Seit Jahresbeginn wurden 83.650 Migranten in Italien registriert. Italien ist mit der Migrantenflut überfordert und will die Einfahrt von Migrantenschiffen in seine Häfen verbieten. Die EU-Staaten müssten Italien mehr unterstützen, damit das nicht passiere, fordert der UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi.
UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi hat mehr Unterstützung für Italien in der Flüchtlingskrise gefordert. „Was sich vor unseren Augen in Italien abspielt, ist eine Tragödie“, erklärte Grandi am Samstag in Genf.
Es handele sich vielmehr um ein „Problem von internationaler Bedeutung“, erklärte Grandi. Notwendig sei zudem „ein abgestimmtes regionales und kommunales Vorgehen“.
Der Sommer habe gerade erst begonnen, erklärte Grandi mit Blick auf die steigenden Migrantenzahlen in Schön-Wetter-Phasen. „Ohne ein gemeinsames Vorgehen können wir nichts anderes tun, als uns auf weitere Tragödien gefasst zu machen.“
Grandi: „Andere EU-Staaten müssen mehr legale Fluchtmöglichkeiten schaffen“
Die übrigen europäischen Länder müssten mehr tun und insbesondere mehr legale Fluchtmöglichkeiten schaffen, forderte Grandi. Auf internationaler Ebene müssten vor allem Fluchtursachen bekämpft und der Schutz von Migranten auf der Durchreise verbessert werden.
Italien will Einfahrt von Migrantenschiffen verbieten
Am Mittwoch hatte Italien der EU damit gedroht, ausländischen Schiffen mit geretteten Migranten künftig die Einfahrt in seine Häfen zu verbieten. Das Land sieht sich nach eigenen Angaben nicht mehr in der Lage, die Situation zu bewältigen.
Am Sonntag beraten die Innenminister Deutschlands, Frankreichs und Italiens in Paris über ein gemeinsames Vorgehen zur Unterstützung Roms in der Flüchtlingskrise.
An dem Treffen nimmt auf Einladung des französischen Innenministers Gerard Collomb neben Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) und dem italienischen Ressortchef Marco Minniti auch EU-Flüchtlingskommissar Dimitris Avramopoulous teil.
Beitragsbild: GABRIEL BOUYS/AFP/Getty Images
Quelle: (afp)