauen gipfelt. So schrieb die die britische Zeitung „Guardian“ 2015, dass der Hidschab und die strikten Sitten sexuelle Belästigung im Iran schlimmer gemacht hätten. Bedingt durch die strenge Geschlechtertrennung, die sogar Händeschütteln zur Begrüßung verbietet, entladen sich Unsicherheiten und Frustration bis hin zu Vergewaltigungen. Frauen würden dadurch auf der Straße zu Freiwild. Dies ist mitunter ein Grund, warum sich viele Frauen gar nicht trauen, sexuelle Belästigung und Gewalt anzuzeigen. Hinzu kommen kulturelle Tabus und Schuldzuweisungen durch islamische Geistliche. Fakt ist:  Viele Frauen und Mädchen im Iran haben Vergewaltigung und sexuelle Gewalt erlebt, obwohl sie verschleiert waren.

Vor einiger Zeit hat die 42-jährige Exiliranerin Mashi Alinehjad eine Bewegung gegen den Verschleierungszwang in ihrem Heimatland gestartet. Ihre Initiative „My Stealthy Freedom“ („Meine heimliche Freiheit“) hat die feministische Bewegung im Iran neu belebt. Unter dem Hashtag #WhiteWednesday posten seitdem tausende iranische Frauen unverschleiert Selfies und riskieren dafür lange Haftstrafen. Umso wütender machts es, wenn grüne Politikerinnen wie Claudia Roth den frauenverachtenden islamistischen Patriarchen im Iran kopftuchtragend buchstäblich in den Hintern kriechen. (KL)

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