Freitag, März 29, 2024
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IS sprengte katholische Kirche in Mossul

Protest gegen Islamisten in Jordanien

Die IS-Terrormiliz hat in der irakischen Stadt Mossul eine der größten und ältesten chaldäisch-katholischen Kirchen des Landes gesprengt. Die "Kirche der Jungfrau Maria" sei bereits am 2. Februar zerstört worden, berichtete der

katholische Nachrichtendienst "AsiaNews" am Samstag. Wegen der schwierigen Kommunikation mit dem von der IS-Miliz gehaltenen Mossul wurde die Tat aber erst jetzt bekannt.

Die Islamisten hatten das christliche Gotteshaus bereits in den vergangenen Monaten geplündert. Schon kurz nach der Einnahme Mossuls war die am Kirchturm angebrachte Marienstatue enthauptet worden. Nun haben die Extremisten nach Angaben lokaler Zeugen die Kirchenmauern mit Sprengstoff zur Explosion gebracht, wodurch auch mehrere Nebengebäude zerstört wurden.

Die christliche Bevölkerung Mossuls ist bereits im vergangenen Jahr zu Zehntausenden aus der Stadt und dem Umland geflohen. Erst vor wenigen Tagen hatte der chaldäisch-katholische Erzbischof von Mossul, Emil Shimoun Nona, den Irak verlassen und auf Wunsch des Papstes die Leitung einer Eparchie in Australien übernommen. Die Terroristen hatten seine Residenz zu ihrem "Hauptquartier" degradiert. Nona betreute seine Diözese nach eigenen Angaben nur noch vom Auto aus. Sein Vorgänger Paulos Faraj Rahho war 2008 entführt und ermordet worden.

Der IS geht unterdessen auch immer brutaler gegen eigene Leute vor. So habe ein Rückkehrer berichtet, dass er in ein "Schlachthaus" gebracht worden sei, weil er seinen Pass nicht abgegeben habe, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Die Wände und der Boden seien voller Blut gewesen. In seinen Schlafraum sei eine Leiche ohne Kopf geworfen worden.

Vermeintliche Spitzel sind, dem Bericht zufolge, gefoltert, erschossen oder geköpft worden. Einer der Rückkehrer habe berichtet, dass ein Neuankömmling hingerichtet worden sei, nur weil er sein Handy versteckt habe. Offenbar hätten die IS-Leute Angst, die Handys könnten von amerikanischen Drohnen geortet werden.

Es gebe auch Berichte von Rückkehrern, dass Jihadisten, die ohne schriftlichen Passierschein eines Emirs versucht hätten, das Land zu verlassen, erschossen worden seien. Einige der Heimkehrer hätten über brutale Mutproben berichtet, hieß es. Dazu habe gehört, dass Neuankömmlinge Menschen ermorden mussten, um zu zeigen, dass sie den Anordnungen des IS folgen wollten.

Mittlerweile seien rund 200 deutsche Jihadisten zurückgekehrt, etwa jeder fünfte habe mit deutschen Sicherheitsbehörden kooperiert und über seine Zeit beim IS Auskunft gegeben, so die "Süddeutsche Zeitung". Dem Bericht der Zeitung zufolge sind allein nach Nordrhein-Westfalen inzwischen knapp 50 ehemalige Kämpfer zurückgekehrt. Von verrohten, kampferprobten Jihadisten gehe nach Angaben der Behörden aktuell die größte Gefahr aus. Etwa zehn der Rückkehrer gehörten zu dieser Gruppe. Die restlichen knapp vierzig Rückkehrer seien traumatisiert oder desillusioniert.

Verteiler: Austria Presse Argentur

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