Donnerstag, April 25, 2024
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Israel setzt gezielte Tötungen in Syrien fort

Israelisches Militär in Syrien // Symbolfoto // CC BY-SA 3.0 // Photo by Staff Sgt. (res.) Abir Sultan The Israel Defense Forces

Anfang des Monats führten israelische Militärkräfte geheime Kommandoübungen bezüglich des russischen S-300 Raketenabwehrprogramms, auf einem Manövergelände der griechischen Insel Kreta durch. Vor 18 Jahren gelangte ein Fehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 2)russisches S-300 Luftabwehrsystem über Zypern nach Kreta und nachdem Russland entsprechende Systeme, im Zuge ihres Syrieneinsatzes installiert hatten, fürchteten die

Israelis um ihre Einsatzfähigkeit im Nahen Osten, so dass sie die sich ihnen gebotene Möglichkeit zur Einsicht in das System, gern nutzten.

Die Gründe hierfür liegen auf der Hand. Russland hat sich bereits 2007 vertraglich verpflichtet, dem Iran S-300 im Wert von 800 Millionen Dollar zu liefern. Aufgrund internationaler Sanktionen wurde der Handel aber zunächst ausgesetzt, bis der russische Präsident im April dieses Jahres den „Deal“ wieder zum Leben erweckt hat. Dieses geht aus BBC Angaben hervor, die gleichzeitig die Ängste der Israelis und der USA dokumentieren, dass der Iran zukünftig über dieses Waffensegment verfügt und damit in der Lage wäre, den Schutz seines Luftraumes erheblich zu stärken.

Russland hat nach dem Abschuss einer Militärmaschine durch die Türkei inzwischen reagiert und S-400 Systeme in die Region verbracht. Israel hält besonders den Schutz der kämpfenden „Hisbollah“, durch den Iran und Russland, für sehr hinderlich. Seit dem Vorfall mit der Türkei ist Russland zudem hypersensibilisiert, wenn es um den syrischen Luftraum und um potentiell feindliche Flugzeuge geht. Als Russland seine Einsätze in Syrien begann, trafen sich Ende September diesen Jahres der russische Präsident Putin und Israels Premier Benjamin Netanjahu zu Gesprächen, um sicherzustellen, dass es im syrischen Luftraum nicht zu „Unfällen“ kommt. Hierbei betonte Netanjahu gegenüber Putin Israels Sorge, dass er im Hinblick auf die S-300, diese fortschrittliche Waffe äußerst ungern im Besitz der „Hisbollah“ wüsste.

 

Offiziell gibt sich Israel als „neutral“ im Syrien-Konflikt. Faktisch und durch die Haltung Netanjahus zur „Hisbollah“, dem Iran und der „al-Quds“ ist dieses aber natürlich gar nicht möglich. Im November sagte der israelische Verteidigungsminister Moshe Jaalon: „Was ist unsere Politik bezüglich Syrien? Nun, wir müssen dort nicht eingreifen. Wir haben zwar eine Meinung, was aus unserer Sicht zu tun ist, aber wir sind nicht in der Lage, noch würden wir uns anmaßen darüber etwas zu sagen. Wir sind weder für noch gegen Assad und wir haben auch keine, der im syrischen Bürgerkrieg beteiligten Parteien, mit Waffen beliefert.“

Ob diese Behauptungen der Wahrheit entsprechen, spielt eher eine untergeordnete Rolle, doch warum muss man sich dann mit anderen Staaten über Flugrouten und den syrischen Luftraum absprechen? Fest steht, dass Israel in keinem Fall eine Stärkung der „Hisbollah“ durch das iranische-russische Bündnis hinnehmen kann.

So überraschte die Meldung auch nicht, die am 19ten Dezember durch einige Nachrichtenagenturen verbreitet wurde. Der Libanese Samir Kuntar, Mitglied der PLF (Palästinensische Befreiungsfront) und der Hisbollah wurde bei einem israelischen Bombenangriff unweit von Damaskus, getötet. Kuntar war 1979 führ einen Überfall der PLF auf die israelische Küstenstadt Naharija verantwortlich bei dem mehrere Zivilisten, darunter auch zwei Kleinkinder und zwei Polizisten getötet wurden. Er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, 2008 jedoch gegen die sterblichen Überreste zweier israelischer Soldaten, ausgetauscht. Kuntar organisierte zuletzt die Aktivitäten der Hisbollah im israelisch-syrischen Grenzgebiet. „Am Samstag, den 19 Dezember, um 10.15 Uhr wurde unser Bruder und Märtyrer Samir Kuntar und einige syrische Bürger in Jaramana, bei Damaskus, von zionistischen Kriegsflugzeugen getötet!“ hieß es in einer Stellungnahme der Hisbollah.

Offizielle israelische Stellen bestätigten den gezielten Luftangriff nicht. Joaw Galant, Generalleutnant der israelischen Armee und jetziger Wohnungs-und Bauminister der Regierung Netanjahu, sagte gegenüber der Agentur Reuters: „Ich bin nicht befugt, über den Sachverhalt zu reden, aber es ist gut, dass Menschen wie Kuntar nicht mehr Teil unserer Welt sind!“ Justizministerin Ajelet Schaked im gleichen Zusammenhang: „ Kuntar war verantwortlich für ein breites terroristisches Netzwerk auf den Golanhöhen. Es ist gut, dass seine Seele nun bei seinem Schöpfer ist!“

 

Es dürfte also außer Frage stehen, dass Israel mit diesem Militäreinsatz Kuntar gezielt getötet hat. Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah hat damit einen wichtigen, operativen Strategen verloren und wird darauf mit großer Wahrscheinlichkeit reagieren. Nach Berichten der „Jerusalem Post“ war Kuntar ein wichtiges Symbol für die Hisbollah. Er hatte persönlichen Kontakt zu Nasrallah und dem damaligen iranischen Präsidenten Ahmadinedschad. Er war Begründer einer Gruppierung, die sich „Nationale syrische Opposition im Golan“ nennt, mit direkten Verbindungen zur „Hisbollah“, „al-Kuds“ und dem syrischen Geheimdienst von Präsident Assad.

Nasrallahs Handlungsspielraum ist abhängig vom Iran, von der Entscheidungsgewalt eines Qasseem Soleimani. Der Iran dürfte momentan kein Interesse daran haben eine „zweite Front“ aufzumachen und diesen Vorteil weiß Israel für sich zu nutzen. So liefern sich zunächst beide Seiten die allzu bekannten Beschuldigungen. Israel rechtfertigt sein Handeln mit dem Ausschalten eines Mörders und Terroristen. Der Iran kommentiert das Vorgehen in einem souveränen Nachbarland und das damit verbundene Töten von Zivilisten, als schlimmste Form von „Staatsterrorismus“.

Gegenreaktion und Reaktion bleiben abzuwarten und tragen in jeder Hinsicht nicht zur Beruhigung in der Region bei. Russland wird zunächst wegschauen und abwarten, solang die russischen Interessen, hinsichtlich der Situation zur Führung in Damaskus, nicht in Gefahr geraten. Eskaliert die Lage entsprechend, wird Russland seine Rolle und seine weiteren Aktionen überdenken müssen.

Quellen: BBC, Al-Araby, The Jerusalem Post, NBC, Reuters, ZH, CNN, T. Durden, Youtube

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