Freitag, April 19, 2024
StartWirtschaftBörseJames Turk: »Was für ein Aktienmarkt-“Crash“ soll das gewesen sein?«

James Turk: »Was für ein Aktienmarkt-“Crash“ soll das gewesen sein?«

James Turk: »Wir sollten uns auf Großbritannien und die Entscheidung zum Ausstieg aus der Europäischen Union konzentrieren, Eric. Fraglos ist Großbritannien das Epizentrum der Volatilität, welche die globalen Märkte am Freitag und heute in Aufruhr versetzt hat. Wir spüren immer noch die Schockwellen, die diese Entscheidung auf der Welt ausgelöst hat. Aber sehen wir irgendwelche Flutwellen?

Ist der britische FTSE wirklich gecrasht?

Um diese Frage zu beantworten, lassen Sie uns einen Blick auf den FTSE100 werfen – dem wichtigsten Aktienindex im Vereinigten Königreich. Das Folgende rückt die Perspektive zum Aktienmarkt-“Crash“ vom Freitag gerade:

FTSE-Schlusskurs am Freitag, dem 17. Juni: 6.021,09
FTSE-Schlusskurs am Freitag, dem 24. Juni: 6.138,69

Trotz des Absturzes vom Freitag war der FTSE100 tatsächlich in der vergangenen Woche gestiegen. Der niedrigste Schlusskurs im laufenden Monat war am 14. Juni, als der FTSE bei 5.923,50 schloss. Obwohl der FTSE auch heute wieder gefallen ist, steht er immer noch 1 % über seinem Monatstief. Folglich müssen wir uns die Frage stellen, was für ein Aktienmarkt-“Crash“ das gewesen sein soll?

Was vor dem Referendum geschah

Wichtig ist, was vor der Brexit-Entscheidung geschah. Es gab in den Tagen vor dem Referendum eine Spitze bei den Kursen im FTSE. Diese Spitze war künstlich herbeigeführt und vermutlich das Ergebnis von Shorts-Abdeckungen oder durch den Ausgleich von Positionen getrieben. Bedenken Sie, dass die letzten Umfragen vor der Abstimmung und die Quoten der Buchhalter in den Wettbüros andeuteten, dass der Brexit scheitern würde.

Der FTSE wurde also von Nachzüglern hochgetrieben, die sich für das Scheitern des Brexit positioniert hatten und dann kurz vor der Abstimmung das Handtuch warfen. Die Abwicklung all dieser Käufe erlebten wir am Freitag und heute. Die wichtige Frage ist jetzt: was kommt als Nächstes?

Was kommt als Nächstes?

Um diese zu beantworten, müssen wir uns die Bestandteile des FTSE etwas genauer ansehen. Ein Bereich sticht eindeutig als Desaster hervor, dies ist natürlich der Bankensektor. Deren Aktien sind so ziemlich überall kollabiert, aber besonders in Europa und dort nicht nur im Vereinigten Königreich.

Die Aktienkurse der Rohstoffhersteller dagegen, insbesondere der Gold- und Silberminen, haben sich gut geschlagen. Ich denke, dass dies eine wichtige Botschaft ist.

Nationale Währungen sind heute das wahre Problem. Genauer gesagt, wenn der Finanzsektor eines Aktienmarktes getroffen wird, während die Aktienkurse von Unternehmen, welche mit greifbaren Werten arbeiten – wie die Edelmetall-Minen -, sich relativ ordentlichen machen, dann ist dies ein eindeutiges Zeichen dafür, dass sich inflationärer Druck aufbaut. Ich habe schon das ganze Jahr auf diesen Aspekt aufmerksam gemacht.

Große Gefahr für das System

Lassen Sie uns im Auge behalten, was uns die Märkte in den kommenden Tagen und Wochen sagen, denn im Moment stehen alle Zeichen auf steigende Inflation. Und wenn das System nicht mit den richtigen Schritten stabilisiert wird, um die wachsenden Ungleichgewichte auszugleichen, dann bleibt die Hyperinflation nationaler Währungen ein reales Risiko.

Niemand kann voraussagen, wann dieser Umkehrpunkt kommen wird. Aber bei all der überschwappenden Währung und dem am Freitag noch von den Zentralbanken hinzugefügten Geld, bewegen wir uns in genau diese Richtung. Es ist kein Wunder, dass Gold und Silber ihr bestes Jahr seit den dramatischen Höchstständen von 2011 haben und die Gold- und Silberpreise werden genau dort wieder hingehen; zurück auf ihre Allzeithochs.«

James TurkJames Turk im Gespräch mit Eric King von King World News,
veröffentlicht am 27.06.2016

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