Donnerstag, April 25, 2024
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Julian Schmid erhält seinen Platz Grüne gehen ohne Peter Pilz in die Nationalratswahl

Die Grünen haben am Sonntag in Linz ihre neue Doppelspitze gekürt. Ingrid Felipe wurde zur neuen Bundessprecherin, Ulrike Lunacek zur Spitzenkandidatin für die Nationalratswahl gewählt. Die beiden folgen der im Mai zurückgetretenen Grünen-Chefin Eva Glawischnig nach.  Grünes Urgestein Peter Pilz ist nicht mehr  auf der Wahlliste.

Pilz unterlag bei der Abstimmung über den vierten Listenplatz dem grünen Jugendsprecher Julian Schmid und scheidet damit im Herbst nach über 30 Jahren politischer Arbeit für die Partei aus dem Parlament aus.

„Vielen Dank, auf Wiedersehen“

„Das ist eine klare, eindeutige und demokratische Entscheidung“, sagte Pilz unmittelbar nach der Abstimmung. „Ich nehme sie respektvoll zu Kenntnis.“ Für ihn beginne damit im Herbst ein drittes Leben, auf das er sehr gespannt sei. „Vielen Dank, auf Wiedersehen“, so Pilz‘ Abschiedsworte.

Zuvor hatte der Eurofighter-Aufdecker in seiner Bewerbungsrede die mehr als 250 Delegierten noch einmal um ein „starkes Mandat“ für seinen Kampf gegen den Eurofighter-Hersteller EADS bzw. Airbus gebeten. Pilz konnte die grüne Basis aber nicht mehr ausreichend erreichen. Im dritten Wahlgang unterlag er Schmid.

Felipe bat Pilz noch, auf einem der weiteren Listenplätze zu kandidieren, dies lehnte 63-Jährige aber ab. „Ich kandidiere nur für Platz vier“, stellte Pilz schon bei seiner Bewerbungsrede klar. Weitere Stellungnahmen oder Interviews lehnte er am Sonntag ab.

Grüne Phantasie: FPÖ verhindern

Die Parteiversammlung der Grünen, die ganz auf die Kür von Felipe und Lunacek ausgerichtet war, nahm damit eine überraschende Wendung. Beide Kandidatinnen hatten die Grünen zuvor in ihren Reden einmal mehr als Alternative zu einer FPÖ-Regierungsbeteiligung im Bund positioniert.

Das neue grüne Führungsduo warnte vor einem weiteren Rechtsruck in Österreich und zeigte sich überzeugt, „dass wir diese Wahl am 15. Oktober gewinnen können“. Die frisch gekürte Spitzenkandidatin Lunacek bezeichnete die Nationalratswahl als „Richtungsentscheidung“ für Österreich. „ÖVP und SPÖ sind in den letzten Monaten in einem atemberaubenden Tempo Richtung rechts gerückt.“ Für die Grünen gehe es deshalb darum: „Wir machen nicht blau.“

Multikultis in die erste Reihe

Neben Lunacek landeten auf der Bundesliste für die Nationalratswahl unter anderen Finanz- und Europasprecher Werner Kogler, die Umweltsprecherin Christiane Brunner, Jugendsprecher Schmid, die Minderheitensprecherin Alev Korun sowie – erstmals – der Menschenrechtsanwalt Georg Bürstmayr.

Beitragsbild: APA

Quelle: Info Direkt

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