Mittwoch, April 24, 2024
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Israels Premier unter Korruptionsverdacht: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Netanyahu

Israels Premier Benjamin Netanyahu steht unter Korruptionsverdacht. Er soll unter anderem Spenden für luxuriöse Familienurlaube angenommen haben. Einer seiner Gönner ist offenbar ein Franzose, der aktuell wegen Millionenbetruges in Frankreich vor Gericht steht.

Wegen Korruptionsverdacht wurden nun die Ermittlungen gegen Israels Premierminister Benjamin Netanyahu aufgenommen, berichtet „Press TV„. Demnach habe der israelische Generalstaatsanwalt die Strafuntersuchung gegen Netanyahu eingeleitet.

Offenbar unterhielt der Premier, mit dem Spitznamen Bibi, schattige Beziehungen zu dem Franzosen Arnaud Mimran, der aktuell wegen Millionen-Betrugs in Frankreich vor Gericht steht. Französische Ankläger bezeichnen Mimran als das „Gehirn“ hinter einem des größten Betruges in der Geschichte.

Es wird vermutet das Netanyahu während der Wahlen in 2009 Millionenbeiträge von Mimran angenommen hat.

Vor einem Monat sagte der Franzose vor Gericht aus, dass er Netanyahu für seinen Wahlkampf eine Million Euro zur Verfügung gestellt habe. „Ich habe ihn [Netanyahu] mit rund einer Million Euro unterstützt“, so Mimran.

Das Büro des israelischen Premierminister nannte die Behauptung eine Lüge. Netanyahu habe keine illegalen Spenden von Mimran erhalten.

Mimran wird beschuldigt zusammen mit seinen Partnern, zwischen 300 Millionen und 1,6 Milliarden Euro aus Staatskassen erschlichen zu haben. Sein Fall wird in Europa als „der Betrug des Jahrhunderts“ bezeichnet.

Aufgeflogen ist der Franzose durch gemeinsame Recherchen der israelischen Zeitung Haaretz und der französischen Website Mediapart. Der investigative Bericht wurde im April veröffentlicht und deckte auf, dass Mimran für Netanyahu und seine Familie Urlaube in den Alpen und an der französischen Riviera finanzierte.

Verschwenderischer Lebensstiel der Premiers-Familie

In dem Bericht heißt es auch, dass die Familie von Netanyahu seit Anfang 2000 ein geräumiges Apartment im Herzen von Paris von Mimran zur Verfügung gestellt bekommen hatte. Der israelische Premier und seine Familie stehen auch im Verdacht vor über einem Jahrzehnt – als Bibi inIsrael noch als Finanzminister tätig war – Spendengelder von privaten Organisationen angenommen zu haben.

Israelische Ermittler gaben an, dass Netanyahu zwischen 2003 und 2005 weitere private Spenden für Familienurlaube erhalten hatte, berichtet ein israelischer Watchdog. Diese Zahlungen wurden demnach von „ausländischen Unternehmen“ getätigt. Vor allem von dem in Amerika ansässigen Börsenmakler Israel Bonds, der auch für israelische Schuldverschreibungen bürgt.

Die Enthüllungen wurde nur drei Monate, nach dem der ehemalige israelische Premierminister Ehud Olmert eine 19-monatige Haftstrafe wegen Bestechung und Behinderung der Justiz angetreten hatte, veröffentlicht. In den letzten Jahren tauchten immer wieder Bericht auf, in denen der verschwenderische Lebensstiel der Netanyahu Familie angeprangert wurde.

Im vergangenen Jahr berichtet ein Watchdog darüber, dass Netanyahu und seine Frau große Mengen an Steuergelder für Lebensmittel, Möbel, Reinigung und Gartenarbeit in ihrem Anwesen ausgegeben hatten. Darüber hinaus wurde Bibis Frau für ihren verschwenderischen Lebensstiel und dem missbräuchlichen Verhalten gegenüber ihren Mitarbeitern heftig kritisiert.

(so)

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