Donnerstag, März 28, 2024
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Katastrophales 7.8 Erdbeben im Himalaya: Tote und Verletzte in Nepal – Beben auch in Kanada und Neuseeland

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In den letzten 24 Stunden trafen einige schwere Erdbeben den Globus, den Anfang machte ein 6.0 in Neuseeland, gefolgt von einem 6.1 an der Westküste von Kanada und zuletzt ein katastrophales 7.8 in Nepal, mit zahlreichen Nachbeben.

In Folge des Erdbebens in Nepal sind laut Polizeisprecher 1130 Menschen gestorben. In der 700.000 Einwohner großen Hauptstadt Kathmandu gibt den Angaben zufolge die meisten Opfer. Demnach sind es 634 Tote im Tal Kathmandu, weitere

300 in der Hauptstadt selbst.

Hunderte Menschen seien zudem verletzt worden, sagte ein Sprecher des nepalesischen Innenministeriums. In Indien starben mindestens 36 Menschen, im chinesischen Tibet

zwölf Menschen und in Bangladesch vier.

Das Epizentrum des Bebens lag demnach 81 Kilometer nordwestlich von Nepals Hauptstadt Kathmandu. Die Stärke des Bebens war zunächst mit 7,5 angegeben worden.

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Viele Bewohner seien nach Beginn des Bebens ins Freie gestürzt, berichten Reporter von vor Ort. Mehrere Mauern von Häusern seien eingestürzt. Die Erdstöße dauerten je nach Ort zwischen einer halben Minute und zwei Minuten. Auch jenseits der Grenze zu Indien waren sie zu spüren, so auch in der Hauptstadt Neu Delhi.

Indiens Ministerpräsident Narendra Modi schrieb auf Twitter, die Regierung sammle Informationen und arbeite daran, die Betroffenen in Indien und Nepal zu unterstützen. In der gebirgigen Region gibt es immer wieder schwere Erdbeben. Im Jahr 2011 kamen bei einem Beben der Stärke 6,9 im Nordwesten Indiens und Nepal 110 Menschen ums Leben.

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Sieben Weltkulturerbe-Stätten im Tal von Kathmandu

Im Tal von Kathmandu befinden sich innerhalb weniger Kilometer sieben Weltkulturdenkmäler. Vier der sieben Unesco-Stätten sind kunstvoll gebaute Tempel. Die drei anderen sind Paläste, die einst von Königsfamilien bewohnt wurden – auf dem Durbar-Platz in Kathmandu, dem Durbar-Platz in Bhaktapur und Durbar-Platz in Patan.

Zu den Attraktionen in der nepalesischen Haupstadt gehört der neunstöckige Dharahara-Turm. Der Turm fiel durch das Erdbeben in sich zusammen, nur noch wenige Meter ragt ein Gerüst in den Himmel. Auch auf dem Durbar-Platz in Kathmandu steht fast nichts mehr.

Bergsteiger am Everest verschüttet

Wegen des Erdbebens habe sich eine Lawine am Mount Everest gelöst und mehrere Bergsteiger verschüttet, sagte Tempa Tsheri Sherpa von der Organisation Dreamers Destination. Er konnte zunächst nicht sagen, wie viele Kletterer betroffen waren.

Die meisten Toten wurden bislang in Kathmandu gemeldet. Dort stürzten laut Augenzeugen zahlreiche Gebäude ein. Straßen rissen auf. Tausende Menschen saßen verängstigt vor ihren Häusern, da auch Stunden nach dem ersten Stoß die Erde weiter bebte.

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Die Menschen säßen zitternd auf der Straße, sagte eine dpa-Reporterin vor Ort. Sie hätten entsetzliche Angst. Die Betroffene Pooja Lama sagte nach einem Telefonat in ihren nepalesischen Heimatort Ranipauwa, ihr Haus sei komplett zerstört. “Aber immerhin sind wir am Leben”, sagte sie.

Das Kabinett Nepals stellte bislang nach offiziellen Angaben umgerechnet 4,5 Millionen Euro für die Rettungsmaßnahmen bereit. Indiens Luftwaffe schicke ein Flugzeug mit Nahrungsmitteln, Wasser, Rettungsausrüstung, Spürhunden, Ärzten und Krankenpflegern, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Das Nachbarland Pakistan hat ebenfalls Hilfe angeboten.

Auch in Deutschland bereiten sich erste Helfer für einen Einsatz im Himalaya vor. “Wir stehen in den Startlöchern”, sagte Richard van Hazebrouck, Pressesprecher des Technischen Hilfswerks in Bonn.

Russland will etwa 50 Rettungskräfte sowie Technik in die Katastrophenregion schicken. Die Helfer seien startklar und hätten große Erfahrung in Erdbebengebieten, teilte das Zivilschutzministerium in Moskau mit. Kreml-Chef Putin sprach seinem Amtskollegen sowie den Menschen in Nepal sein tiefes Mitgefühl angesichts der “menschlichen Opfer und schweren Zerstörungen” aus.

Kanada: Starkes Erdbeben bei Queen Charlotte Islands

Südlich der kanadischen Inselgruppe Queen Charlotte, vor der Küste von British Columbia, trat Freitagnachmittag um 15:56 Uhr ein starkes Erdbeben auf.

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Nach ersten Angaben des USGS hatte es Magnitude 6.1. Geofon gibt M5.8 an. Das Epizentrum lag etwa 20 km von der Südspitze der dünn besiedelten Inselgruppe entfernt. Auch auf dem Festland war das Erdbeben mit geringer Intensität spürbar. Mit Schäden ist nicht zu rechnen. Eine Tsunamiwarnung wurde nicht herausgegeben.

Ursache des Erdbebens ist die Grenze zwischen der Nordamerikanischen und der Pazifischen Platte. Ähnlich zur San Andreas Verwerfung in Kalifornien handelt es sich um eine horizontale Verschiebung.

Neuseeland: Starkes Erdbeben auf der Südinsel

Nur selten kommt es vor, dass starke Erdbeben in Neuseeland im ganzen Land spürbar sind. Vergangene Nacht war dies der Fall.

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GeoNet registrierte das Erdbeben um 5.36 Uhr MESZ mit Magnitude 6.2. Das Epizentrum lag im Norden der Südinsel, 160 km von Wellington entfernt. Betroffen war die dünn besiedelte Bergregion an der Grenze von Canterbury und Marlborough.

Aufgrund der Tiefe von 52 km war auch weiter vom Epizentrum entfernt noch eine moderate Intensität wahrzunehmen, unter anderem in Wellington und Christchurch. Stark war das Erdbeben in Städten nahe des Epizentrums. Viele Supermärkte und Lokale beklagen reihenweise umgeworfene Regale und zerstörte Waren. Einige Supermärkte wurden evakuiert und geschlossen, bis die Verluste behoben sind. Meldungen über Schäden an Gebäuden gibt es zunächst nicht. Aufgrund der Überbelastung brach das Mobilfunknetz in Teilen von Neuseeland kurzzeitig zusammen.

Mehrere, teils spürbare Nachbeben bis Magnitude 3.8 traten laut GeoNet auf. Ursprung des Erdbebens ist der südlichste Ausläufer der Subduktionszone im Nordosten von Neuseeland.

Erst gestern trat ein Erdbeben der Stärke 5.1 einige Kilometer nördlich nahe der Stadt Seddon auf. Auch dieses war in Wellington deutlich spürbar.

Übersicht der Erdstöße laut der europäischen Erdbebenwarte EMSC ab 5.0 in der Magnitude.

Die Nachbeben treten wie das Hauptbeben meistens in nur 10km Tiefe auf.

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Dieser Artikel wird aktualisiert…

Literatur:

Naturgewalten. Vulkane, Erdbeben, Wetterextreme von Robert Dinwiddie

Erdbeben von Götz Schneider

Quellen: PRAVDA TV/EMSC/dpa/FocusOnline/http://juskis-erdbebennews.de vom 25.04.2015

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