Freitag, März 29, 2024
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Jugend Rettet versucht Kontakte zu Schleppern zu bestreiten

Die Organisation Jugend Rettet hat trotz zahlreicher Videobeweise die Vorwürfe der italienische Behörden wegen Beihilfe zur illegalen Einwanderung zurückgewiesen. „Ich schließe aus, dass unsere Crew irgendwelchen Kontakt mit Schleppern hatte“, erklärte der Sprecher Julian Pahlke in der Nacht auf Mittwoch gegenüber der „ZIB 24“.

Dem Schiff der NGO nahe gekommen seien nur sogenannte „Engine-Fishern“, so Pahlke. Diese stehen jedoch eindeutig mit dem Schleppernetzwerk in Verbindung. Dabei handelt es sich um Libyer, die versuchen die Motoren an den Schlauchbooten der Flüchtlinge abzubauen, um sie den Schleppern zu verkaufen, damit sie wiederverwendet werden können. „Die kommen zu uns und wollen die Boote zurück“.

Die Situation sei für die „Hilfsorganisationen“ sehr schwierig und mitunter gefährlich, denn die Engine-Fisher würden sehr aggressiv auftreten, so der Jugend-Retter-Sprecher. „Im Zweifel“ müssten die Crew-Mitglieder zurücktreten und ihnen die Boote geben, meint Pahlke. Das Video spricht jedenfalls eine ganz andere Sprache. Darauf ist zu sehen, wie sich einer der „gefährlichen Egine-Fisher“ sogar winkend von der Bootscrew verabschiedet.

Ermittlungen gegen 15 Crewmitglieder

Die Staatsanwaltschaft der sizilianischen Stadt Trapani hat Ermittlungen gegen 15 Crewmitglieder von Jugend Rettet aufgenommen und wirft der NGO Beihilfe zur illegalen Einwanderung vor. Das Schiff „Iuventa“ wurde konfisziert. Jugend Rettet gehört zu den NGOs, die sich weigern den Verhaltenskodex des italienischen Innenministeriums zu unterzeichnen.

Die NGO konzentriert sich in der Widerlegung auf die Fotos. Nicht erwähnt wird der abgehörte Funkspruch, wo ein Mitglied der Bootscrew sagt, dass Fotos nicht an Behörden weitergegeben werden, um Verhaftungen zu verhindern. Auch befanden sich die übergebenen Migranten nicht in Seenot und schon vor Wochen haben manche NGOs offen zugegeben, die Schlepperboote nur zu kennzeichnen, statt sie zu versenken.

Regierung in Rom macht Druck

Die EU versucht, den Migrationsstrom einzudämmen. Allen voran will Italien die Libyer bei der Bekämpfung des Menschenhandels nach Europa unterstützen – und mit technischer und logistischer Unterstützung der libyschen Küstenwache auch dazu beitragen, dass weniger Menschen kommen. Außerdem verstärkt die Regierung in Rom den Druck auf die NGOs, die im Mittelmeer ein „Taxi“ für Migranten darstellen.

Beitragsbild: APA

Quelle: Info Direkt

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