Samstag, April 20, 2024
StartZARONEWS PresseAgenturJesidische Opfer finden Diskussion um deutsche IS-Kriegsverbrecher „befremdlich“

Jesidische Opfer finden Diskussion um deutsche IS-Kriegsverbrecher „befremdlich“

Lollar -Während die Bildzeitung mit einer Rührstory um eine IS-Prostituierte aus dem Ruhrgebiet – vom Rotlicht-Milieu ins Kalifat – um Mitleid heischt, reden die Opfer der IS-Bestien auf der Nachrichtenplattform Nordbayern Klartext: So weist der Zentralrat der Jesiden darauf hin, dass die deutschen Dschihadisten besonders brutal zu Jesidinnen gewesen seien. Dabei stünden die deutschen Dschihadistinnen den Männern in nichts nach. Dies gilt insbesondere wohl für die in ihrem Heimatort sehnlichst erwartete Leonora Messing, in deren Haushalt eine Jesidin als Sexsklavin wie Vieh gehalten wurde. (jouwatch berichtete) Der Zentralrat der Jesiden in Deutschland fordert daher die Bundesregierung auf, deutsche Dschihadisten vor Gericht zu stellen. Der Vorsitzende Dr. Irfan Ortac nannte den aktuellen Umgang der Bundesregierung mit dem Thema „befremdlich“.

Nach Auffassung des Zentralratsvorsitzenden hätte die Bundesregierung dafür Sorge zu tragen, dass Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor Gericht gebracht werden, insbesondere dann, wenn sie von deutschen Staatsbürgern verübt worden seien.  Die IS-Terrormiliz, in der auch viele Deutsche Kriegsverbrecher mitmachten, hatten jesidische Dörfer überfallen, Menschen erschossen und Frauen verschleppt und vergewaltigt. Das Schicksal vieler jesidischer Frauen ist bis heute ungeklärt.

Ortac kritisierte, dass der Zentralrat seit Jahren vergeblich auf Verbrechen auch deutscher Angehöriger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gegen Jesiden und Jesidinnen hinwiesen habe. „Ich wurde immer damit vertröstet, dass deutsche Ermittlungsbehörden keinen Zugriff auf diese Menschen haben“, betonte er. Nach Forderung der Organisation sollten alle Jesidinnen, die vom IS gefangen gehalten worden sind, angehört werden, um mögliche Verbrecher zu identifizieren.

Der Zentralrat der Jesiden (Êziden) in Deutschland (ZED) wurde 2017 in Bielefeld gegründet. Insgesamt gibt es über 28 jesidische Gemeinden in Deutschland. Eine größere Gemeinde liegt im hessischen Lollar bei Gießen. Dr. Irfan Ortac ist zugleich Vorsitzender der Jesidischen Gemeinde in Hessen. (KL)

@jouwatch

Quelle!:

Empfohlene Artikel
- Advertisment -
Translate »