Samstag, April 20, 2024
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Israel gegen Niederlage des IS in Syrien und Abzug der Supermächte, sagt Geheimdienstchef: „Werden alles dafür tun“

Offenbar ist Israel, nicht wie viele andere Staaten der Welt, daran interessiert, dass die Situation in Syrien mit einer Niederlage des IS endet, so Generalmajor Herzi Halevy, Chef des Israelischen Militärgeheimdienstes. Sein Land werde alles dafür tun, dass es einen Rückzug der Supermächte aus der Region gebe. Wie weit Israel dazu gehen werde, sagte er allerdings nicht.

Eine bemerkenswerte Aussage machte der Chef des israelischen Militärgeheimdienstes Generalmajor Herzi Halevy vor wenigen Tagen während eines Vortrages im israelischen Herzliya.

Wie „Almasdarnews“ mit Hinweis auf israelische Nachrichtenseiten meldete, sagte der General: „Israel will die Situation in Syrien nicht mit einer Niederlage von ISIS beenden.“

Dann sagte der General: „Ein Rückzug der Supermächte aus der Region und ein Israel, allein mit der Hisbollah und dem Iran, welche gute Fähigkeiten besitzen, würde Israel in eine äußerst schwierige Lage bringen.“

Um das zu verhindern, „werden wir alles tun, was wir können“, versprach Geheimdienstchef Halevy.

Lieber Daesh als … ?

In Israel herrscht offenbar die Meinung, die radikalen Islamisten seien für den jüdischen Staat eine weit weniger große Bedrohung als das syrische Machtgefüge. Dies bestätigte Halevy nun auch während der Konferenz in Herzliya: Israel würde die Anwesenheit der Terror-Miliz Islamischer Staat(IS, Daesh) „in vielfacher Beziehung gegenüber derjenigen der syrischen Regierung bevorzugen.“

Verschiedenen Medienberichten zufolge sagte Halevy, Israel würde die Terror-Miliz Islamischer Staat (IS, Daesh) der syrischen Regierung vorziehen. Damit zeigte er sich in einer Linie mit dem zurückgetretenen Verteidigungsminister Mosche Ya’alon, die wiederum zu den Aussagen des Präsidenten, Reuven Rivlin, im Gegensatz stand.

Demnach sagte der Geheimdienstchef auch, dass die islamistische Gruppe seit drei Monaten vor ihrer „schwierigsten“ Prüfung, seit der Gründung und der Ausrufung des Kalifates, stehe.

IS unter arabischer Bevölkerung Israels weit verbreitet

Im Januar bestätigte der israelische Präsident Reuven Rivlin während der neunten jährlichen Konferenz des Instituts für Nationale Sicherheitsstudien (INSS) in Tel Aviv: „Der Daesh ist schon hier und das ist kein Geheimnis mehr. Ich spreche nicht über die Gebiete die an den Staat Israel grenzen, sondern von innerhalb unseres Staates“, so der Präsident.Er fokusierte seine Rede auf die Bedrohung durch Terrororganisationen, insbesondere den Islamischen Staat und desse Verbreitung unter der arabischen Bevölkerung in Israel.

„Wissenschaftliche Studien, Verhaftungen, Zeugenberichte und Undercover-Ermittlungen zeigen deutlich, dass es eine zunehmende Unterstützung für den Daesh unter den israelischen Arabern gibt. Einige von ihnen abreiten bereits für die Miliz“, zitierte seinerzeit die israelische Nachrichtenseite „Arutz Sheva„.

Rivlin deutete auf eine große für Tel Aviv durch den IS hin. Merkwürdigerweise sah sein damaliger Verteidigungsminister das nicht so, ganz im Gegenteil:

Gegensätzliche Äußerungen in Israels Führung

Moshe Ya’alon sagte auf derselben Konferenz im INSS, dass Israel die Dschihadisten-Miliz der iranischen Regierung vorziehe, berichtet „Sputniknews„. Die vom Iran unterstützten Milizen würden für Israel mehr Gefahr darstellen, als der IS.

Gleichwohl prognostizierte er der Terror-Miliz eine Niederlage. „Wir glauben, der Daesh wird letztendlich territorial besiegt werden. Er musste bereits herbe Schläge einstecken. Darüber hinaus wurden die Ölreserven des Daesh angegriffen“, sagte Ya’alon mit Blick auf den Iran als „Schurkenregime“.

Der Minister fügte hinzu: „Die Hisbollah ist Irans Proxy. Sie haben die Macht einen Krieg zu entfachen. Der Iran hat derzeit Terror-Infrastrukturen auf fünf Kontinenten: Darunter Asien, Afrika, Europa und auch Süd- und Nordamerika.“

Ya’alons Kommentare standen laut „Sputnik“ im krassen Widerspruch zu den Äußerungen des israelischen Präsidenten Reuven Rivlin. Ya’alon war nach einer Koalitionskrise der Regierung im Mai zurückgetreten und durch Avigdor Liebermann, einen Nationalisten, ersetzt worden. Es heißt, Ya’alon entging damit einer Absetzung durch Ministerpräsident Netanjahu.

(so/sm)

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