Freitag, März 29, 2024
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Jupitermond besitzt riesigen Ozean – Leben möglich!

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Der Jupitermond Ganymed ist größer als der Merkur und nun Ort einer der größten Entdeckungen des Weltraumteleskops Hubble. Denn auf Ganymed gibt es Wasser: Der Mond birgt einen großen Ozean, der mehr Wasser enthält als die Fehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 3)gesamte Erde. "Das eröffnet die Möglichkeit, dass es dort außerirdisches Leben gibt."

Unter dem Eispanzer des Jupiter-Monds Ganymed erstreckt sich ein großer Ozean, der mehr Wasser enthält als alle irdischen Meere zusammen. Dies schließen Forscher der US-Raumfahrtbehörde Nasa aus Beobachtungsdaten, die das Weltraumteleskop

 

Hubblevon dem Himmelskörper lieferte.

„Die Entdeckung ist ein Meilenstein, der zeigt, was Hubble zu leisten vermag“, schwärmt Nasa-Forschungsdirektor John Grunsfeld. „In den 25 Jahren seines Aufenthalts im Orbit gelangen ihm aufregende Beobachtungen in unserem Sonnensystem. Ein tiefer Ozean unter der Eiskruste des Mondes eröffnet die Möglichkeit, dass es dort außerirdisches Leben gibt.“

Der Fund bestätigt die schon ältere Vermutung, dass auf Ganymed eine solche Schicht aus flüssigem Wasser existiert. Diese beruhte auf Modellrechnungen, die Wissenschaftler bereits in den 1970er Jahren erstellten. Messdaten der Nasa-Sonde „Galileo“ von 2002 lieferten dann erste konkrete Hinweise auf die Existenz eines Ozeans.

Ganymed ist größer als der Merkur

Ganymed ist der dritte der so genannten galileischen Monde des Riesenplaneten Jupiter (von innen gezählt), den er in jeweils 7,2 Tagen umkreist. Mit 5262 Kilometern Durchmesser übertrifft er sogar den Planeten Merkur, der es nur auf 4878 Kilometer bringt.

Seine Oberfläche unterteilt sich in zwei unterschiedliche Regionen: Ein geologisch sehr altes, dunkles Gebiet mit einer großen Anzahl an Einschlagkratern, und eine etwas jüngere, hellere Region mit ausgeprägten Gräben und Verwerfungen.

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AFP

 

Ganymed weist eine Besonderheit auf: ein Magnetfeld

Dabei weist Ganymed eine Besonderheit auf: Als einzigerMondim Sonnensystem besitzt er ein Magnetfeld. Zudem zieht er innerhalb des starken Magnetfelds von Jupiter seine Bahn. Beide Felder rufen in der dünnen Atmosphäre des Trabanten Auroren hervor, die sich wie farbige Bänder um seine Nord- und Südpolregion schlingen.

Die Leuchterscheinung gleicht den Nord- und Südlichtern auf der Erde. Sie entsteht, wenn die Magnetfelder schnelle Elektronen in die Atmosphäre lenken. Diese ionisieren das Gas in den oberen Luftschichten, das daraufhin zu leuchten beginnt.

Hubble prüft die Ozean-Theorie

Entsprechend wirken sich Änderungen im Magnetfeld Jupiters auch auf die Auroren aus. Tatsächlich zeigen die Beobachtungen durch Hubble, dass diese periodisch hin und her schwanken. Aus den Positionsänderungen schlossen die Forscher, dass es noch einen weiteren Einflussfaktor geben muss.

Am besten ließen sich die Daten durch einen großen Ozean erklären, der vielSalzenthält und somit elektrisch leitfähig ist. Hubble nahm den Mond im ultravioletten Spektralbereich unter die Lupe. Solche Beobachtungen gelingen nur im Weltraum, da die irdische Lufthülle den größten Teil der aus dem All heran fliegenden UV-Strahlung absorbiert.

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Die Idee zu den Aufnahmen hatte der Geophysik-Professor Joachim Saur von der Universität Köln. „Ich habe stets darüber nachgedacht, wie sich das Teleskop auch auf andere Weise nutzen lässt“, erklärt Saur. „Wäre es möglich, dass wir mit seiner Hilfe in das Innere eines Himmelskörpers blicken können? Dann dachte ich an die Aurora. Weil sie von den Magnetfeldern kontrolliert wird, könnten wir etwas über diese lernen, und wenn wir etwas über sie wissen, können wir auch etwas über das Innere des Mondes erfahren.“

Zwei Grad statt sechs Grad Verschiebung

Wenn es einen Salzwasser-Ozean gibt, müsste das Magnetfeld Jupiters darin ein sekundäres Magnetfeld erzeugen, das dem primären Feld entgegen wirkt. Diese „magnetische Reibung“ würde dann das Schwanken der Aurora unterdrücken.

Tatsächlich bremst das Jupiter-Feld die Bewegung der Leuchtgürtel so stark, dass sie sich nur um zwei Grad über die Oberfläche Ganymeds verschieben, statt um sechs Grad, wie es ohne den Ozean der Fall wäre. Der frühere Späher Galileo konnte die Schwankungen nicht aufspüren, denn er lieferte nur Schnappschüsse des Magnetfelds in Intervallen von jeweils 20 Minuten. Dies war zu kurz, um dessen zyklische Verschiebungen zu registrieren

Ozean von 100 Kilometer Tiefe

Aus den neuen Daten von Hubble schließen Saur und seine Kollegen, dass der Ozean 100 Kilometer tief ist – damit wäre er tiefer als jedes irdische Meer – und unter einer 150 Kilometer dicken Eisschicht liegt. Vermutlich umspannt er den ganzen Mond.

Zwar beträgt Ganymeds Oberflächentemperatur im Mittel minus 160 Grad Celsius. Dennoch besitzt er eine innere Wärmequelle: Aufgrund seiner exzentrischen Umlaufbahn um Jupiter ändert sich dessen Gravitationswirkung auf den Trabenten andauernd, so dass dieser ständig verformt wird und sich durch dabei entstehende Reibungswärme erhitzt. Als Folge davon schmilzt ein Teil des Eises, das seinen Gesteinskern umgibt.

Auch auf einem anderen Jupiter-Mond könnte es Wasser geben

Mit dem flüssigen Wasser, Salz und anderen im Wasser gelösten Mineralstoffen sowie der Wärme sind auf Ganymed alle Zutaten für die Entstehung von Leben vorhanden. Ähnliche Verhältnisse herrschen auf dem Saturn-Mond Enceladus, bei dem Forscher Hinweise auf heiße Quellen fanden, die am Boden einesunterirdischen Ozeans sprudeln. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie erst vor wenigen Tagen.

Auch auf dem Jupiter-Mond Europa und dem Saturn-Trabanten Titan vermuten Planetologen verborgene Wasserkörper. Darin, so spekulieren sie, könnten ganze Ökosysteme entstanden sein, die hauptsächlich von Mikroben besiedelt sind, vielleicht aber auch von kleinen Tieren.

"Schwarze Raucher"

Ein Vorbild für solche Lebensgemeinschaften gibt es auch auf der Erde: Sie entstanden im Umkreis der „Schwarzen Raucher“. Diese Gebilde bilden sich an den Rändern von Kontinentalplatten, wo sich im Zuge der Plattentektonik eine Platte der Erdkruste unter eine andere schiebt, oder an den mittelozeanischen Rücken, an denen aufsteigendes Magma den Meeresboden auseinander drückt. Dort sickert Meerwasser durch Gesteinsklüfte in größere Tiefen, wo es auf glühendes Magma trifft.

Das Wasser erhitzt sich und strömt durch die Erdkruste zurück auf den Meeresboden. Unterwegs reichert es sich mit Mineralstoffen an. Diese fallen beim Kontakt mit kaltem Wasser aus der Lösung aus und bilden dabei schwarze Fahnen, die an Rauch erinnern – daher der Name. Die Mineralien lagern sich am Boden ab und erzeugen Schicht für Schicht die für die Raucher charakteristischen Schlote.

Außergewöhnliches Organismenreich

Um sie herum entstand ein außergewöhnliches Organismenreich, dem Muscheln, Röhrenwürmer, verschiedene Arten von Krebstieren und selbst Fischen angehören. In der finsteren Tiefe beziehen sie ihre Lebensenergie nicht, wie diePflanzen, mittels Licht aus der Photosynthese. Vielmehr gewinnen Bakterien aus im Wasser gelösten Schwefelverbindungen chemische Energie.Sie wiederum dienen den größeren Tieren als Nahrung. Die auf den Monden der großen Planeten vermuteten Ozeane zeigen, dass solche Ökosysteme auf sehr vielen Himmelskörpern existieren können, wie es sie auch in den Systemen ferner Sterne gibt. Dies bedeutet, dass das Leben im All viel weiter verbreitet sein könnte als zuvor gedacht.

 

Verteiler: Focus

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