Donnerstag, März 28, 2024

Isse weg?

Isse weg?

Gestern veröffentlichte die Junge Freiheit mit Bezug auf einen Artikel der New York Times den Beitrag »New York Times: “Merkel muss gehen“«. Nun werden bei Facebook

 Gerüchte verbreitet, dass Pattex-Vertreterin Merkel bereits zurückgetreten sei, dies jedoch erst in den

kommenden Tagen bekanntgegeben werden würde. Da mag die Hoffnung Vater des Gedankens sein, dennoch…:

Überraschend für die meisten Beobachter kam die heutige Meldung bei Deutsche Wirtschafts Nachrichten, dass Frau Merkel ihre Reise nach Davos zum Weltwirtschafts- forum abgesagt habe:

Asyl-Krise: Merkel reist nicht zum WEF nach Davos

Angela Merkel hat ihre Teilnahme am Weltwirtschaftsforum in Davos kurzfristig abgesagt. Sie muss sich in verschiedenen Krisen-Sitzungen nun mit der fatalen Sicherheitslage in Deutschland befassen.

Im Kontext der “Flüchtlings“krise hat sich heute der Herausgeber des Handelsblatts in seinem »Morning Briefing« zu der Situation in Deutschland und zur Kanzlerin geäußert. Der Inhalt dieses »Morning Briefing« spricht Bände über die Kehrtwende der Leitmedien:

Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser,

Gabor Steingartich weiß nicht, welche Post die Kanzlerin seit der Silvesternacht bekommt. Aber ich kenne meine eigene. Und darin erzählen besorgte Menschen ihre Geschichten: in jüngster Zeit vor allem solche, die von Angst und Sprachlosigkeit handeln. Monika K. aus Berlin schildert folgende Situation:

„Ich bin am Nikolausabend nach einem Konzertbesuch in der Nikolaikirche von jungen Ausländern abends, 21 Uhr, angetatscht worden. Ich lief alleine, es waren aber auch andere Menschen unterwegs. Als ich spürte, dass mir jemand über den Po streichelt, liefen zwei junge Ausländer – Türken oder Araber – schnell an mir vorbei. Einer fragte: „Na, alles klar?“ Ich war so verdattert, dass ich nicht reagieren konnte! Und die zwei waren weg. Ich bin 73 Jahre alt und bestimmt nicht provokant gekleidet unterwegs gewesen! Soll ich nun nur noch zu Hause bleiben?“

Das Thema, das will uns die Schreiberin sagen, ist größer als die Kölner Domplatte. Es geht nicht um einen verschlafenen Polizeipräsidenten und seine falsch gestrickten Einsatzpläne. Das Phänomen hinter dem Ereignis ist das Thema. Deutschland hat sich in der Flüchtlingspolitik verhoben. Unsere Großzügigkeit war erst liebenswert, dann naiv, mittlerweile ist sie gefährlich. Das Land ist dabei, sich selbst fremd zu werden.

„Die Freiheit in diesem Land ist keine Narrenfreiheit“, schreibt Heribert Prantl in der heutigen „Süddeutschen Zeitung“. Ross Douthat, der mit 36 Jahren jüngste regelmäßige Kolumnist der „New York Times“, urteilt in der Sonntagsausgabe: „Es ist eine Illusion zu glauben, dass Deutschland sich von den Sünden der Vergangenheit durch einen unbekümmerten Humanitarismus in der Gegenwart freisprechen kann.“ Der Autor geht so weit, den Rücktritt der Kanzlerin zu fordern: „Merkel muss gehen, damit ihr Land und der Kontinent, den sie dominiert, nicht einen zu hohen Preis zahlen für diese gut gemeinte Narretei.“

Natürlich übertreibt der Autor. Merkel muss nicht gehen – aber sie muss sich bewegen. Ihre Flüchtlingspolitik wurde von der Realität dementiert. Ihre neuerlichen Aussagen vom „starken Staat“, der sich jetzt Geltung verschaffen müsse, wirken wie die Cover-Version eines Textes, den andere ihr vorgesprochen haben. Hannah Arendt schrieb in ihrem Essay „Wahrheit und Lüge in der Politik“ vom Prozess der „Entwirklichung“, dem bewussten Erzeugen einer „Alice-im-Wunderland-Atmosphäre“. Genau das hat Merkel mit Gesten und Worten monatelang getan. Sie glaubte, über der Situation zu stehen, und stand in Wirklichkeit nur daneben.

Die deutsche Regierungschefin hat sich mit dem denkbar mächtigsten Gegner angelegt: der Wirklichkeit. Diesen Kampf kann sie nicht gewinnen. Und wenn doch, hätte Deutschland verloren.

Ich wünsche Ihr und Ihnen einen nachdenklichen Start in die neue Woche. Herzlichst grüßt Sie Ihr

Gabor Steingart
Herausgeber

Alles läuft nach Plan…

Der Nachtwächter

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