Freitag, März 29, 2024
StartWirtschaftBörseJames Turk: Schuldenberge, notleidende Kredite, abschwächende Wirtschaft – der Kollaps ist nicht...

James Turk: Schuldenberge, notleidende Kredite, abschwächende Wirtschaft – der Kollaps ist nicht mehr aufzuhalten

James Turk: »Es wird jetzt sehr hässlich für die großen Banken, Eric. Die Kurse vieler Bank-Aktien befinden sich in eindeutigen Abwärtstrends, besonders die der europäischen Banken. Viele von ihnen werden mit ungesicherten Darlehen überschwemmt, die niemals wieder zurückbezahlt werden und folglich als Totalverluste abgeschrieben werden müssen.

Das Land im schlimmsten Zustand ist vermutlich Italien. Die Banken dort haben notleidende Kredite, welche das Eigenkapital der Banken bei Weitem übertreffen. Was noch schlimmer ist, der Anteil an notleidenden Krediten ist bei italienischen Banken im vergangenen Jahr von 17 auf 18 % gestiegen. Es ist schwer vorstellbar, dass 18 % aller Kredite in diesem Land notleidend sind, aber die italienische Wirtschaft steckt in großen Schwierigkeiten, wie auch die Arbeitslosenquote von 11,7 % belegt.

Spanien, Portugal und andere haben ebenfalls zunehmend Schuldenprobleme bei ihren Banken und wir müssen erkennen, dass diese uneinbringlichen Forderungen womöglich unüberwindbar sind. Das liegt daran, dass die Forderungsausfälle vieler Banken größer sind, als das Kapital der jeweils betroffenen Bank. Also können sie diese Verluste nicht in die Bücher nehmen, denn das würde Eigenkapital in der Bilanz auslöschen. Mit anderen Worten, viele Banken sind insolvent, da die Differenz zwischen dem wahren Wert ihrer Anlagen und dem Wert mit dem sie in der Bilanz stehen insgesamt größer ist, als das Eigenkapital der Anteilseigner der Bank.

Wir dürfen uns also nicht von der Tatsache in die Irre führen lassen, dass diese Banken nach wie vor geöffnet sind. Obwohl viele von ihnen insolvent sind, bleiben sie aufgrund der Freigiebigkeit der Europäischen Zentralbank liquide, welche sich angesichts der Alternativen die größte Mühe gibt, insolvente Banken vor der Pleite zu bewahren.

Entweder rettet die Regierung die Bank oder die Einleger, wie es in Zypern und Griechenland über Bail-Ins und andere Programme geschehen ist, welche Verluste für den Einleger verursachen oder sie davon abhalten, ihr Geld abzuziehen.

Aber die Situation in den USA ist kaum besser, wie der folgende Chart zeigt:

CHART

Dieser Chart der Federal Reserve zeigt die Veränderung säumiger Kredite bei US-Banken im Jahresvergleich. Der Chart wurde erst vor Kurzem bis Januar 2016 auf den letzten Stand gebracht, er hängt also 6 Monate hinterher und zeigt folglich noch nicht die schwachen Wirtschaftsbedingungen in diesem Jahr. Ich gehe davon aus, dass diese die Zahl der säumigen Kredite verschlimmert haben.

Wenn die Änderungsrate die Null kreuzte, dann war dies stets ein guter Indikator für Rezessionen. Die Linie signalisiert jetzt, dass eine Rezession beginnt und stützt somit die Schlussfolgerung aus eine ganzen Reihe anderer Wirtschaftsindikatoren. Das Fazit ist, dass Ausfallrisiken in den vor uns liegenden Monaten wahrscheinlich zunehmende Aufmerksamkeit bekommen. Ich glaube, dass ein Drang in sichere Anlagen tatsächlich bereits begonnen hat.

Wir sehen die Flucht in Sicherheit in Alternativen außerhalb des Bankensystems deutlich, wie der gestiegene Kurs des Bitcoin zeigt, der vergangene Woche um weitere 4 % angestiegen ist und sich somit seit seinem Tief im Januar fast verdoppelt hat. Auch die steigenden Preise für Gold und Silber in diesem Jahr weisen darauf hin, dass die Edelmetalle ebenfalls profitieren.

Hier kommt aber der erschreckende Teil: Wenn diese Früh-Indikatoren über die Probleme der Banken korrekt sind – und ich glaube, dass sie es sind -, dann stehen wir vor einer weiteren Krise im Stil von 2008. Der simple Grund dafür ist, dass die Schuldenstände heute, im Vergleich zu vor acht Jahren, viel größer und folglich nicht mehr handhabbar sind. Enorme Schuldenberge und notleidende Kredite bei den Banken in einer sich abschwächenden Wirtschaft versprechen eine unabwendbare Katastrophe.

Glücklicherweise wissen wir was wir tun müssen, um die andere Seite des Tals mit intaktem Vermögen zu erreichen. Wir machen dasselbe wie 2008: wir besitzen physisches Gold und physisches Silber, denn schließlich sind sie die ultimativen sicheren Häfen.«

James TurkJames Turk im Gespräch mit Eric King von King World News,
veröffentlicht am 20.06.2016

***

Empfohlene Artikel
- Advertisment -
Translate »